08. September 2021 –

Familie befindet sich in Pakistan

Niedersächsische Schüler konnten in Pakistan Flugtickets nach Deutschland organisieren

Update vom 13.09.2021: Nach Angaben der Henriette-Breymann-Gesamtschule in Wolfenbüttel konnte die Familie der beiden Achtklässler Farhadullah und Abida in Pakistan Flugtickets nach Deutschland organisieren.

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Symbolbild: Ein leerer Stuhl in einem leeren Klassenzimmer

+++ Update vom 13.09.2021 +++

Gute Nachrichten von den Achtklässlern Farhadullah, Abida und ihrer Familie! Wie die Henriette-Breymann-Gesamtschule in Wolfenbüttel gegenüber Antenne Niedersachsen am Montagnachmittag (13.09.21) mitteilte, würden sich ihre Schüler Farhadullah und Abida mit ihrer Familie nach wie vor in Pakistan befinden. Mittlerweile sei es ihnen gelungen, Flugtickets nach Deutschland zu organisieren.

Erst am 10.09. erreichte Antenne Niedersachsen die positive Nachricht, dass die Familie Afghanistan verlassen und Pakistan auf eigene Faust erreichen konnte. Der Vater von Farhadullah und Abida hatte sich per Sprachnachricht bei der Schule seiner Kinder gemeldet, wie diese im Antenne Niedersachsen-Interview mitteilte.

+++ Update Ende +++


Ursprünglicher Artikel vom 08.09.2021:

Niedersächsische Schüler sitzen in Afghanistan fest

Die zwei Schüler Farhadullah und Abida der Henriette-Breymann-Gesamtschule in Wolfenbüttel sitzen mit ihrer Familie in Kabul fest. Timm "Doppel-M" Busche und der Schollmayer haben mit Klassenlehrerin Svenja Schilling über die Situation der beiden Jugendlichen gesprochen.

In der Henriette-Breymann-Gesamtschule in Wolfenbüttel blieben nach den Sommerferien zwei Stühle leer: Es sind die Stühle der beiden Geschwister Farhadullah und Abida. Die beiden Achtklässler sind mit ihrer Familie in den Sommerferien in die afghanische Hauptstadt Kabul gereist, um dort gemeinsam mit dem kranken Großvater das Opferfest zu feiern. Laut Antenne Niedersachsen-Informationen reiste die Familie zu einer Zeit nach Kabul, in der für viele noch nicht absehbar war, dass sich die Situation vor Ort so schnell und so dramatisch ändern würde. Nur kurze Zeit später sollte die Ausreise für die Familie unmöglich sein.

Die militant-islamistischen Taliban eroberten immer mehr Gebiete in Afghanistan. Am 15. August verließ der afghanische Präsident Aschraf Ghani das Land. Nur wenige Stunden später hatten Taliban-Kämpfer den Präsidentenpalast in der Hauptstadt Kabul eingenommen. Evakuierungsflüge wurden vom Kabuler Flughafen aus vorbereitet, auch von der Bundeswehr. Doch den Flughafen der afghanischen Hauptstadt zu erreichen wurde von Tag zu Tag schwieriger. Auch für die Familie von Farhadullah und Abida. Eines ihrer Geschwisterkinder ist gerade einmal eineinhalb Jahre alt. Ein tagelanges Ausharren am Flughafen in der Hoffnung einen der Evakuierungsflüge zu erreichen - undenkbar.

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Symbolbild: Ein leerer Stuhl in einem leeren Klassenzimmer
07.09.2021
Farhadullah und Abida sind mit ihrer Familie in Afghanistan
Hört hier das Interview nach, das Timm "Doppel-M" Busche und der Schollmayer mit Svenja Schilling, der Klassenlehrerin von Farhadullah und Abida, geführt haben.
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Dass Farhadullah und Abida mit ihrer Familie in Afghanistan festsitzen und das Land nicht verlassen können, ist für die Klassenkameraden und Klassenlehrerin Svenja Schilling schrecklich. "Das ist ein ganz komisches Gefühl, dass die beiden jetzt fehlen und wir ohne sie in das neue Schuljahr starten mussten", erzählt sie Timm "Doppel-M" Busche und dem Schollmayer exklusiv im Antenne Niedersachsen-Interview. Die Mitschüler vermissen das Geschwisterpaar und haben Angst um sie. Sie hoffen, dass ihre Klassenkameraden und viele andere Familien, die in Afghanistan festsitzen, durch die Aufmerksamkeit im Radio Hilfe bekommen.

Der Kontakt zu Farhadullah und Abida ist stark eingeschränkt; teilweise warten Lehrerin und Mitschüler mehrere Tage auf eine Antwort der Geschwister auf ihre Nachrichten per Mail oder WhatsApp. "Farhadullah ist ein Junge, der auch gerne sagt, 'Machen Sie sich keine Sorgen, es ist alles in Ordnung. Das wird schon.' Das ist auch das, was er uns weiterhin schreibt", erklärt Svenja Schilling. Anders sieht es bei Farhadullahs Schwester Abida aus, fährt die Klassenlehrerin fort: "Abida hat mir neulich geschrieben, dass sie ein bisschen Angst hätte, dass die Taliban draußen geschossen hätten und nicht darauf geschaut hätten, wo sie hinschießen."

Wie es für die Familie weitergeht, ist aktuell unklar. Im Interview mit Timm "Doppel-M" Busche und dem Schollmayer erzählt Klassenlehrerin Svenja Schilling, wie sie an der Schule mit dieser Situation umgehen und wie die Lage für Farhadullah, Abida und ihre Familie ist.

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