18. Oktober 2019 – Lea Biskup

Glücksbringer

Deshalb bringen Marienkäfer Glück!

Viele Marienkäfer suchen sich gerade ein geeignetes Winterquartier. Vielleicht tauchen die die Glücksbringer auch bei euch an den Außenwänden eurer Wohnungen oder Häuser vermehrt auf. Wieso Marienkäfer Glück bringen, was sie zu Origami-Göttern macht und wo sie sogar als Hochzeitsorakel dienen, erfahrt ihr bei uns!

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Teils in großen Schwärmen sind Marienkäfer derzeit auf Balkongeländern, an Hauswänden oder Pflanzen zu sehen. Sie versammelten sich auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren, teilte der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen mit. Die gepunkteten Insekten machten es sich am liebsten in Hohlräumen an Hauswänden oder auf Dächern gemütlich. Auch Laubhaufen in Gärten seien beliebte Winterquartiere.

Marienkäfer sind Origami-Götter

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Um seine Flügel auszubreiten, benötigt ein Marienkäfer nur eine Zehntelsekunde; das ist dreimal schneller als ein Lidschlag. Das Zusammenfalten dauert gerade einmal zwei Sekunden. Japanische Wissenschaftler haben die Falttechnik des Marienkäfers entschlüsselt. Mit der Z-Faltung und einer darin enthaltenen Diamant-Faltung stellen Marienkäfer jeden Origami-Künstler in den Schatten. Wie die Faltung genau funktioniert, seht ihr im Video.

Deshalb bringen Marienkäfer Glück

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Marienkäfer sind in der Landwirtschaft äußerst beliebt. Die Nützlichkeit der possierlichen Insekten führte dazu, dass die Bauern glaubten, dass die Marienkäfer ein Geschenk der Jungfrau Maria seien und benannten diese nach ihr. Die Bauern waren glücklich, wenn die Tiere bei ihnen auftauchten und so wurden sie schnell zu Glücksbrignern. Ihrem Ruf als Glücksbringer werden Marienkäfer auch laut Nabu zufolge in jedem Fall gerecht. Wer viele im Garten habe, sei gut dran, denn sie starteten im Frühjahr wieder mit der Blattlausbekämpfung. Marienkäfer ernähren sich hauptsächlich von Blatt- oder Schildläusen, aber auch von Spinnmilben und Wanzen. In Niedersachsen sind meist Siebenpunkt- oder Asiatische Marienkäfer zu sehen.

Marienkäfer Nimmersatt

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Marienkäfer verschlingen jeden Tag zwischen 50 und 100 Blattläuse, Schildläuse, Spinnmilben und Wanzen und schützt somit die Pflanzen eines jeden Gartenfreundes vor dem Ungeziefer. Um so viele Schädlinge verputzen zu können, legt der Marienkäfer ein ganzes schönes Tempo an den Tag: Bis zu vier Schädlinge fressen die Käferchen pro Stunde.

Was für ein Liebesleben!

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Marienkäfer sind wahre Liebeskünstler! Bis zu 18 Stunden kann das Liebesspiel der kleinen Käfer andauern. Bei einer Lebenszeit von maximal drei Jahren ist das ganz schön ordentlich. Im Vergleich: Bei uns Menschen dauert das Liebesspiel gerade einmal 5,4 Minuten - das hat eine Studie australischer Wissenschaftler ergeben. Auch wenn die Studie mit einem Augenzwinkern gesehen werden kann, setzen die Marienkäfer ganz schön hohe Maßstäbe.

Nahrung knapp? Dann müssen die Artgenossen dran glauben!

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Klingt grausam, ist aber tatsächlich so: Wenn für die Marienkäfer die Nahrung knapp wird, wird schon mal an den eigenen Artgenossen geknabbert. Gerade erst geschlüpfte Marienkäfer oder Larven sind weich genug für die älteren Marienkäfer und sichern diesen so das Überleben.

Marienkäfer als Hochzeitsorakel

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In der Provence gelten Marienkäfer als Hochzeitsbringer: Landet dort einer der kleinen Käfer auf einem Mann, steht ihm die eigene Hochzeit bevor. Und Frauen, die wissen wollen, wann sie heiraten werden, greifen zu diesem Trick: Sie setzen sich einen Marienkäfer auf den Zeigefinger und zählen die Sekunden bis zum Abflug. Jede Sekunde steht für ein Jahr bis zur Hochzeit.

(mit Material der dpa)

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