Erfahre mehr über deine Kleidungsstoffe und ihre Herstellung

Der Stoff aus dem eure Kleidung ist – Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Fasern

Bezahlte Werbepartnerschaft - Wir kaufen uns alle gerne neue Kleidung, aber wir sollten nicht nur auf die Optik oder den Preis achten. Es steckt viel mehr hinter den Klamotten, welche wir täglich anziehen. Wusstest du das es zum Beispiel eine Herstellmethode Namens "Viskose" gibt? - dabei wird Kleidung aus Holz hergestellt. Entdecke noch weitere Methode und ihre Vor- und Nachteile.

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© Adobe Stock / sebra – 138946263

Winter wie Sommer stellt sich die Frage nacWinter wie Sommer stellt sich die Frage nach den passenden Klamotten für das jeweilige Wetter. Sicher habt ihr schon oft genug die falsche Wahl getroffen und wart entweder zu kalt angezogen, habt unter dem dicken Stoff geschwitzt oder wart dem Regen ausgeliefert. Das passiert euch nicht mehr, wenn ihr mehr über die eigentlichen Materialien wisst, aus denen eure Kleidung besteht. Wir klären euch über die wichtigsten Fasern auf und verraten die Vor- und Nachteile.

Wer Shoppen geht, wird Kleidung in erster Linie nach Design und Optik, nach Trends und Komfort oder nach Preis und Funktionalität auswählen. Oder aus allen genannten Gründen. Die wenigsten werden genau auf das Material achten, das zur Fertigung genutzt wurde. Oder habt ihr schon einmal wieder etwas an den Kleiderhaken gehängt, weil euch die Faserzusammenstellung nicht gefallen hat?

Dabei lohnt es sich, wenn ihr hier genauer hinseht. Schließlich bringen die verschiedenen Stoffe und Fasern ganz eigene Merkmale mit sich. Manches eignet sich für den Sport, anderes wärmt im Winter. Die wichtigsten Fasern Baumwolle, Leinen, Wolle, Kaschmir, Seide, Vikose, Polyester und Elasthan stellen wir vor.


Pflanzliche Fasern

Von pflanzlichen Fasern spricht man, wenn die Ursprungsquelle Pflanzen darstellen und es keine weiteren chemischen Einflüsse und Prozesse für die Weiterverarbeitung braucht. Solche Fasern sind äußerst beliebt und werden in vielen hochwertigen Kleidungsstücken verarbeitet.

  • Baumwolle: Wenn es einen Evergreen unter den Naturfasern gibt, dann ist es Baumwolle. Gewonnen wird der Stoff aus der Baumwollpflanze. Baumwolle zeichnet sich vor allem durch eine robuste, stabile Struktur und eine hohe Strapazierfähigkeit aus. Das macht aus diesen Fasern gefertigte Kleidung langlebig und beständig.
    Außerdem nimmt Baumwolle schnell Feuchtigkeit auf. In der Sportbekleidung gibt es dennoch lange schon bessere Alternativen für euer Workout, da die Feuchtigkeit nicht abtransportiert wird. Polyester hat in der Funktionalität für den Sport also die Nase vorne. Baumwolle überzeugt dafür mit hohem Tragekomfort.
  • Leinen: Die Stängel der Flachspflanze werden genutzt, um Leinen zu gewinnen. Allerdings braucht es vergleichsweise aufwendige Prozesse, bis es zum fertigen Garn kommt: Das Rösten des Stängels, die Lagerung des Flachs in Wasser und die Trocknung im Anschluss. Ist dieser allerdings erstmal hergestellt, können Leinen vor allem im Sommer durch ein luftiges und angenehmes Tragegefühl überzeugen.
    Die Faser ist langlebig, wenn auch knitteranfällig, was die Pflege etwas komplexer macht. Eine Unterform des Leinenstoffs ist der sogenannte Halbleinen. Hier wird Baumwolle untergemischt, was die besten Eigenschaften beider Fasern kombiniert.


Tierische Fasern

Tierische Fasern werden zum Beispiel aus dem Fell von Schafen gewonnen. Doch auch andere Tiere tragen mit ihren natürlichen Ressourcen zur Fasergewinnung bei. Die Stoffe sind vor allem wegen ihrer wärmenden Eigenschaften sehr gefragt, stehen aber gelegentlich in der Kritik.

  • Wolle: Sie ist sicherlich die bekannteste tierische Faser und stammt zum Beispiel von Schafen oder Ziegen. Die Fasern weisen eine außerordentliche Langlebigkeit auf und knittern kaum. Der größte Vorteil von Wolle ist aber sicherlich die Fähigkeit, euch bei kalten Temperaturen gemütlich warm zu halten. Der richtige Wollpullover kann euch gut durch den Winter bringen – unabhängig davon, wie lange er dieses Jahr dauert.
    Ein Nachteil von Wolle ist die nicht ganz einfache Pflege. Wird Wolle falsch gewaschen, kann sie filzen oder einlaufen. Die Waschempfehlungen auf dem jeweiligen Kleidungsstück solltet ihr also unbedingt beachten, damit das Lieblingsstück euch lange erhalten bleibt.
  • Kaschmir: Die Kaschmirwolle kommt von der Kaschmirziege und zählt zu den edleren und damit teureren Stoffen in der Modeindustrie. Damit sind Kleidungsstücke aus Kaschmir natürlich ein echter Hingucker. Die Funktionalität kommt allerdings nicht zu kurz. Kaschmir ist besonders warm und hautfreundlich. Auch Feuchtigkeit hat kaum eine Chance.
    Wie die normale Wolle, kann Kaschmirwolle bei falscher Handhabung ebenso verfilzen. Außerdem solltet ihr euch über die Herkunft der Wolle informieren, da nicht alle Gewinnungsprozesse unumstritten sind, wenn es um das Tierwohl der Ziegen geht.
  • Seide: Die Seidenspinnraupe wird für die Gewinnung der feinen Seidenfasern benötigt, genauer gesagt, ihr Kokon. Seide wird vor allem für die feine, glänzende Optik und das besondere Tragegefühl geschätzt. Denn Seide fühlt sich auffällig leicht an, schmiegt sich an den Körper und wird deshalb nicht selten für extravagante Abendgarderobe oder andere Luxuskleidung verwendet.

