Budgetplanung beim Autokauf

Tipps für ein günstiges Auto trotz steigender Zinsen

Bezahlte Werbepartnerschaft - Der Autokauf ist dieser Tage so kompliziert wie nie zuvor. Dies liegt zum einen an den vielen Möglichkeiten, die sich durch E-Autos und Hybridfahrzeuge ergeben. Darüber hinaus befindet sich das Zinsniveau seit 1,5 Jahren auf dem Weg zu neuen Höchstständen. Wenn ihr heute ein Auto kaufen und finanzieren möchtet, müsst ihr dafür also deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. Doch wie lässt sich die Finanzierung und der Kauf selbst trotz der schwierigen Rahmenbedingungen möglichst günstig gestalten?

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Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn

Budgetplanung: Wie viel Geld kann ich für einen Wagen ausgeben?

Die Budgetplanung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem günstigen Autokauf. Ein solider Budgetansatz hilft potenziellen euch nicht nur, eure finanziellen Grenzen zu erkennen, sondern ermöglicht es auch, realistische Ziele zu setzen und unerwartete Kosten zu minimieren.

Dabei sind folgende Schritte hilfreich:

1. Festlegung des maximalen Budgets für das Auto

"Wie viel Auto kann ich mir leisten?" – diese Frage ist bei der Budgetplanung entscheidend. Hierbei solltet ihr beachten, wirklich die Gesamtkosten zu kalkulieren. Diese bestehen aus folgenden Punkten:

  • Rate für den Autokredit
  • Steuern
  • Versicherung (Kfz-Haftpflicht und Kaskoversicherung)

Der daraus resultierende Betrag sollte das eigene Einkommen nicht zu stark belasten. Wer mehr als 15% für seinen Wagen ausgibt, kann sonst an anderer Stelle Probleme bekommen.

2. Berücksichtigung laufender Kosten (Wartung und Treibstoff)

Der Autokauf ist nur der Anfang. Langfristige Kosten wie Wartung und Treibstoff müssen ebenfalls in das Budget einfließen. Die Wahl eines wirtschaftlichen Fahrzeugs mit niedrigem Kraftstoffverbrauch kann euch im Laufe der Zeit erhebliche Einsparungen bringen.

In puncto Versicherungen gilt: Die Versicherungsprämien variieren je nach Fahrzeugtyp und -modell. Eine geschickte Wahl kann hier das Budget etwas entlasten.

Finanzierungsoptionen prüfen: Alle Angebote einer genauen Prüfung unterziehen

Die Wahl der richtigen Finanzierungsoption ist entscheidend, wenn es darum geht, ein günstiges Auto trotz steigender Zinsen zu erwerben. Aus diesem Grund solltet ihr als potenzielle Käufer sehr viel Sorgfalt in die Suche setzen. Folgende Aspekte sind dabei besonders wichtig:

1. Vergleich aller verschiedener Finanzierungsoptionen

Bevor ihr euch für eine Finanzierungsmethode entscheidet, solltet ihr die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen verstehen. Hier ein Kurzüberblick:

  • Autokredit: Dies ist eine gängige Option, bei der Käufer einen Bankkredit aufnehmen und diesen in gleichmäßigen Raten zurückbezahlen. Sie können auf diesem Weg dem Autohändler gegenüber als Barzahler auftreten und attraktive Rabatte in Anspruch nehmen.
  • Händlerfinanzierung: Nahezu jeder Autohändler arbeitet heute mit Banken zusammen, um eigene Finanzierungen anbieten zu können. Oft liegen die Zinsen niedriger als bei einem Autokredit. Im Gegenzug existieren jedoch nicht mehr so hohe Spielräume bei den Rabatten.
  • Leasing: Leasing ermöglicht einem Interessenten die Nutzung eines Autos für einen bestimmten Zeitraum. Dies bringt zwar niedrigere Gesamtkosten mit sich, jedoch erlangen Leasingnehmer auch kein Eigentum am jeweiligen Fahrzeug. Darüber hinaus können Leasingverträge kompliziert gestaltet sein, so dass hier zusätzlicher Aufwand erforderlich ist, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

Wer die eigene Autofinanzierung ganzheitlich angehen möchte, sollte sich für alle Alternativen passende Angebote heraussuchen. Für Autokredite lohnen sich vor allem Online-Kreditvergleiche, mit denen ihr den Markt sondieren und so am Ende die günstigsten Konditionen finden könnt. Aber auch in Bezug auf die Händlerfinanzierung lohnt es sich, mehrere Autohändler anzufragen, um am Ende eine möglichst breite Entscheidungsbasis nutzen zu können.

