Projekte "Mundraub" und "Gelbes Band"

Kostenloses Obst in Niedersachsen

Äpfel, Birnen oder Zwetschgen: Aktuell tragen in Niedersachsen viele Obstbäume ihre reifen Früchte, die nur darauf warten, gepflückt zu werden - und das dürfen wir oft sogar kostenlos! Wo ihr pflücken dürft, erfahrt ihr hier.

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Foto: Robert Schneider - stock.adobe.com

Jedes Jahr verfaulen in ganz Niedersachsen Früchte, weil diese nicht rechtzeitig geerntet werden oder keine Abnehmer finden. Eine ganz schöne Verschwendung, oder? Das dachten sich auch die Gründer des Projektes "Mundraub", das die Möglichkeit bietet, Obstbäume und Früchte, die nicht mehr geerntet werden, selbst zu ernten.

Hier könnt ihr ernten

Auf der Website von Mundraub findet ihr eine Karte, auf der Obstbäume, Sträucher, Kräuter und Nüsse in ganz Niedersachsen markiert sind, an denen ihr euch kostenlos bedienen könnt. Zusätzlich findet ihr dort auch weitere Hinweise zu (Gruppen-)Aktionen, Mostereien und Nachwuchsbäumen, die ebenfalls auf der Karte eingezeichnet sind. "Mundraub" gibt es auch als App für euer Smartphone. So könnt ihr sogar unterwegs Standorte finden:

Die Eintragungen werden von den Eigentümern vorgenommen, wobei es sich nicht nur um Privatpersonen handelt, sondern auch um Kommunen, Vereine und Unternehmen. Allerdings können auch Nutzer von Mundraub weitere Orte von Obstbäumen eintragen, wenn dort das kostenlose Pflücken erlaubt ist.

Übrigens: Der Begriff "Mundraub" beschrieb bis 1975 einen Straftatbestand, nämlich den Diebstahl von Nahrungsmitteln in einer geringen Menge. Der verwendete Projektname darf also durchaus ein bisschen mit Augenzwinkern gesehen werden.

Erkennen könnt ihr frei zu pflückende Früchte unter anderem an einem gelben Band, welches an den Obstbäumen angebracht ist. Dabei handelt es sich um ein Ernteprojekt, das 2020 in Niedersachsen vom ZEHN (Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen) ins Leben gerufen wurde.

Ernteprojekt "Gelbes Band"

Bei dem Ernteprojekt "Gelbes Band" können alle Eigentümer von Obstbäumen und Sträuchern teilnehmen, die zu viel Obst übrig haben und ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen wollen. Als Eigentümer könnt ihr euch beim ZEHN melden und Infomaterial für die Pflückenden sowie das wichtige gelbe Band erhalten, um die Obstbäume zu markieren. 2022 sind 4777 gelbe Bänder an 315 Standorten verteilt worden.

Natürlich findet ihr auch eine Karte mit eingezeichneten Standorten auf der Seite vom ZEHN.

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Foto: picture alliance/dpa

Hinweise fürs Pflücken!

Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, Obst pflücken zu gehen, solltet ihr aber ein paar Hinweise von „Mundraub“ und vom ZEHN beachten:

  • Geht respektvoll mit den Bäumen und der Natur um.
  • Beachtet die Eigentumsrechte.
  • Schaut nach einem gelben Band.
  • Klettert nicht auf die Bäume, sondern sammelt in Reichweite oder vom Boden!
  • Verlasst den Ort, wie ihr in vorgefunden habt.
  • (Und wenn ihr möchtet: Teilt eure erfolgreiche Ernte auf Social Media)

Passt auch auf, dass ihr die gelben Bänder vom ZEHN nicht mit gelben Schlauchbändern verwechselt. Diese werden beim Obstbau als Bindematerial verwendet. Überprüft deshalb, ob das gelbe Band aus reißfestem Papier besteht und ob an dem Standort noch weitere Informationen in Form von Plakaten vom ZEHN aushängen.

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