Seide ist allerdings sehr empfindlich in der Pflege und verträgt nur niedrige Temperaturen. Außerdem wird es kritisch gesehen, dass die Raupen bei der Gewinnung sterben.

Chemische Fasern

Chemische Fasern können nur mit chemischen Verfahren hergestellt werden. Dabei werden die Zellulosefasern von den synthetischen Fasern unterschieden. Für diese Fasern braucht es den Rohstoff Zellulose, für synthetische Fasern werden Kohle und Erdöl verwendet.

  • Viskose: Viskose zählt zu den Zellulosefaser und wird zum Beispiel aus Pinien- oder Buchenholz gefertigt. Dabei entsteht aus dem zerkleinerten und gereinigten Holz eine zähflüssige Masse, die zur Faser verarbeitet wird.
    Viskose findet sich als Mischform in vielen Kleidungsstücken und hat in der Anwendung kaum Grenzen. Der Stoff ist hautverträglich, angenehm im Tragekomfort und bringt einen leichten Glanz in jedes Outfit. Viskose neigt allerdings zum Einlaufen, die richtige Wäsche ist also entscheidend.
  • Polyester: Das ist ein synthetischer Stoff und wird am häufigsten verwendet, wenn chemische Fasern eingesetzt werden. Polyester zeichnet sich vor allem durch eine hohe Elastizität und eine überdurchschnittliche Leichtigkeit aus. Dabei leidet die Reißfestigkeit allerdings nicht. Bei Outdoorkleidung wird Polyester verstärkt eingesetzt, da es relativ Feuchtigkeitsbeständig ist.
    Für ein angenehmeres Tragegefühl wird Polyester nicht selten mit anderen Fasern wie Baumwolle gemischt. Die synthetische Herstellung ist zudem ein Minuspunkt, da knappe Ressourcen dafür gebraucht werden.
  • Elasthan: Die Faser Elasthan, oft auch Spandex genannt, sorgt in vielen eurer Klamotten für den nötigen Stretch. Denn die Elastizität ist die auffälligste Eigenschaft von Elasthan. Deshalb wird es oft mit anderen, weniger dehnbaren Stoffen gemischt, um deren Tragekomfort zu erhöhen. Das geschieht zum Beispiel bei Sportkleidung, die sich verschiedenen Bewegungen des Körpers anpassen muss und nicht störend in der ursprünglichen Form verbleiben darf, ohne jedoch auszuleiern. Eine beliebte Kombination ist ein hoher Anteil von Polyamid und ein geringer Anteil Elasthan.

Clevere Materialkombinationen

Die Modeindustrie greift häufig auf die Kombination verschiedener Materialien zurück, um von den einzelnen Fasern die besten Eigenschaften nutzen und weniger erwünschte mindern zu können. Wie bereits erwähnt, werden etwa Baumwolle und Leinen kombiniert oder es werden Elasthan-Fasern beigemischt.

Gern genutzt ist außerdem der Mix aus Wolle und Seide – eben wegen der besonderen Eigenschaften, die sich aus der Kombination ergeben: Während beispielsweise der Wollanteil im Winter wärmt, hat der Seidenanteil im Sommer einen kühlenden Effekt. Dadurch ist der Materialmix das ganze Jahr über eine gute Wahl für eure Outfits.

Eure Kleidung ist vielseitig

Die Welt der Stoffe und Fasern ist so vielfältig wie der Inhalt eurer Kleiderschränke. Wolle hält angenehm warm, Kaschmir wirkt edel und Seide schmiegt sich seicht an die Haut. Baumwolle ist robust und Leinen bringen Frische in den Sommer. Viskose nutzt trotz chemischer Verfahren natürliche Ausgangsmaterialien, Polyester ist besonders reißfest und Elasthan sorgt für die nötige Dehnbarkeit.

Gerade wegen dieser Vielfalt ist es sinnvoll, wenn ihr ein bestimmtes Grundwissen beim Kleidungskauf und bei der täglichen Klamottenwahl habt. Was eignet sich für den Sport? Welche Materialien halten warm? Und muss es immer Polyester sein oder gibt es nicht doch Alternativen? Auch die Herstellungsbedingungen könnten den einen oder anderen von euch näher interessieren – gerade bei den tierischen Fasern. Eine nähere Recherche lohnt sich.

Zu alledem kommt noch die richtige Pflege eurer Kleidung. Hierfür ist eine gewissen Materialkunde nicht schädlich. In jedem Fall solltet ihr die Angaben auf dem eingenähten Zettel beachten und euch daran halten. Schließlich sollen die so liebgewonnen Klamotten lange halten und nicht einlaufen, verwaschen oder noch größeren Schaden nehmen.

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