07. Juli 2021 – Jana Niebuhr (deaktiviert)
Raupen-Plage
Buchsbaumzünsler - So könnt ihr ihn bekämpfen
Vielleicht habt ihr bereits von ihm gehört oder hattet selbst schon Probleme mit der kleinen Raupe. Der Buchsbaumzünsler nistet sich in Buchsbäumen ein und verdirbt eure Hecken. Woran ihr einen Befall möglichst schnell erkennt und wie ihr eure Büsche retten könnt, lest ihr hier.
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Der Buchsbaumzünsler ist eigentlich ein Falter. Schlecht für die Buchsbäume sind aber seine Larven, also die Raupen. Diese könnt ihr an ihrer grün-schwarz gepunkteten Musterung erkennen. Sie fressen die Blätter und die Rinde der Buchsbäume, was zur kompletten Zerstörung der Büsche führen kann.
Die Zünslerlarven schlüpfen bei konstanten Temperaturen über 7 Grad innerhalb von drei Tagen. Nach dem Durchlaufen der bis zu sieben Larvenstadien, was je nach Temperaturlage drei bis zehn Wochen dauern kann, verpuppen sich die Zünsler für rund eine Woche bevor sie zu Faltern werden. Die Falter leben dann circa 9 Tage. Dieser Ablauf kann von Mai bis September bei durchgängig warmen Temperaturen zu bis zu drei Faltergenerationen führen. Da die Falter-Weibchen bis zu 150 Eier in Eigelegen aus bis zu 20 Eiern legen können, und sich dafür noch nicht befallene Buchsbäume suchen, ist die Ausbreitung sehr begünstigt.
Wie erkennt ihr einen Befall durch den Buchsbaumzünsler?
Besonders wichtig ist das frühe Erkennen eines Befalls, denn dann könnt ihr noch am meisten gegen den Schädling tun. Einen Befall könnt ihr an hellen Flecken auf Blättern oder an abgefressenen Blättern erkennen. Oft finden sich auch weiße Gespinste in den Büschen oder tote und vergilbte Triebe. Wir haben mit Michael Gehlhaar von der Gehlhaar GartenBaumschule in Isernhagen geredet. Laut ihm sei das gefährliche bei den Insekten, dass sie die Büsche von innen nach außen fressen. Daher erkenne man sie häufig nicht schnell. Meistens bemerke man einen Befall erst daran, dass die Blätter weggefressen sind. Häufigere Kontrollen der Buchsbäume können helfen.
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Was könnt ihr gegen das Insekt tun?
Wirklich ausschlaggebend kann der Zeitpunkt der Entdeckung sein. Schon zur Vorbeugung könnt ihr einige Maßnahmen ergreifen. Dazu zählen unter anderem die Anbringung von Pflanzenschutznetzen oder die Ansiedlung natürlicher Feinde, von denen es allerdings nicht allzu viele gibt. Das liegt auch an dem Toxin des Buchsbaums, welches die Raupen zu sich nehmen. Allerdings scheinen einige Vogelarten wie Spatzen, Kohlmeisen oder Buchfinken die Raupen für sich entdeckt zu haben. Einfacher anzusiedeln sind aber wahrscheinlich Wespen und Raubspinnen. Dazu könnt ihr Lockstoffe in der Nähe der Buchsbäume aufstellen, zum Beispiel Zuckerwasser für Wespen.
Um den Zeitpunkt der Entwicklung der Zünsler zu bestimmen, könnt ihr auch sogenannte Buchsbaumzünsler-Fallen aufstellen. Dabei werden durch Sexuallockstoffe der Weibchen die Männchen angelockt. Das bringt natürlich auch eine gewisse Eindämmung mit sich, da die Männchen die Weibchen nicht mehr befruchten können, wenn sie in den Fallen sterben. Am nützlichsten sind die Fallen aber, um festzustellen wann der richtige Zeitpunkt zur Bekämpfung gekommen ist. Der ist ungefähr zwei Wochen nach dem Falterflug. Dann sind die Eier abgelegt und die ersten Raupen geschlüpft. Durch Rückschnitt der Büsche können daraufhin viele der Raupen und Eier entfernt werden.
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08.07.2021
Was tun gegen den Buchsbaumzünsler?
Sabrina Ege vom Vormittag hat mit Michael Gehlhaar von der Gehlhaar Baumschule in Hannover über den Buchsbaumzünsler gesprochen. Woran erkennen Buchsbaumbesitzer einen Befall? Und was können sie dagegen tun?
Um die Raupen jedoch richtig zu bekämpfen, gibt es Spritzmittel. Biologische Spritzmittel sind auch Michael Gehlhaars eindeutige Antwort auf die Frage der Bekämpfung. Es gebe auch andere chemische Mittel, aber Spritzen sei das biologischste. Als Alternative zu Mitteln, die ihr erst kaufen müsst, könnt ihr die Tiere auch absammeln. Das ist jedoch eine sehr mühsame Arbeit, zumal die Raupen klein und durch ihre Musterung schwer zu erkennen sind. Und auch wenn das Buchsbaum-Toxin bei direktem Hautkontakt nicht giftig für uns Menschen ist, solltet ihr zur Sicherheit trotzdem an Handschuhe denken.
Andere Haushaltsmittel gegen den Zünsler sind das Eintüten der Buchsbäume in dunkle Mülltüten. Das hilft bei besonders warmen Temperaturen draußen. Die Larven sind nicht besonders hitzebeständig und sterben, wenn sich der Buchsbaum so richtig aufheizt. Für den Buchsbaum ist das nicht schädlich, solange der Boden feucht genug ist. Ansonsten könnt ihr die Pflanzen auch mit einem Hochdruckreiniger abspritzen. Das solltet ihr aber, je nach Gerät, mit einem gewissen Abstand machen und gut vorbereiten. Am besten befestigt ihr auf einer Seite ein Gartenvlies oder ähnliches mit Steinen auf dem Boden. Von der anderen Seite sprüht ihr dann das Wasser in die Büsche. Die Raupen landen dadurch hinter dem Buchsbaum auf dem Vlies und lassen sich ganz einfach damit zusammen entsorgen.
Entsorgung von befallenen Buchsbäumen und Zünslern
Auch bei der Entsorgung der Buchsbäume und der Zünsler müsst ihr ein paar Dinge beachten. Kleine Schnittmengen könnt ihr zum Beispiel luftdicht in Plastikbeuteln verpackt im Restmüll entsorgen. Von einer eigenen Kompostierung wird abgeraten. Die aufzubringenden Temperaturen können selbst nicht erreicht werden und durch die Lagerung der Sträucher wird anschließend die Ausbreitung der Zünsler nur noch mehr begünstigt. Größere Mengen Schnittgut könnt ihr zu Kompostierungsanlagen bringen, teilweise auch zu Wertstoffhöfen. Am besten ist es dort im Vorhinein anzurufen. Aber auch hier heißt es aufpassen: Deckt beim Transport der Sträucher den Grünschnitt mit einer Plane ab, um die Ausbreitung des Zünslers einzudämmen.