2. Einfluss der Zinssätze auf die monatlichen Raten

Bei Krediten hat die Höhe der Zinsen einen direkten Einfluss auf die monatlichen Ratenzahlungen. Hierbei gilt: Je höher der Zinssatz, desto höher die monatliche Rate.

Ein kleines Beispiel zeigt dies etwas genauer:


Kredit 1

Kredit 2

Darlehenssumme

22.000 Euro

22.000 Euro

Laufzeit

36 Monate

36 Monate

Effektivzins

5,79% p.a.

6,89% p.a.

Monatliche Rate

667,19 Euro

687,19 Euro

Zinskosten gesamt

2.018,89 Euro

2.414,85 Euro


Eine Erhöhung des Zinssatzes um etwas mehr als einen Prozentpunkt hat die Zinskosten über die gesamte Laufzeit hinweg um fast 400 Euro erhöht. Auch die monatliche Rückzahlungsrate lag um 20 Euro höher. Hier steigen also Rate und Kosten gleichermaßen.

Hinweis: Verlängerung der Laufzeit senkt die Rate bei steigenden Kosten

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die monatliche Rate sinkt, aber die Zinskosten insgesamt steigen. Dies gilt immer dann, wenn die Laufzeit verlängert wird: Die Raten sinken, weil die Kreditsumme über einen längeren Zeitraum verteilt wird. Trotzdem steigen die Zinskosten, weil diese über einen längeren Zeitraum hinweg fällig werden.

Im obigen Beispiel bewirkt eine Veränderung der Laufzeit von 36 auf 48 Monate bei 5,79% Zinsen eine Senkung der monatlichen Rate von 667,18 Euro auf 514,56 Euro. Die Zinskosten steigen hingegen von 2.018,89 Euro auf 2.698,65 Euro.

3. Kredite möglichst günstig gestalten

Der Vergleich der Kreditkonditionen verschiedener Anbieter ist ein Weg, um die Zinskosten möglichst niedrig zu halten. Darüber hinaus existieren jedoch noch einige andere Optionen:

  • Verwendungszweck korrekt wählen: Wer einen Autokredit nutzen möchte, sollte den Autokauf auch als Verwendungszweck angeben. Es ist zwar theoretisch auch möglich, einen Ratenkredit ohne feste Verwendung zu nutzen, doch spezielle Autokredite sind oft günstiger. Der Grund: Das Auto dient als Sicherheit, so dass das Ausfallrisiko sinkt. Die honorieren Banken mit Zinsabschlägen.
  • Zweiten Kreditnehmer nutzen: Gerade wenn ihr euch als Ehepaar einen Wagen kaufen wollt, lohnt sich die Option, den Partner als zweiten Kreditnehmer mit in den Kreditvertrag eintragen zu lassen. Da nun zwei haftende Personen vorhanden sind, sinkt das Ausfallrisiko, was wiederum zu günstigeren Zinsen für die Autofinanzierung führt. Hierbei ist es jedoch wichtig, dass der zweite Kreditnehmer über ein regelmäßiges Einkommen verfügt.

Beim Auto selbst sparen: So wird die Finanzierung günstiger

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, nicht bei der Finanzierung, sondern beim Auto selbst anzusetzen. Hierbei spielen vor allem folgende Punkte eine wichtige Rolle:

1. Gebrauchtwagen vs. Neuwagen

Die Entscheidung zwischen einem Gebraucht- und einem Neuwagen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem kostengünstigen Autokauf. Schauen wir uns die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen genauer an:

Vor- und Nachteile von Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagen bieten einige klare Vorteile:

  • Preis: Gebrauchte Autos sind in der Regel deutlich günstiger als Neuwagen, da sie bereits einige Jahre alt sind.
  • Wertverlust: Der Wertverlust eines Gebrauchtwagens ist oft langsamer als bei einem Neuwagen. Das bedeutet, ihr verliert als Käufer weniger Geld, wenn ihr das Auto später wieder verkauft.
  • Versicherungskosten: Die Versicherungskosten für Gebrauchtwagen fallen oft niedriger aus als für Neuwagen, da der Wiederbeschaffungswert niedriger ist.

