Nachmittags und am Wochenende

Verbraucherexperte Ron Perduss

Wie erkennt ihr Fake-Onlineshops? Was könnt ihr tun, wenn euer Flug Verspätung hat? Und wie schützt ihr euch vor Abzocke im Supermarkt? Ron Perduss, unser Antenne Niedersachsen Verbraucherexperte, hat Antworten auf diese und viele weitere spannende Verbraucherthemen.

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Was taugen No-Name-Produkte? Welche Versicherungen brauchen wir wirklich? Und worauf sollten wir bei Lebensmitteln achten? Er hat die Antworten für euch auf diese und weitere spannende Verbraucherthemen: Unser Antenne Niedersachsen Verbraucherexperte Ron Perduss.

Ihr hört ihn immer montags, mittwochs und freitags nachmittags bei Micha und Mareike um kurz nach halb 5 und am Antenne Niedersachsen Wochenende.

Lust auf mehr Verbrauchertipps?

Weitere spannende Einblicke gibt's auch in Rons Podcast "Machen oder lassen?" In 5 bis 10 Minuten liefert euch der Podcast wertvolle Tipps und Einordnungen zu Alltagsthemen, z.B. wie sinnvoll Smartwatches sind, ob wir als Früh- oder Last Minute-Urlaubsbucher mehr Geld sparen oder ob EMS-Training funktioniert. Wir bekommen einen kurzen Überblick über das Thema, Pros und Contras genannt und am Ende jeder Folge liefert uns Ron Perduss die Antwort auf die Frage: Machen oder lassen?

Den Podcast könnt ihr auf Apple Podcasts, RTL+, Spotify und weiteren Podcast-Plattformen hören.

Die größten Ernährungsmythen, Tipps für den Urlaub oder zum Shopping - diese Themen gibt's auch zum Nachlesen in den E-Books, die Ron geschrieben hat.

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Aktuelle Verbraucherthemen

Aufbackbrötchen im Test

Wie gut sind Aufbackbrötchen eigentlich? Ökotest hat genau das überprüft und 36 verschiedene Körnerbrötchen unter die Lupe genommen – von Bio bis konventionell, von Tiefkühlware bis ungekühlten Varianten, sogar glutenfreie waren dabei.

Die gute Nachricht zuerst: 20 der getesteten Brötchen konnten überzeugen. Besonders die Bio-Varianten schnitten gut ab – unter anderem von Aldi, Edeka oder Lidl, aber auch konventionelle von Rewe ja oder Goldback. Mit Preisen ab 16 Cent pro Stück sind sie außerdem eine echte Alternative zum teuren Bäckerbrötchen.

Aber nicht alle Brötchen im Test waren ein Genuss – zumindest nicht aus Sicht von Gesundheit und Inhaltsstoffen. Vier Produkte fielen mit der Note ungenügend durch. Besonders enttäuschend: Drei davon waren glutenfreie Varianten, zum Beispiel die Schär Mehrkornbrötchen oder die Saatenbrötchen von Kaufland. Auch nicht überzeugt haben die gut und günstig vital Brötchen von Edeka. Gefunden wurden darin Pestizide, Aromen, Mineralölbestandteile und teilweise unnötige Zusätze wie Karamellpulver oder Apfelextrakt.

Unser Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, setzt auf Bio-Aufbackbrötchen. Die sind laut Ökotest in den meisten Fällen frei von Schadstoffen und unnötigen Zusätzen. Und: Einfach mal einen Blick auf die Zutatenliste werfen – je kürzer, desto besser.

Online Pflanzen kaufen – was ihr wissen solltet

Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite und wer es noch ein bisschen grüner mag, bestellt Pflanzen ganz bequem online. Doch genau da lauert so manche Enttäuschung: Immer häufiger melden sich Verbraucherzentralen zu Wort, weil bestellte Pflanzen nicht das halten, was sie versprechen. Statt einem prächtigen Busch oder einer blühenden Staude landet nur ein Tütchen Samen im Briefkasten – oder eine vertrocknete, mickrige Pflanze mit gelben Blättern. Manche Pflanzen kommen mit abgebrochenen Zweigen oder völlig umgeknickt an. Der Grund ist oft der Versand. Pflanzen sind empfindlich – und das merkt man spätestens, wenn sie mehrere Tage in einer Verpackung unterwegs waren.

Wenn ihr so eine Lieferung bekommt, habt ihr aber auch Rechte. Wie bei allen Online-Bestellungen gilt auch hier: Kommt etwas anderes an als bestellt oder ist die Ware beschädigt, greift das Gewährleistungsrecht. Wichtig ist, alles zu dokumentieren – also Fotos machen und den Schaden beim Händler reklamieren. In vielen Fällen könnt ihr dann Ersatz verlangen oder bekommt euer Geld zurück.

Dazu kommt das 14-tägige Widerrufsrecht. Aber Achtung: Das gilt nicht für alle Pflanzen. Schnell verderbliche Produkte wie Schnittblumen sind davon ausgeschlossen. Bei Topf- und Gartenpflanzen sieht es in der Regel besser aus, solange sie nicht direkt nach dem Auspacken eingehen.

Wenn ihr auf Nummer sicher gehen möchtet, geht zum Fachgeschäft vor Ort.

