24. Juni 2020 – Lea Biskup

Verliebte Glühwürmchen

Glühwürmchen - Jetzt könnt ihr sie sehen!

Rund um den 24. Juni (Johannistag) zieht das Leuchten der Glüchwürmchen viele von uns in ihren Bann. Denn dann startet die Liebessaison der kleinen Tierchen. Wir verraten euch, wann ihr die besten Chancen habt, die Glühwürmchen zu sehen!

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Foto: lastpresent - stock.adobe.com

Glühwürmchen sind zwischen acht und zehn Milimeter groß und keine Würmer, wie ihr Name vielleicht vermuten lässt, sondern Käfer. In unseren Breiten sind drei Arten von Glühwürmchen heimisch: der Kleine Leuchtkäfer, der Große Leuchtkäfer und der Kurzflügel-Leuchtkäfer. Aber nicht alle von ihnen können leuchten und fliegen.

  • Kleiner Leuchtkäfer: Männchen und Weibchen leuchten, allerdings kann das Weibchen nicht fliegen.
  • Großer Leuchtkäfer: Nur das Weibchen leuchtet, kann aber nicht fliegen.
  • Kurzflügel-Leuchtkäfer: Weibchen und Männchen leuchten schwach und können beide nicht fliegen.

Den Großteil ihres Lebens verbringen die kleinen Käferchen als Larve. Dieses Entwicklungsstadium dauert drei Jahre. Wenn sie das Erwachsenenalter erreicht haben, leben sie bis zu drei Wochen.

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Glühwürmchen (Foto: Maurice Tricatelle - stock.adobe.com

Wieso leuchten Glühwürmchen?

Das Leuchten der Glühwürmchen geht hauptsächlich von den Weibchen aus, um Männchen anzulocken. "Je stärker ein Weibchen der Liebe wegen leuchtet, desto intensiver fühlen sich die Männchen angezogen", sagt Jenifer Calvi, Pressereferentin der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die Käferweibchen arbeiten mit Leuchtstoffen, die sie im Hinterleib bilden. Sie lösen damit eine chemische Reaktion aus, die dann die Lichter produziert. Der Prozess der selbstständigen Lichterzeugung wird Biolumineszenz genannt. Je stärker die Weibchen leuchten, desto intensiver fühlen sich die Männchen angezogen.

Liebesrausch mit Folgen

Hinter dem für uns so schön anzusehende Leuchten steckt allerdings ein knallharter Kampf. Für die Glühwürmchen geht es in dieser einen Nacht um alles: um Fortpflanzung, den Fortbestand der Art und das Überleben. Kurz nach der Paarung sterben die Männchen. Die weiblichen Glühwürmchen dagegen überleben etwas länger und legen ihre Eier im Waldboden ab. Etwa einen Monat später, im August, schlüpft dann die neue Glühwürmchen-Generation und kann sich sogar im Garten nützlich machen: Die Larven ernähren sich von Schnecken.

Wo sind Glühwürmchen zu sehen?

In Parks, Wiesen oder Gärten und an Waldrändern und Gebüschen habt ihr die Möglichkeit die Leuchtkäfer zwischen Juni und Juli zu sehen. Am besten zwischen 22 Uhr und 24 Uhr. Und ein bisschen Glück muss auch dabei sein :-)

(mit Material der dpa)

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