Irak-Konflikt
Was sind eigentlich Jesiden?
Bis zum Auftreten des IS kannten nur wenige die Volksgruppe der Jesiden. Die Massaker der Terrorgruppe Islamischer Staat an den Jesiden im Irak sind mit Völkermord gleich zu setzen, sagen UN-Experten.

Die wichtigsten Infos über Jesiden
Die Religion ist noch vor dem Christentum entstanden und wird auf etwa 2.000 vor Christus datiert. Ihre Mitglieder sind meist Kurden. In diesem Glauben gibt es nur einen allmächtigen Gott. Jesiden glauben an Seelenwanderung - ein Leben nach dem Tod. Eine Hölle oder einen Teufel gibt es nicht. Es gibt kein Glaubensbuch, wie eine Bibel oder den Koran. Glaube wird nur mündlich überliefert. Geheiratet wird nur innerhalb der Gemeinschaft. Man kann eigentlich nicht ins Jesidentum konvertieren, man wird als Jeside geboren. Es gibt zwei wichtige Orte mit Bedeutung: das Grabmal des Sufi-Scheichs Adi Ibn Mussafir und die Stadt Lalisch, beide liegen im Irak. Viele Jesiden leben im Irak, weitere Gruppen auch im Iran, in der Türkei (auch hier gab es Verfolgungen), in Syrien und in der südlichen ehemaligen Sowjetunion. In Deutschland lebt inzwischen die größte Exilgemeinschaft mit bis zu 90.000 Jesiden, vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Die Verfolgung der Jesiden im Irak
