30. November 2020 –

Entlastung für Arbeitnehmer

Einigung auf Homeoffice-Pauschale von 5 Euro pro Tag

Personen, die im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie viel von zu Hause aus arbeiten mussten, sollen steuerlich entlastet werden. Dazu plant die große Koalition eine Homeoffice-Pauschale von 5 Euro pro Tag, die auf maximal 600 Euro pro Jahr gedeckelt werden soll. Bisher stehen noch nicht alle Details dazu fest.

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Foto: picture alliance/dpa

Finanzpolitiker der großen Koalition haben sich nach einem Medienbericht auf eine Entlastung für Arbeitnehmer geeinigt, die in der Corona-Pandemie viel von zu Hause aus arbeiten mussten. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, soll es eine Steuerpauschale von 5 Euro pro Tag geben, höchstens jedoch von 600 Euro pro Jahr. Bisher war es so, dass das Finanzamt die Kosten für den heimischen Arbeitsplatz kaum anerkannt hat. Dies war bisher nur der Fall, wenn ein Zimmer fast ausschließlich beruflich genutzt wird.

Durch die Deckelung der Homeoffice-Pauschale auf 600 Euro pro Jahr können allerdings gerade einmal 120 Arbeitstage im Homeoffice abgerechnet werde, also knapp ein halbes Arbeitsjahr. Im Schnitt arbeiten Arbeitnehmer, je nach Anzahl der Feiertage in den einzelnen Bundesländern, zwischen 248 und 255 Tage pro Jahr.

Details stehen noch nicht alle fest

Unklar ist noch, ob die Steuerpauschale neben dem Arbeitnehmer-Pauschbetrag von 1000 Euro gewährt wird. Wenn sie wie andere Werbungskosten behandelt würde, könnten nur diejenigen profitieren, die auf mehr als 1000 Euro Werbungskosten kommen. Für diese Variante setzt sich das Finanzministerium nach einem aktualisierten Konzept, aus dem die "FAZ" zitiert, ein. "Würde die Homeoffice-Pauschale unabhängig, also zusätzlich zum Werbungskosten-Pauschbetrag gewährt, wäre dies eine übermäßige (und damit verfassungsmäßig zweifelhafte) Begünstigung."

Zu Werbungskosten zählen bspw. Ausgaben, die die Arbeitnehmer für ihren Beruf aufbringen müssen wie

"Die Homeoffice-Pauschale ist die flexible Antwort auf die verkrustete Rechtsprechung zum häuslichen Arbeitszimmer - unbürokratisch und leicht nachvollziehbar", sagte der CSU-Finanzpolitiker Sebastian Brehm der Zeitung: "Wir wollen als CSU diejenigen entlasten, die während der Pandemie von zu Hause aus Enormes geleistet haben."

Bund der Steuerzahler begrüßt die Idee der Homeoffice-Pauschale

Der Bund der Steuerzahler begrüßt die Idee, Beschäftigte im Homeoffice bei der Steuer zu entlasten. "Arbeitnehmer, die zu Hause arbeiten und deshalb auf private Ressourcen zurückgreifen, müssen dafür einen steuerlichen Ausgleich erhalten", sagte Präsident Reiner Holznagel der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings kritisierte er gegenüber dem rbb-Inforadio, dass nach dem Konzept höchstens 600 Euro im Jahr geltend gemacht werden dürfen. Das sei "abwegig".

"Am Ende muss ja entschieden werden, wie viel Homeoffice auch tatsächlich geleistet wird. Wenn ich eine Deckelung einziehe, beschränke ich das schon auf wenige Tage - oder nicht die tatsächlich erbrachten Homeoffice-Tage. Deswegen sollte man von der Deckelung Abstand nehmen. [...] Wir reden über die Leistungsfähigkeit. Derjenige, der diese Kosten hat, muss sie auch völlig zur Geltung bringen können."


(mit Material der dpa)

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