Bezahlte Werbepartnerschaft - Wenn ihr schon einmal einen teuren Zahnersatz, ein Implantat oder sogar eine Vorsorgeuntersuchung privat zahlen musstet, wisst ihr, dass die Beantragungen von Krankenkassenleistungen ein echter Spießrutenlauf sein können. Aber neben Leistungen, die nicht oder nur selten übernommen werden, können gesetzlich Versicherte zum Glück auch vieles in Anspruch nehmen, das kaum beworben wird.
Besser Hören dank Hörgerät und regelmäßigen Tests
Schlechtes Hören wird oft irrtümlich mit einem vorangeschrittenen Lebensalter verbunden. Dabei können das laute Leben in der Großstadt, die Arbeit auf dem Bau oder ein etwas zu euphorisches Konzert bereits früh bleibende Schäden hinterlassen. Leider gibt uns unser Umfeld nicht immer rechtzeitig Bescheid, wenn wir abwesend wirken, weil wir eine Unterhaltung schlicht nicht hören, oder den Gehörverlust durch Hörgeräteexperten professionell erstellte kostenfreie Tests, zu lautes Sprechen ausgleichen. Zuverlässiger sind durch , die beispielsweise ermitteln können, bis zu welcher Tonhöhe oder Lautstärke ihr gut hört.
Das Ergebnis ist dann ein guter Indikator dafür, dass ein Hörtest beim HNO-Arzt notwendig wird. Hörtests gehören zu den Krassenkassenleistungen, die nach Ansicht vieler Experten viel zu selten von jungen Menschen in Anspruch genommen werden. Das Hörscreening für Säuglinge wird ebenfalls übernommen und ist dringend angeraten. In einigen Fällen stellen sich auffällige Verhaltensmuster wie wenig Reaktion auf Ansprache oder das Klagen über Unwohlsein ohne sichtbaren Grund bei Babys und Neugeborenen als eine Einschränkung der Wahrnehmung ihrer Umwelt heraus. Ob Kleinkind oder Erwachsener, HNO- und spezialisierte Ohrenärzte beraten euch gern, was ihr gegen die Probleme unternehmen könnt.
Leider definieren die Krankenkassen noch immer selbst, was medizinisch notwendig und was Lifestyleprodukt ist. Bei Hörhilfen und modernen Hörgeräten wurden 2021 jedoch in der Regel Kosten von 685 bis 840 Euro übernommen, in Einzelfällen die gesamte Summe für die Anschaffung der Geräte mit 10 Euro Zuzahlung.
Augenuntersuchungen werden oft übernommen
Krankenkassen übernehmen nur in absoluten Ausnahmefällen die Kosten für Brillen und Kontaktlinsen. Meist dann, wenn eine Teilhabe am Alltag ohne die Hilfe gesichert nicht mehr möglich ist. Das stört viele Versicherte seit Jahrzehnten. Es hält jedoch auch viele Menschen davon ab, bei ihren Ärztinnen und Ärzten nach Seh- und Hörtests zu fragen. Wozu der Test, wenn die Technik doch nicht übernommen wird? Aber das ist ein Trugschluss.
Stellt ihr Beeinträchtigungen beim Sehen fest, beraten euch Augenarztpraxen gern und führen durch die Krankenkasse übernommene Tests durch. So können beispielsweise blinde Flecken oder partielle Nachtblindheit durch Müdigkeit auftreten, sie können aber auch auf Grünen Star, verkrümmte Stäbchen im Auge oder Glaukome verursacht werden. Auf Grünen und Grauen Star sollten sich vor allem alle ab 60 Jahren testen lassen. Die Früherkennungstests kosten zwischen 15 und 40 Euro Eigenleistung. Ist der Verdacht begründet, was bei etwa 16 von 1.000 Untersuchungen der Fall ist, werden die Kosten oft erstattet.
Allgemeine Tests hingegen sind in der Regel kostenfrei. Betrifft das Problem nur die Sehstärke selbst, schaffen Optiker Abhilfe. Wer hier potenzielle Kundin oder Kunde werden möchte, muss für den Test nichts zahlen. Einige große Ketten bieten die Tests gegen eine unverbindliche Beratung an. Hier müsst ihr im Zweifel nur etwas Zeit mitbringen.
