14. Dezember 2021 – Johanna Grüter (deaktiviert)
Kinder-Impfung FAQ
Kinderimpfung ab fünf Jahren - Fragen und Antworten
Ab dem 15.12.21 ist in Niedersachsen der zunächst einzige Kinder-Impfstoff der Firma BionTech erhältlich und Kinder ab 5 Jahren können gegen das Coronavirus geimpft werden. Wir haben Euch wichtige Fragen rund um diese Thematik zusammengefasst.
Ein neunjähriges Mädchen wird in Begleitung ihrer Mutter und ihres Kuscheltieres bei einer Impfaktion im Einkaufszentrum „Stadtzentrum Schenefeld“ bei Hamburg mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft.
1. Welchen Kindern zwischen 5 und 11 Jahren wird die COVID-19-Schutzimpfung besonders empfohlen?
In Abwägung aller bisher vorhandenen Daten empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die COVID-19-Impfung für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren mit verschiedenen Vorerkrankungen. Zusätzlich wird die Impfung Kindern empfohlen, in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden können (zum Beispiel Hochbetagte sowie Immunsupprimierte).
(Quelle: Bundesministerium für Gesundheit (BMG))
2. Warum empfiehlt die STIKO die COVID-19-Impfung nicht allen Kindern ab 5 Jahren?
Derzeit besteht für Kinder ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe nur ein geringes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung, Hospitalisierung und Intensivbehandlung. Hinzu kommt, dass das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung auf Grund der eingeschränkten Datenlage derzeit nicht eingeschätzt werden kann. Daher spricht die STIKO für 5- bis 11-jährige Kinder ohne Vorerkrankungen derzeit keine generelle Impfempfehlung aus. Sobald weitere Daten zur Sicherheit des Impfstoffs in dieser Altersgruppe oder andere relevante Erkenntnisse vorliegen, wird die STIKO diese umgehend prüfen und die Empfehlung ggf. anpassen.
(Quelle: Robert-Koch-Institut (RKI))
3. Was spricht für und was gegen eine Impfung von Kindern?
Aus den unten aufgelisteten Punkten geht hervor, dass die Hauptdiskussion bei der Impfung von Kindern gegen das Coronavirus darin liegt, ob man das Kind möglichen Impfrisiken aussetzt, um das Ansteckungsrisiko für Mitmenschen zu senken. Derzeit besteht für Kinder ohne Vorerkrankungen in der Altersgruppe zwischen 5 und 11 Jahren nur ein geringes Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung, Hospitalisierung und Intensivbehandlung.
Für eine Impfung von Kindern spricht Folgendes:
- Kinder sind in Kindergärten und Schulen momentan einem sehr hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Eine Impfung könnte eine Infektion für einen Zeitraum maßgeblich eindämmen.
- Durch eine Impfung wird das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf deutlich gesenkt. Für Kinder, die bereits an einer Vorerkrankung leiden, bietet die Impfung daher einen wichtigen Schutz.
- Das Risiko für Long Covid (Langzeitfolgen) kann dadurch gesenkt werden.
- Nach jetzigem Stand wurden keine schweren Nebenwirkungen durch den Impfstoff gemeldet. In den USA und Israel wurden bereits Millionen Dosen an Kinder verimpft, bei denen keine Beschwerden wie beispielsweise eine Herzmuskelentzündung auftraten.
- Geimpfte Kinder sind vorerst weniger ansteckend.
Deshalb wird eine Impfung nicht ausdrücklich empfohlen:
- Kinder sind weniger anfällig für einen schweren Krankheitsverlauf. Worin der Vorteil einer Impfung eines gesunden Kindes liegt, ist demnach weniger deutlich.
- Wie häufig sehr seltene Nebenwirkungen auftreten, ist noch nicht vollständig geklärt. Die wenigsten der geimpften Kinder haben nämlich bereits ihre Zweitimpfung erhalten.
- Dass geimpfte Kinder weniger ansteckend sind, rechtfertigt eine Impfung alleinig nicht.
Hinweis: Momentan kann noch nicht konkret gesagt werden, wie die neue Omikron-Variante diese Effekte beeinflusst.
(Quelle: Instagram/@quarks.de)
14. Dezember 2021 – Lea Biskup
Stiftung Warentest
Getestete FFP2-Masken für Kinder fallen durch
Keine der insgesamt 16 geprüften FFP2-Masken ist für Kinder geeignet, wie Stiftung Warentest urteilt. Der Atemwiderstand ist bei allen Modellen zu hoch. Für Dauereinsätze wie z.B. in der Schule sind sie daher nicht geeignet.
