11. Januar 2021 –

Stiftung Warentest

Nachtest bei Luftfiltern - Corona wegfiltern?

Die Stiftung Warentest hat drei Luftfilter darauf getestet, ob und wie gut diese durch das Atmen ausgestoßene Aerosole wegfiltern können. Das sind die Ergebnisse.

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Anfang 2020 hat die Stiftung Warentest sieben Luftfilter auf ihre Wirksamkeit getestet, u.a. wie diese Blütenpollen, Feinstaub oder Zigarettenrauch aus der Atemluft der Wohnung herausfiltern können. Nun wurden die drei besten Luftfilter dieses Tests einem Corona-Nachtest unterzogen.

Diese Luftfilter wurden getestet

Beim Corona-Nachtest wurden folgende drei Luftfilter auf ihre Wirksamkeit überprüft:

  • Philips AC2889/10 (rund 350 Euro)
  • Rowenta Intense Pure Air Connect PU6080 (rund 350 Euro)
  • Soehnle Airfresh Clean Connect 500 (rund 250 Euro).

Ergebnis

Die Tests von Stiftung Warentest zeigen: Zu Beginn reduzieren die Luftfilter die Aerosole in der Luft in einem Raum von rund 16 qm nach 20 Minuten sehr gut:

  • Bei Philips und Rowenta sind je 95 Prozent der Aerosolpartikel aus der Luft gefiltert
  • Bei Soehnle sind 90 Prozent der Aerosolpartikel aus der Luft gefiltert

Doch diese Filterfähigkeit bleibt nur erhalten, solange die Luftfilter neu sind. Je älter die Luftfilter werden und je länger diese in Betrieb sind, desto stärker nimmt auch ihre Luftfilterfähigkeit ab - zum Teil um fast die Hälfte. Diese Alterung hat Stiftung Warentest simuliert, in dem jedes Testgerät den Rauch von 100 Zigaretten aufnehmen musste. Danach sollten die Luftfilter wieder Aerosole aus einem Raum von rund 16 qm aus der Luft filtern. Nach 20 Minuten Filterzeit lieferten die Geräte folgende Ergebnisse:

  • Beim Gerät von Philips sinkt die Aerosolzahl nach 20 Minuten Filterzeit auf rund 90 Prozent.
  • Beim Gerät von Rowenta sinkt die Aerosolzahl nach 20 Minuten Filterzeit auf rund 80 Prozent.
  • Beim Gerät von Soehnle sinkt die Aerosolzahl nach 20 Minuten Filterzeit auf rund 46 Prozent.

Fazit: Luftfilter ersetzen keine Mindestabstände und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung

Stiftung Warentest kommt zu dem Ergebnis, dass "wer die Luft in einem kleinen Raum reinigen will, etwa in einem gemeinsam genutzten Badezimmer, [...] mit dem Philips gut bedient" sei. Allerdings bleibe immer ein Restrisiko. Vor allem "in einem deutlich größeren Wohnzimmer, in dem sich bei einem geselligen Abend einige Leute aufhalten, wäre dieses Restrisiko höher, [...] zusätzliche Maßnahmen wie Abstand halten, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und regelmäßiges Lüften sind weiterhin nötig."

Dementsprechend weist Stiftung Warentest auch darauf hin, dass gerade bei größeren Räumen wie einem 50 qm großen Klassensaal mit 30 anwesenden Personen die getesteten Luftfilter zu klein wären. Für größere Räume könnten ausreichend starke Filteranlagen mit einer ausreichend hohen Filter-Klasse (H14) als weitere Maßnahme das ausreichende Lüften sinnvoll ergänzen.

Weitere Informationen zum Thema "Lüften oder Filtern", auch in Bezug auf Schulklassen, gibt es hier. >>>


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