03. September 2020 – Maximilian Wilsmann (deaktiviert)

Großalarm in Deutschland

Bundesweiter Warntag am 10. September

Am 10. September 2020 veranstaltet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe einen bundesweiten Warntag. Warum dieser Tag veranstaltet wird und was es damit auf sich hat, erfahrt ihr hier.

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Es gibt Regionen in Niedersachsen, in denen an jedem ersten Samstag im Monat um 12.00 Uhr die Sirenen getestet werden. Aber das ist längst nicht mehr überall der Fall. Von 80.000 Sirenen, die zur Zeit der Wiedervereinigung in Deutschland standen, sind heute noch 15.000 Sirenen übrig, obwohl das Netz mittlerweile wieder ausgebaut wird. Kommt es zum Katastrophenfall weiß nicht unbedingt jeder, welche Signale was bedeuten oder wo die Informationen zu Gefahren und Katastrophen überhaupt verfügbar sind.

Deshalb veranstaltet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in diesem Jahr den ersten bundesweiten Warntag seit der Wiedervereinigung. Am 10. September um 11.00 Uhr ist es so weit: dann werden über Sirenen, Warn-Apps, Rundfunk, Werbetafeln und Lautsprecherwagen Warnungen verbreitet. Der Unterschied zum Ernstfall: am 10. September wird getestet. Um 11.20 Uhr folgt die Entwarnung. Den bundesweiten Warntag wird es in Zukunft einmal im Jahr geben, immer am zweiten Donnerstag im September. In welcher Form über welche Kanäle gewarnt wird, erfahrt ihr hier.

Sirenen und Lautsprecherwagen

Ganz klassisch wird am Warntag über Sirenen gewarnt - sofern sie noch vorhanden sind. Früher gab es in Deutschland einheitliche Warntöne, an denen erkannt werden konnte, ob es sich beispielsweise um Feuer oder um einen ABC-Alarm (Atomarer, Biologischer-, Chemischer-Alarm) handelt. Heutzutage gibt es lediglich einen Ton, der allgemein Gefahr signalisiert und einen Ton, der entwarnt.

Im Falle einer Warnung heult die Sirene eine Minute in einem auf- und abschwellenden Ton, die Entwarnung erfolgt mit einem einminütigen Dauerton. Am 10. September werdet ihr also mit einem Sirenenton gewarnt, um 11.20 folgt dann der Sirenenton zur Entwarnung. Werdet ihr außerhalb eines Tests durch die Sirene gewarnt, solltet ihr das Radio oder den Fernseher einschalten oder in der Warnapp auf eurem Handy nach Informationen suchen. Außerdem werden am 10. September auch Lautsprecherwagen durch die Straßen fahren und per Durchsage die Bevölkerung warnen.

Sirenenton: Warnung
01.09.2020
Sirenenton: Warnung
Reinhören

Sirenenton: Entwarnung
01.09.2020
Sirenenton: Entwarnung
Reinhören

Warn-Apps

Mittlerweile gibt es auch Warn-Apps, mit denen die Bevölkerung vor Katastrophen wie Großbränden, schweren Unwettern oder Chemieunfällen gewarnt werden kann. In Deutschland gibt es zwei Warn-Apps. 2012 hat das Frauenhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme die App "KATWARN" veröffentlicht, mit der Smartphonenutzer auf Katastrophen und Gefahrensituationen hingewiesen werden.

2015 hat das BBK die App "NINA" (Notfall-Informations- und Nachrichtenapp) raus gebracht. Auch hier bekommen die Nutzer Infos zu Gefahren und Katastrophen. In beiden Apps könnt ihr Regionen auswählen, in denen ihr informiert werden wollt, wenn Gefahren vorliegen. Zusätzlich könnt ihr den Standortzugriff erlauben, um über Gefahren und Katastrophen in eurer Umgebung informiert zu werden, wenn ihr gerade mal nicht in eurer festen Region seid. Auch hier wird am 10. September gewarnt.

Hier könnt ihr KATWARN im App Store oder im Google Play Store installieren.

Hier könnt ihr NINA im App Store oder im Google Play Store installieren.

Rundfunkdurchsagen

Auch im Radio und im Fernsehen werden Warnmeldungen zu hören, beziehungsweise zu sehen sein. Die Sender sind am Warntag allerdings nicht verpflichtet, ihr Programm für eine Probemeldung zu unterbrechen. Sollte es aber eines Tages zu einer Katastrophe kommen, würdet ihr bei allen Radio- und Fernsehsendern entsprechende Informationen und Handlungsempfehlungen hören. Außerdem werden Warnungen auf Social Media und sogar auf öffentlichen Werbetafeln verbreitet.

Insgesamt soll mit dem Warntag die Akzeptanz und das Wissen um die Warnung der Bevölkerung in Notlagen erhöht werden. Außerdem werden während des Warntags die Kapazitäten der verschiedenen Warnsysteme getestet, um im Katastrophenfall sicher zu sein, dass die gesamte Bevölkerung erreicht wird.

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