04. September 2025 – Carola Heyn
Am Sonntagabend (07.09.) erwartet euch ein besonderes Naturspektakel am Himmel: Ein sogenannter Blutmond wird zu sehen sein. Was das Besondere daran ist, erfahrt ihr hier.
Ein besonders spektakuläres Ereignis wird am Sonntag (07.09.) am niedersächsischen Abend- und Nachthimmel zu sehen sein: eine totale Mondfinsternis, bei der der Vollmond bereits verdunkelt aufgehen und somit direkt in einer blutroten Färbung zu sehen sein wird.
Weil er dunkler und rötlich gefärbt ist, könnte er gerade in der Nähe des Horizonts schlecht zu sehen sein, sagte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg. Mitunter müssten Beobachterinnen und Beobachter warten, bis er über den Dunstschichten am Himmel steht. "Es ist sogar möglich, dass man ihn erst sehen kann, wenn er schon aus der totalen Finsternis raus ist", sagte die stellvertretende Leiterin der Einrichtung.
Sternwarten öffnen am Sonntag in Niedersachsen
In Niedersachsen könnt ihr den Blutmond ungefähr ab 19:45 Uhr beobachten. Die Mondfinsternis dauert bis 20:53 Uhr an. Danach verlässt der Vollmond den Erdschatten und um 21:57 Uhr endet die Finsternis vollständig. Etliche Sternwarten öffnen extra für das Naturschauspiel ihre Türen – auch bei uns in Niedersachsen.
Sternwarte des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück in Melle
Die Sternwarte des Naturwissenschaftlichen Vereins Osnabrück in Melle öffnet am Sonntag von 20.00 bis 22.00 Uhr und bietet das Beobachten der totalen Mondfinsternis, bei der der Vollmond bereits verfinstert aufgeht, an. Es sei eine gute Horizontsicht notwendig, um die Totalität sehen und das Austreten aus dem Kernschatten verfolgen zu können, teilt die Sternwarte auf ihrer Homepage mit. Geöffnet ist deshalb nur bei gutem Wetter.
Ein Tipp des Teams: Warme Kleidung sei sehr wichtig, da die Sternwarte nicht beheizt ist. Das Flimmern der warmen, aufsteigenden Luft würde die Beobachtung mit dem großen Teleskop sehr erschweren. Der Eintritt ist kostenfrei.
Volkssternwarte Hannover
Die Volkssternwarte Hannover auf dem Lindener Berg ist von 20.15 bis 22.00 Uhr geöffnet, ebenfalls bei freiem Eintritt. Eine Beobachtung ist nur bei klarem Himmel möglich. Die Besucherinnen und Besucher können unter Anleitung des Teams die Mondfinsternis durch die Teleskope beobachten.
Volkssternwarte Langwedel im Landkreis Verden
Interessierte können die totale Mondfinsternis auch in der Volkssternwarte Langwedel im Landkreis Verden beobachten. Geöffnet ist ab 20.00 Uhr, Vereinsmitglieder werden vor Ort sein und Infos geben – allerdings nur bei gutem Wetter. Der Mondaufgang ist ab 20.00 Uhr zu beobachten, nur zwei Minuten vorher wird die Sonne am Westhorizont untergehen, erklärt der Verein. Somit werde die Finsternis in der Abenddämmerung am tiefen Osthimmel zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.
Volkssternwarte "Gelber Turm" in Hildesheim
Die Volkssternwarte "Gelber Turm" in Hildesheim öffnet um 19.30 Uhr und schließt am Ende der Mondfinsternis. «Bei guter Sicht gibt es die Mondbeobachtung durch unser Cassegrain-Spiegelteleskop», teilte ein Sprecher der Sternwarte mit. Wenn der Himmel bewölkt sei, werde mit einer Software der Verlauf der Finsternis in Echtzeit gezeigt und auf eine Leinwand projiziert. Der Besuch ist kostenfrei.
Walter-Stein-Sternwarte auf der Hochschule Bremen
Die Walter-Stein-Sternwarte auf der Hochschule Bremen wird ebenfalls geöffnet sein. Von 19.00 bis 22.00 Uhr können Besucherinnen und Besucher durch das Instrumentarium in den Himmel blicken und die Mondfinsternis sehen. Der Eintritt ist frei.
Nicht nur in Sternwarten, sondern auch an Orten im Freien können Interessierte die Mondfinsternis beobachten – zum Beispiel auf dem Aussichtspunkt Metalhenge in Bremen, der auf der höchsten Erhebung des Bundeslandes liegt. Mitarbeitende des Olbers-Planetariums werden demnach am Sonntag ab 19.30 Uhr dort sein und Erläuterungen geben.
Wie entsteht eine Mondfinsternis?
Bei einer Mondfinsternis befindet sich die Erde zwischen Sonne und Mond. Dadurch schirmt sie das direkte Sonnenlicht ab, und der Mond liegt im Schatten der Erde. Die drei Himmelskörper befinden sich also – bildlich gesprochen – in einer Linie: Sonne und Mond außen, die Erde in der Mitte.
Die blutrote Farbe entsteht, weil die Erde das direkte Sonnenlicht blockiert und nur die langwelligen roten Lichtanteile durch die Erdatmosphäre hindurch den Mond erreichen. Dadurch erscheint er in einem rötlichen Ton – deshalb der Name Blutmond.
Wann ist die nächste totale Mondfinsternis?
Wer das Ereignis jetzt verpasst, muss entweder weit reisen oder ein paar Jahre warten. Am 3. März 2026 kann man eine totale Mondfinsternis von Amerika und Asien aus sehen, wie Liefke sagt. In Deutschland gibt es die Chance erst wieder am 31. Dezember 2028.
Immerhin: Kommendes Jahr am 28. August kann man von Deutschland aus zumindest eine partielle Mondfinsternis beobachten. Allerdings müsse man dafür in den sehr frühen Morgenstunden - gegen 4.30 Uhr - aufstehen, so Liefke.
(mit Material der dpa)