4. Wie wirksam ist die COVID-19-Impfung für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren?
Die Zulassungsstudie hat ergeben, dass der Kinderimpfstoff von BioNTech/Pfizer für die Anwendung bei 5 bis 11-Jährigen wirksam ist und ein positives Nutzen/Risiko-Profil abgeleitet werden konnte. Durch die Impfung kann das Risiko einer COVID-19-Erkrankung wirksam reduziert werden. Die Daten einer klinischen Prüfung mit Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren zeigten, dass die Verabreichung des Impfstoffs in einer Konzentration von bereits 10 Mikrogramm pro Dosis das Risiko einer COVID-19-Erkrankung um 90,7 Prozent reduziert. Auch die Immunantwort (gemessen an der Menge der Antikörper gegen SARS-CoV-2) war nach der Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren vergleichbar mit der von geimpften Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
(Quelle: BMG)
5. Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen wurden nach einer COVID-19-Impfung bei Kindern ab 5 Jahren beobachtet?
Die häufigsten Impfreaktionen waren folgende lokale Reaktionen:
- Schmerzen an der Impfstelle: 74 Prozent (nach erster Impfung); 71 Prozent (nach zweiter Impfung)
- Rötungen an der Impfstelle: 15 Prozent (nach erster Impfung); 19 Prozent (nach zweiter Impfung)
- Schwellungen an der Impfstelle: 10 Prozent (nach der ersten Impfung), 15 Prozent (nach zweiter Impfung)
Systemische Reaktionen kamen bei den Kindern selten vor. Fieber trat bei 3 Prozent nach der ersten Impfung und 7 Prozent nach der zweiten Impfung auf. Schüttelfrost bei 5 Prozent nach der ersten Impfung und bei 10 Prozent nach der zweiten Impfung. Eine Vergrößerung der Lymphknoten wurde bei 0,9 Prozent der Fünf- bis Elfjährigen beobachtet.
In der Zulassungsstudie wurden keine Nebenwirkungen, insbesondere keine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder Herzbeutelentzündung (Perikarditis) beobachtet. Allerdings liegen aufgrund der Studiengröße bei Zulassung und der vergleichsweise kurzen Beobachtungszeit nach Impfung in den Ländern, die bereits in dieser Altersgruppe impfen, bisher noch keine ausreichenden Daten vor, um seltene und sehr seltene unerwünschte Nebenwirkungen erkennen zu können.
(Quelle: BMG)
6. Welche Erkenntnisse bestehen zu Long-COVID bei Kindern ab 5 Jahren?
Die Häufigkeit von Long-COVID kann derzeit bei Kindern noch nicht verlässlich erfasst werden. Einige Symptome von Long-COVID wie Konzentrations- und Schlafstörungen, Kopfschmerzen und depressive Verstimmung sind sehr unspezifisch und treten auch infolge von psychosozialen Belastungen während der Pandemie zum Beispiel durch Ängste, Schulschließungen oder Isolation und unabhängig von SARS-CoV-2-Infektionen auf. Daher sind Studien wichtig, die eine Kontrollgruppe von Kindern und Jugendlichen einschließen, die keine SARS-CoV-2-Infektion hatten.
(Quelle: RKI)
7. Wie ist die Haftung bei der Impfung von Kindern geregelt, deren Impfung die STIKO noch nicht empfiehlt?
Wer durch eine COVID-19-Schutzimpfung gesundheitliche Schäden (Impfschaden) erleidet – egal, ob die Impfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wurde oder nicht –, erhält auf Antrag Versorgung nach dem Bundesversorgungsgesetz (Vgl. § 60 Infektionsschutzgesetz). Ausgenommen davon sind Folgen, die durch Anwendungsfehler von Ärztinnen oder Ärzten entstanden sein könnten oder Fehler des pharmazeutischen Unternehmens.
(Quelle: BMG)
8. Ab welchem Alter können Kinder selbst entscheiden, sich impfen zu lassen?
Kommt es zu Konflikten zwischen Kindern und Sorgeberechtigten zum Thema Impfung, haben die Kinder in gewissen Fällen das Recht, selbst darüber zu entscheiden, ob sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen möchten. Wer in welchen Szenarien das Entscheidungsrecht besitzt, wird in diesem Artikel vom rbb erläutert. Darin wird auch Bezug auf geistig eingeschränkte Personen oder Kinder in Wohnheimen genommen.
Hier kommt ihr zum Artikel: Eltern und Betreuende: Wer für wen über die Corona-Impfung entscheidet | rbb24
9. Wo kann ich mein Kind impfen lassen?
Ist die Entscheidung für eine Impfung getroffen, ist natürlich die Frage, wo ihr Eure Kinder schnellstmöglich impfen lassen könnt. Das niedersächsische Gesundheitsministerium hat dazu online eine Übersicht erstellt, in der ihr Impfaktionen für Kinder in unterschiedlichen Regionen nachschauen könnt. Für die Liste müsst ihr auf der Website ein wenig nach unten scrollen.
Hier geht's zu den Kinder-Impfaktionen: Impfen – Warum und wofür? (impfen-schuetzen-testen.de)
24. März 2022 – Lea Biskup
Corona-Kennzahlen für Niedersachsen
Hier findet ihr Infos zu den aktuellen Corona-Fallzahlen für Niedersachsen und Deutschland.