Impfungen und Krebsfrüherkennung kostenfrei nutzen
Seit Beginn der Coronakrise sucht Deutschland nicht mehr, einem bekannten Werbespruch zufolge, seinen Impfpass. Die meisten von uns wissen sehr gut, wo das kleine Büchlein mit den Nummern der Corona-Chargen sich versteckt und haben Defizite bemerkt. Notwendige Impfungen wie die gegen die jährliche Grippe, Tetanus, FSME oder auch Gürtelrose sind immer eine Krankenkassenleistung, die voll übernommen wird. Lange gab es beispielsweise bei FSME, der Schutzimpfung gegen durch Zecken übertragene Krankheiten, Einschränkungen und es wurde nur dort geimpft, wo sich viele Zecken aufhalten. Mittlerweile sind die lästigen Tiere in ganz Deutschland heimisch. Die Klimaerwärmung macht nahezu jede Region des Landes für sie attraktiv und das teilweise ganzjährig statt wie früher in einer bestimmten Saison.
Impfungen könnt ihr ganz einfach nachholen. Nach Absprache mit der Hausärztin übergebt ihr euer Impfbüchlein. In einer ruhigen Minute prüfen die Medizinerinnen und Mediziner die Immunisierung und geben euch dann Rückmeldung, welche Impfungen notwendig sind und welche ihr euch optional abholen könnt.
Bei der Krebsfrüherkrankung gehen die Meinungen auseinander, was sinnvoll ist und was nicht. Die meisten dieser Tests sind IGeL, also "individuelle Gesundheitsleistungen" auf Selbstkostenbasis. Seit 2022 werden jedoch der PSA-Test bei einem Verdacht auf Prostatakrebs, Mammographien und Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke dauerhaft für alle Patientinnen und Patienten von der Krankenkasse übernommen. Neben spezialisierten Leistungen werden auch zahlreiche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren von der Krankenkasse teilweise oder vollständig übernommen. Dazu zählen Zahnprophylaxe, U- und J-Untersuchung, Hautkrebsscreening, ab 35, Darmspiegelung ab 55 und viele weitere Tests.
Unsicherheit rund um Krankenkassenleistungen? Eure Praxen beraten euch
Der Arztpraxis seiner Wahl vertrauen zu können, ist besonders wichtig. Darum solltet ihr euch auch nicht davor scheuen, bei Unklarheiten, was übernommen wird und welche Leistungen als IGeL abgerechnet werden, deutlich nachzufragen. Hausärztinnen und -ärzte können die Kostenübernahme nachschlagen oder euch Alternativen nennen. Oft kann beispielsweise ein Blutbild Auskunft über Beschwerden geben, die in anderer Testform nur auf Privatkosten ermittelt werden könnten. Ein großes Blutbild ist immer dann Krankenkassenleistung, wenn ein Verdacht besteht und in dem Kalenderjahr noch keine solche Laboruntersuchung beauftragt wurde. Hier können beispielsweise, für Sportlerinnen und Sportler wichtig, auch Vitaminmängel festgestellt werden. Urinuntersuchungen verraten ebenfalls viel über den Zustand der Organe und der Allgemeingesundheit und können oft durch die Praxis vor Ort durchgeführt werden.
Bevor ihr einem Behandlungsplan, beispielsweise bei der Zahnärztin, zustimmt, solltet ihr euch immer einen Kostenvoranschlag ausstellen lassen. So gibt es während und nach der Behandlung keine bösen Überraschungen.
Fazit: Mehr Krankenkassenleistungen als man denkt
Gesetzlich Versicherte haben in Deutschland Anspruch auf eine gute und in vielen Fällen völlig zufriedenstellende, Gesundheitsversorgung. Geringe Zuzahlungen bei Krankenhausaufenthalten, zu Tests oder medizinischen Hilfsmitteln sollten euch nicht davon abhalten, im Zweifelfall eine Praxis aufzusuchen und nach Unterstützung bei euren gesundheitlichen Problemen zu fragen.