Eine beunruhigende Situation herrscht zurzeit Corona bedingt in Deutschlands Krankenhäusern, denn ein Großteil der Intensivbetten ist belegt. Wer im Ernstfall behandelt wird, müssen Ärzte mit Hilfe der Triage entscheiden.
Die Aussagen eines sächsischen Klinikchefs sorgten für Aufsehen. Laut Dr. Mathias Mengel, Ärztlicher Direktor des Klinikum Oberlausitzer Bergland, mussten die Ärzte in einem Zittauer Krankenhaus in der Vergangenheit schon öfter die Triage anwenden, um zu entscheiden, welche Patienten behandelt werden und welche aufgrund der fehlenden Kapazitäten aktuell nicht behandelt werden können. Was die Triage eigentlich ist und wie sie funktioniert, erfahrt ihr hier.
Wie funktioniert die Triage?
Der Begriff Triage kommt von dem französischen Verb "trier" und bedeutet so viel wie sortieren oder aussuchen. Triage bedeutet also eine Sortierung der Patienten nach der Behandlungsdringlichkeit und nach den Möglichkeiten. In der Notaufnahme von Krankenhäusern wird die Triage täglich angewandt, da so entschieden wird, welche Patienten zuerst behandelt werden. So wird ein offener Bruch mit einer höheren Priorität versorgt, als ein geprelltes Knie.
Zu Zeiten der Corona-Pandemie müssen Ärzte bei Überbelegung im Notfall entscheiden, welche Patienten zum Beispiel beatmet werden und welche keinen Platz finden und verlegt werden müssen, um behandelt werden zu können. Dabei wird von den Erfolgsaussichten der Behandlung ausgegangen. Somit werden die Patienten mit den geringsten Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung im Fall der ausgereizten Kapazität nicht behandelt. Diese Patienten müssen dann schnellstmöglich in ein anderes Krankenhaus verlegt werden.
Was hat Sachsen damit zu tun?
In dieser Woche erklärte Dr. Mathias Mengel, Ärztlicher Direktor des Klinikum Oberlausitzer Bergland, dass die Triage in einem Zittauer Krankenhaus schon angewandt werden musste. Das bedeutet im Klartext: Ärzte mussten entscheiden, wer eine Beatmung bekommt und wer nicht. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer stellte gegenüber der Bild-Zeitung allerdings klar, dass in Sachsen keine Corona-Infizierten gestorben seien, weil sie nicht mehr beatmet werden konnten. Auch die Pressereferentin des Klinikums Oberlausitzer Bergland versicherte, dass keine Patienten nicht oder nicht mehr beatmet wurden.
Dennoch sorgten die Aussagen für Aufsehen. Angesichts der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen und der steigenden Zahl an Todesfällen wird aktuell deutlich, dass die Lage bedrohlich ist. Rund 80 Prozent der Intensivbetten in Deutschland sind laut dem Robert-Koch-Institut derzeit belegt (Stand: 16. Dezember).