Jedoch gibt es auch einige Nachteile:

  • Unsicherheit über den Zustand: Bei Gebrauchtwagen besteht immer das Risiko, dass versteckte Mängel auftreten, die teure Reparaturen erfordern.
  • Begrenzte Auswahl: Die Auswahl an verfügbaren Modellen, Ausstattungsvarianten und Farben ist bei einem Gebrauchtwagen oft eingeschränkt. Ihr müsst nehmen, was der Markt gerade hergibt.

Vor- und Nachteile von Neuwagen

Neuwagen haben ebenfalls ihre Vorzüge:

  • Garantie: Neuwagen sind oft durch Herstellergarantien abgedeckt. Das bedeutet: Reparaturen sind in den ersten Jahren weitgehend kostenfrei.
  • Aktuelle Technologie und Sicherheit: Neuwagen bieten oft die neuesten technologischen und sicherheitsrelevanten Features.
  • Keine Überraschungen: Mit einem Neuwagen wisst ihr genau, was ihr bekommt. Es gibt keine versteckten Schäden oder Probleme und wenn doch, werden diese schnellstmöglich reguliert.

Allerdings gibt es auch einige Nachteile:

  • Höherer Preis: Neuwagen sind erheblich teurer als Gebrauchtwagen.
  • Schneller Wertverlust: Neuwagen verlieren in den ersten Jahren nach dem Kauf schnell an Wert. Ein späterer Verkauf bringt also signifikant weniger Geld ein.

Die Wahl zwischen Gebraucht- und Neuwagen hängt von den eigenen finanziellen Möglichkeiten, den Bedürfnissen und den persönlichen Präferenzen ab. Vor einer Entscheidung solltet ihr beide Optionen sorgfältig abwägen und euer Budget berücksichtigen.

2. Auf Jahreswagen setzen

Eine häufig übersehene Option beim Autokauf ist der Kauf eines Jahreswagens. Jahreswagen sind Fahrzeuge, die oft nur ein Jahr alt sind und in der Regel von Autohändlern oder Vermietungsfirmen angeboten werden.

Vorteile von Jahreswagen:

  • Preisvorteil: Jahreswagen sind in der Regel erheblich günstiger als Neuwagen, da sie bereits einige Monate in Gebrauch waren. Dies ermöglicht es euch, ein relativ neues Fahrzeug zu einem deutlich niedrigeren Preis zu erwerben. Der Grund: In den ersten Monaten verliert ein Neuwagen am meisten an Wert.
  • Gute Zustandsbewertung: Jahreswagen sind oft in ausgezeichnetem Zustand, da sie noch relativ neu sind und regelmäßig gewartet wurden.
  • Verbleibende Garantie: Viele Jahreswagen sind noch durch die ursprüngliche Herstellergarantie abgedeckt, was bedeutet, dass ihr vor möglichen Reparaturkosten weitgehend geschützt seid.

Nachteile von Jahreswagen:

  • Eingeschränkte Modell- und Ausstattungsauswahl: Die Verfügbarkeit von Jahreswagen ist begrenzt. Käufer haben möglicherweise weniger Auswahl in Bezug auf Modelle und Ausstattungsvarianten.
  • Leichte Abnutzung: Obwohl Jahreswagen in gutem Zustand sind, haben sie möglicherweise bereits einige Kilometer auf dem Tacho und leichte Gebrauchsspuren.
  • Begrenzte Preisverhandlungsspielräume: Die Preise für Jahreswagen sind in der Regel bereits wettbewerbsfähig. Als Interessenten könnt ihr hier kaum noch Nachlässe verhandeln.

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Geld sparen beim Autokauf? Mit der richtigen Strategie kein Problem. Foto: @ Robert Anasch / Unsplash.com

Mit der richtigen Strategie zum günstigen Fahrzeug

Abschließend lässt sich festhalten, dass der Kauf eines Autos viele Möglichkeiten bietet, Geld zu sparen – auch trotz steigender Zinsen. Wer die verschiedenen Angebote geschickt vergleicht, bei der Finanzierung weitere Tipps beherzigt und auch beim Autokauf selbst ein Auge auf die Möglichkeiten hat, kann am Ende sein Wunschauto zu möglichst niedrigen Kosten erhalten.

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