Energy Drinks – Untersuchung von Ökotest

22 Energydrinks wurden von Ökotest genauer unter die Lupe genommen – darunter auch zuckerfreie und zuckerreduzierte Varianten. Das Ergebnis: kein einziger Drink schneidet besser als mit der Note "ausreichend" ab. Fast die Hälfte fällt sogar komplett durch – mit der Note 6. Das Problem ist nicht nur der hohe Zuckergehalt, sondern auch die Liste an fragwürdigen Zusatzstoffen. Dazu kommen zugesetzte Vitamine, die in dieser Form schlicht überflüssig sind – und erhöhte BPA-Werte aus den Dosen, die alles andere als harmlos sind.

Und ja, Koffein ist natürlich enthalten – aber teilweise bis an die gesetzlich erlaubte Obergrenze. Eine Dose enthält etwa so viel wie eine Tasse Kaffee. Problematisch wird es vor allem dann, wenn mehrere Dosen hintereinander getrunken werden – was bei Jugendlichen gar nicht so selten vorkommt. Bis zu einem Liter am Tag sind keine Ausnahme. Für das Herz-Kreislauf-System kann das schnell zur Belastung werden, besonders bei jungen Körpern, für die es kaum verlässliche Studien zu den Langzeitfolgen gibt.

Ein weiterer Punkt: Der BPA-Gehalt. Auch hier zeigen sich Werte, die insbesondere für Jugendliche bedenklich sind – eine Dose reicht oft schon, um den empfohlenen Grenzwert komplett auszuschöpfen.

Kurz gesagt: Wer Koffein braucht, ist mit einer Tasse Kaffee deutlich besser beraten. Der schmeckt vielleicht nicht ganz so süß, ist aber für den Körper deutlich verträglicher – und schont nebenbei auch noch den Geldbeutel.

Was ihr mit eurem alten Smartphone zu Hause machen könnt

Wer sein altes Handy verkauft, kann oft noch überraschend viel Geld dafür bekommen. Aber auch wenn das Gerät kaputt ist, lohnt sich der Weg zum Recycling. Denn aus alten Smartphones lassen sich viele wertvolle Materialien gewinnen – etwa Aluminium, Kobalt, Gold und seltene Erden. Laut Schätzungen könnten allein durch konsequentes Recycling alle neuen Smartphones der nächsten zehn Jahre mit wiederverwerteten Rohstoffen hergestellt werden. Umso unverständlicher, warum viele Geräte einfach zu Hause vergessen werden.

Und wohin mit dem Altgerät? Zunächst lohnt sich ein Blick ins Netz: Plattformen wie refurbed.de oder swappie.com kaufen alte Handys an, bereiten sie auf und verkaufen sie als geprüfte Gebrauchtgeräte weiter. Das verlängert die Lebensdauer der Geräte – und spart Ressourcen. Für kaputte Modelle ist der Weg zum Recyclinghof die beste Wahl. Oder ihr gebt das Gerät direkt bei einem Elektronikhändler ab – ab einer Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern müssen alte Geräte kostenlos zurückgenommen werden. Viele große Elektromärkte haben dafür sogar Automaten aufgestellt – inklusive Gutschein als kleines Dankeschön.

Wichtig zu wissen: Fast drei Viertel der CO₂-Emissionen eines Smartphones entstehen bereits bei der Herstellung. Der Abbau der Rohstoffe ist extrem energieintensiv, das verwendete Plastik basiert meist auf Erdöl, und allein für die Produktion von Speicher- und Grafikchips werden Unmengen an Wasser und Strom benötigt. Wer also ein altes Handy abgibt, tut mehr für den Umweltschutz, als man auf den ersten Blick vermuten würde.

Fahrradschlösser im Test

Bei uns in Niedersachsen ist Fahrraddiebstahl gerade in Göttingen ein riesiges Thema – laut Polizei wird jedes zehnte in Niedersachsen gestohlene Rad dort geklaut. Und klar, so ein Fahrrad ist alles andere als günstig. Besonders bei E-Bikes ist der Verlust nicht nur ärgerlich, sondern auch richtig teuer. Umso wichtiger also, das eigene Rad möglichst gut abzusichern.

Die Stiftung Warentest hat sich in einem aktuellen Test 19 verschiedene Fahrradschlösser vorgenommen – darunter Bügel-, Ketten-, Falt- und Kombischlösser. Die Preisspanne reicht dabei von 28 bis 300 Euro. Und hier zeigt sich: Preis und Qualität hängen oft eng zusammen.

Der Testsieger ist das "Granit Super Extreme 2500" für 300 Euro. Aber: Dieses Bügelschloss hält selbst dem Einsatz eines Winkelschleifers ziemlich lange stand. Für alle, die ein teures E-Bike ihr Eigen nennen, lohnt sich die Investition also.

Doch was ist mit günstigeren Alternativen? Auch hier gibt's Lichtblicke: Zum Beispiel das Kettenschloss "920 Art 3" von Decathlon für rund 60 Euro, das in der Kategorie "sehr gut" abgeschnitten hat. Unterhalb dieser Preisklasse wird es allerdings kritisch – ein Schloss von Burg Wächter für 28 Euro wurde im Test als "mangelhaft" bewertet. Heißt im Klartext: Wer sein Rad liebt, sollte beim Schloss nicht sparen.

Extra-Tipp: Wenn ihr euer Fahrrad zusätzlich mit einer Eigentümer-Identifizierungs-Nummer codieren lasst, macht ihr es Dieben noch schwerer. Dieser Code wird entweder eingeklebt oder direkt ins Rad gefräst – das übernehmen Fahrradhändler oder auch die Polizei, oft für nur wenige Euro. Der Vorteil: Taucht ein gestohlenes Rad wieder auf, kann es ganz einfach zugeordnet werden.

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