Von Mittwoch bis Freitag

Bahnstreik: So trifft es Niedersachsen

Ab diesem Mittwoch (10.01.) wird es für viele Pendler und Reisende wieder stressig: Die Lokführergewerkschaft GDL will im Personenverkehr von Mittwoch, 2.00 Uhr, bis Freitag, 18.00 Uhr, streiken.

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Foto: picture alliance/dpa

Die GDL hat die Beschäftigten der Bahn, des Unternehmens Transdev sowie der City Bahn Chemnitz für die Zeit von Mittwoch, 2.00 Uhr, bis Freitag, 18.00 Uhr, zum Streik aufgerufen. Bei DB Cargo soll der Ausstand bereits am Dienstagabend um 18.00 Uhr beginnen.

Bis zuletzt hatten Bahn und Transdev versucht, den Ausstand juristisch zu verhindern. Das Landesarbeitsgericht Hessen wies den Antrag auf einstweilige Verfügung am Dienstagabend (09.01.) endgültig ab.

Welche Verkehre sind betroffen?

Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind die Beschäftigten der Deutschen Bahn sowie der Eisenbahnunternehmen Transdev und City-Bahn Chemnitz. Sowohl im Fern-, im Regional- als auch im Güterverkehr ist daher bundesweit mit erheblichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Der Konzern will einen Notfahrplan anbieten. Allerdings sichere dieser "nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn Verkehr der DB", teilte der Konzern mit. "Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks ab und verschieben Sie Ihre Reise auf einen anderen Zeitpunkt." Bei den beiden zurückliegenden GDL-Warnstreiks konnte die Bahn rund 20 Prozent des üblichen Angebots im Fernverkehr aufrechterhalten. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen je nach Region sehr unterschiedlich.

Sind weitere Bahnunternehmen vom Warnstreik betroffen?

Außer den genannten Unternehmen, die direkt bestreikt werden, können theoretisch alle anderen Bahnunternehmen ihre Fahrten anbieten. Die GDL vertritt bei der Bahn hauptsächlich Lokführer und das Zugpersonal. Fahrdienstleiter, die den Zugverkehr bundesweit koordinieren, sind zwar ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen. Aber nur wenige von ihnen sind GDL-Mitglieder. Das Schienennetz dürfte also in weiten Teilen des Landes grundsätzlich befahrbar sein.

Was hat es mit den Klagen vor den Arbeitsgerichten auf sich?

Sowohl Transdev als auch die Deutsche Bahn haben versucht, die Streiks per einstweiliger Verfügung gerichtlich zu stoppen. Das Arbeitsgericht Frankfurt wies am Montagabend entsprechende Anträge ab. Allerdings ging die Bahn sogleich in Berufung vor das Landesarbeitsgericht Hessen. Eine Entscheidung dort wird am Dienstag erwartet.

Die Situation in Niedersachsen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn (DB) will während des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL von Mittwoch bis einschließlich Freitag einen Notfahrplan anbieten. Sie rief am Sonntagabend aber die Fahrgäste auf, geplante Fahrten während des Streiks von Mittwoch bis Freitag zu verschieben. "Der Notfahrplan sichert nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der DB. Bitte sehen Sie von nicht notwendigen Reisen während des GDL-Streiks ab und verschieben Sie Ihre Reise auf einen anderen Zeitpunkt", hieß es in einer Online-Information.

Wenn ihr euch telefonisch über die Auswirkungen des Streiks der EVG auf den Bahnverkehr informieren möchtet, steht euch die kostenfreie Hotline unter der Nummer 08000-996633 zur Verfügung.

enno

Das Unternehmen erixx plant seine Zugfahrten nach dem aktuell gültigen Fahrplan und wird nicht direkt bestreikt. Dennoch müsst ihr aufgrund von möglichen GDL-Warnstreikaktivitäten in den Stellwerken mit Verzögerungen, Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

erixx

Gleiches gilt für Züge des Unternehmens erixx. Die Zugfahrtenwerden nach dem aktuell gültigen Fahrplan geplant und das Unternehmen wird nicht direkt bestreikt. Dennoch müsst ihr aufgrund von möglichen GDL-Warnstreikaktivitäten in den Stellwerken mit Verzögerungen, Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

metronom

Auch das Unternehmen metronom plant seine Zugfahrten nach dem aktuell gültigen Fahrplan und wird nicht direkt bestreikt. Dennoch müsst ihr aufgrund von möglichen GDL-Warnstreikaktivitäten in den Stellwerken mit Verzögerungen, Verspätungen und Zugausfällen rechnen.

Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen

Der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen weist darauf hin, dass es aufgrund des GDL-Streiks im Schienenpersonennahverkehr im Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen kann es zu massiven Einschränkungen kommen. Fahrgäste werden gebeten, sich vor Reiseantritt im FahrPlaner beziehungsweise der FahrPlaner-App über ihre Reiseverbindungen zu informieren.

Aktuellen Informationen der regionalen Verkehrsunternehmen findet ihr hier:

Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen

Der Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen schreibt auf seiner Webseite, dass es aufgrund des GDL-Streiks vom 10.01.24 bis einschließlich 12.01.24 zu Einschränkungen, Verspätungen und Zugausfällen kommen kann.

Auch die Regionalzüge im VSN-Gebiet sind davon zum Teil betroffen:

  • RB 46 (Braunschweig Hbf – Herzberg (Harz): die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt bis ca. 17:30 Uhr.
  • RB 80 / 81 (Göttingen/Bodenfelde – Nordhausen): die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt zwischen Nordhausen und Northeim (Han). Zwischen Northeim (Han) und Göttingen nutzen Sie bitte zusätzlich auch die Züge des Metronoms (RE 2). Zwischen Bodenfelde und Northeim (Han) ist ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dieser verkehrt voraussichtlich im Dreistundentakt.
  • RB 82 (Göttingen – Kreiensen – Bad Harzburg): die Züge verkehren voraussichtlich im Zweistundentakt zwischen Kreiensen und Goslar. Nutzen Sie ab Kreiensen nach Northeim (Han) ebenfalls die Züge des Metronoms (RE 2).
  • RB 86 (Einbeck Mitte – Göttingen): Es wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Dieser verkehrt voraussichtlich im Stundentakt.

Westfalen-Bahn

Die Westfalen-Bahn wird ebenfalls nicht direkt bestreikt. Da jedoch der Infrastrukturbetreiber DB InfraGO AG bestreikt wird, müsst ihr auch hier damit rechnen, dass der Regionalverkehr beeinträchtig sein kann. Aktuell liegen keine Informationen darüber vor, welche Strecken während des Streiks befahren werden können. (Stand 08.01.2024)

Ihr seid mit dem Auto unterwegs?

Aufgrund des Warnstreiks ist am Freitag mit sehr vollen Straßen zu rechnen. Alle wichtigen Verkehrsinfos für Niedersachsen hört ihr selbstverständlich in unserem "Antenne Niedersachsen Stau- und Blitzerservice", den wir auch online für euch haben.

Wir wünschen euch eine gute und sichere Fahrt!

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Der Antenne Niedersachsen Stau- und Blitzerservice

Alle Verkehrs- und Blitzerinfos für Niedersachsen gibt's hier.

(mit Material der dpa)

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