Giftige Pflanzen

Achtung vor dem Riesenbärenklau!

Er blüht weiß und ist für uns Menschen äußerst gefährlich: der Riesenbärenklau. Die Pflanze kann bis zu vier Meter hoch werden und schwere Verbrennungen und Entzündungen auf unserer Haut verursachen. Ab Juni blüht die gefährliche Pflanze wieder.

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Foto: TwilightArtPictures - stock.adob

So schön er aussieht, so gefährlich ist er auch: der Riesenbärenklau. Die Pflanze (auch bekannt als Herkulesstaude) wächst bevorzugt entlang an Gewässern, auf Brachflächen und am Wegesrand und kann bis zu vier Meter hoch werden. Er zählt zu den invasiven Arten, die Experten Sorge bereiten.

Das kann passieren

Der Pflanzensaft des Riesenbärenklaus kann für uns Menschen äußerst gefährlich werden. Ist er auf eure Haut gelangt, kann es bei anschließender Sonnenbestrahlung zu schwerwiegenden Verbrennungen und Entzündungen auf eurer Haut kommen, die erst nach zwei bis drei Tagen sichtbar und spürbar werden könnten. Mögliche weitere Folgen sind außerdem Juckreiz, Rötungen, Schwellungen und Blasenbildung auf der Haut. Zusätzlich kann es bei längerem Aufenthalt unmittelbar neben der Pflanze zu Atemnot und einer bis zu drei Wochen anhaltenden Bronchitis kommen.

So schützt ihr euch

Wie für alle giftigen Pflanzen und Tiere gilt auch beim Riesenbärenklau: Nicht ungeschützt anfassen, sondern nur schauen! Bei Verdacht, mit dem Pflanzensaft in Berührung gekommen zu sein, solltet ihr die betreffende Hautstelle gründlich mit Wasser und Seife abspülen. Tragt anschließend eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor auf die entsprechenden Hautstellen auf und schützt diese mehrere Tage vor Sonneneinstrahlung, um Rötungen, Schwellungen und Blasenbildung zu mindern bzw. zu vermeiden. Bei starken Hautreaktionen sucht unbedingt einen Hautarzt auf.

Wächst die Pflanze auf eurem Grundstück, seid ihr als Grundstücksbesitzer selbst für die Beseitigung zuständig. Bei der Bekämpfung der Herkulesstaude ist auf jeden Fall auf komplette Schutzkleidung zu achten, das bedeutet: dicke Kleidung wie Jeans, Pullover und Handschuhe sind ein absolutes Muss! Zusätzlich solltet ihr euer Gesicht schützen. Entweder mit einem Helm mit Plexiglas-Gesichtsschutz und/oder einer Schutzbrille.

Entfernt die Pflanze nur bei regnerischem oder bedecktem Wetter oder in den Abendstunden ohne Sonne. Da der Riesenbärenklau phototoxisch ist, reagiert der Pflanzensaft mit Sonne und Luftfeuchtigkeit und wird dadurch giftig.

Ursprung des Riesenbärenklaus

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Riesenbärenklau aus dem Kaukasus als Zierpflanze zu uns nach Deutschland gebracht. Allerdings verwilderte die Pflanze sehr schnell und Biologen stellten fest, dass es für die Riesenbärenklaue bei uns keine natürlichen Feinde gibt.

Weitere Informationen


Die giftigsten Pflanzen in Deutschland

Gerade in unseren Gärten oder auf Wiesen können auch giftige Pflanzen blühen. Wir haben für euch einige der giftigsten Pflanzen in Deutschland aufgelistet.

Vergiftet? Giftnotruf!

Hilfe bei akuten Vergiftungen oder dem Verdacht auf Vergiftung erhaltet ihr beim Giftnotruf: Telefon: 0551 - 19240

Blauer Eisenhut

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Schon bei der kleinsten Berührung kann das Pflanzengift durch unsere Haut in unseren Körper eindringen und ein Taubheitsgefühl auslösen. Der Blaue Eisenhut enthält das Gift Aconitin, von dem bereits vier Gramm tödlich sein können. Das Gift bewirkt Herz-Rhythmus-Störungen und Atemlähmungen. Bereits drei der Blüten können tödlich sein.

Der griechischen Mythologie zufolge entstand der Blaue Fingerhut als Herkules den dreiköpfigen Hund Cerberus aus der Unterwelt entführte. Zerberus schäumte vor Wut und sein Geifer tropfte auf den Boden in Hekates Garten, der Königin des Hades und Herrscherin über die nächtlichen Schatten und Geister. Der Geifer soll die Samen des Blauen Eisenhuts enthalten haben, der sich so verbreiten konnte.

Dieffenbachie

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Foto: Frank-Peter Funke - stock.adobe.

Die Dieffenbachie ist eine beliebte Zimmerpflanze bei uns in Deutschland. Der Pflanzensaft der Dieffenbachie enthält Oxalad-Kristalle, die die Schleimhäute stark verätzen. Es droht bereits bei sechs Gramm der Tod. Das entspricht einem kleinen Stück des Blattes der Dieffenbachie.

Namenspate der Dieffenbachie Joseph Dieffenbach. Er war langjähriger Obergärtner von Heinrich Wilhelm Schott, dem Direktor des Botanischen Gartens in Wien von 1845 bis 1865. Schott klassifizierte die Gattung Dieffenbachia 1829 und ehrte damit seinen Gärtner.

Roter Fingerhut

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Foto: picture alliance / Patrick Pleul

Der Rote Fingerhut enthält das Gift Digitalis, das zu schweren Herz-Rhythmus-Störungen führen kann. Schon der Verzehr von zwei bis drei Blättern kann für uns Menschen tödlich sein.

Namensgeber des Roten Fingerhuts waren die metallenen Fingerhüte der Schneider.

Engelstrompete

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Foto: picture alliance / dpa-tmn

Alle Teile der Pflanze sind extrem giftig und enthalten das Gift Atropin. Bereits 20 Gramm der Blüten sind tödlich. Die Engelstrompete kann bereits in kleinsten Mengen Lähmungen und Herzbeschwerden auslösen. Die Tollkirsche enthält ebenfalls das Gift Atropin.

Riesenbärenklau

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Foto: picture alliance/dpa

Die Pflanze ist phototoxisch. Das bedeutet dass der Pflanzensaft in Kombination mit der Sonne und Luftfeuchtigkeit giftig reagiert. Nachts ist die Pflanze weitestgehend ungefährlich.

Und auch der Riesenbärenklau spielt in der griechischen Mythologie eine Rolle: Mit der Hilfe des Riesenbärenklaus soll Herkules die entführten Rinder des Riesen Geryon vom Atlantik bis nach Griechenland getrieben haben.

Maiglöckchen

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mycatherina - stock.adobe.com

Maiglöckchen blühen von April bis in den Juni hinein. Vergiftungen mit der Pflanze können zu Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen führen und können sogar tödlich sein.

Herbstzeitlose

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LianeM - stock.adobe.com

Die Blütezeit der Herbstzeitlose ist von August bis Oktober; die Blätter und Samen der Pflanze sind jedoch bereits im Frühjahr zu sehen, weshalb eine Verwechslung mit Bärlauch möglich sein kann. Vergiftungen durch die Pflanze treten erst einige Stunden später auf. Typische Symptome sind Brennen im Mund, Schluckbeschwerden, Erbrechen, Krämpfe und blutiger Durchfall. Auch bei der Herbstzeitlosen können Vergiftungen zum Tod führen.

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