13. Juli 2020 –

Schule und Zeugnisse

Corona-Notenvergabe bei Zeugnissen

In Niedersachsen stehen die Sommerferien kurz bevor und das bedeutet auch, dass es Zeugnisse gibt. Doch aufgrund von Corona läuft die Notenvergabe der Jahreszeugnisse anders ab als sonst. Welche Lockerungen es bei der Notenvergabe gibt, lest ihr hier.

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Foto: picture alliance/dpa

In Mecklenburg-Vorpommern bleibt in diesem Schuljahr aufgrund der Corona-Krise kein Schüler sitzen. In Niedersachsen gibt es eine solche Regelung nicht. Stattdessen appelliert Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) an die Lehrer, bei der Notenvergabe aufgrund der Coronakirse Milde walten zu lassen und auch die Ausnahmesituation aufgrund des Coronavirus zu berücksichtigen.

"Keiner wird wegen Corona schlechtere Noten bekommen. Sondern es gilt, einen Blick auf das Gesamtschuljahr zu werfen. Wir haben für die Schülerinnen und Schüler Ansprüche formuliert, die sie für sich nehmen können, die es vorher noch nicht gab", erklärt Kultusminister Tonne im Antenne Niedersachsen-Interview. So haben Schülerinnen und Schüler z.B. einen Anspruch auf eine Nachprüfung, wenn die Gefahr droht, sitzen zu bleiben.

Dementsprechend bedeuten Fünfen im Zeugnis nicht, dass die Schülerinnen und Schüler automatisch sitzen bleiben, sondern dass es durch die Nachprüfungen die Möglichkeitgibt, die eigenen Leistungen noch zu verbessern. Zwar werden in diesem Schuljahr eine Art Corona-Noten vergeben, doch der Begriff "Corona" soll nicht in den Zeugnissen der Schülerinnen und Schüler auftauchen. Grund dafür ist, dass der jetzige Jahrgang nicht als Jahrgang zweiter Klasse gesehen werden soll. "Der Abschluss, den die Schülerinnen und Schüler dieses Jahr machen, ist ein völlig gleichwertiger Abschluss zu denen, die in den Jahren davor waren und auch zu all dem, was in den nächsten Jahren kommen wird. Hier gibt es keinen inhaltlichen Bonus", erklärt Kultusminister Tonne.

Inhalte, die Homeschooling vermittelt wurden, können im Präsenzunterricht als Grundlage vorausgesetzt werden, werden aber nicht bewertet.

Das sind die Lockerungen

  • Fünfen sollen durch bessere Noten ausgeglichen werden können, z.B. durch Nachprüfungen.
  • Nachprüfungen sind möglich, wenn Schüler ihre schlechten Noten verbessern wollen.
  • Schüler haben einen Anspruch auf Nachprüfungen, wenn die Gefahr droht, sitzen zu bleiben.
  • Das, was zu Hause gelernt wurde, wird nicht bewertet. Ausnahme: Schüler bitten darum, dass die Homeschooling-Leistungen genutzt werden, um eine Note zu verbessern. Wichtig dabei ist, dass sich die Schüler dadurch aber nicht verschlechtern dürfen.
  • Im Zeugnis soll es keinen Hinweis auf Corona geben.

"Wer jetzt keine guten Noten absahnt, ist selbst schuld!"

Für unsere Lehrerin Frau Bachmayer ist eins klar: "Wer jetzt keine guten Noten absahnt, ist selbst schuld!" Das sagt sie zumindest in der aktuellen Folge ihres Bachmayer-Podcasts. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Herrn Müller unterhält sie sich darüber, dass die Schüler bei den diesjährigen Zeugniskonferenzen von fast allen Lehrern notentechnisch durchgewunken wurden und dass die Vorgabe der Kultusminister "Im Zweifel für den Schüler" fast immer angewandt wurde. So bekamen alle Schüler einen Abschluss, bessere Noten als sonst und eine Ehrenrunde drehen musste auch fast niemand. Aber sind damit die Probleme der Corona-Noten behoben?

Hört rein in die aktuelle Folge unseres Bachmayer-Podcasts!

Homeschooling-Zeugnis für eure Kids!

Wie haben sich eure Kids beim Videoanruf mit der Klasse, beim draußen spielen oder beim selbstständigen Hausaufgaben machen angestellt? Wir haben ein extra Homeschooling-Zeugnis für euch und eure Lütten zum Ausdrucken. >>>


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