12. November 2021 – Nicklas Just (deaktiviert)

Zweite Neuveröffentlichung

Taylor Swift veröffentlicht "Red" - zum zweiten Mal

Taylor Swift ist nicht nur eine Ikone der Pop-Musik, sondern auch noch wahnsinnig produktiv. In der Corona-Pandemie hat sie zwei komplett neue Alben und seit heute (12.11.) auch zwei alte Alben neu veröffentlicht. Neun Jahre nach "Red" ist "Red (Taylor's Version)" auf dem Markt.

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Taylor Swift kommt 2019 zur Verleihung der MTV Video Music Awards im Prudential Center, Foto: picture alliance/dpa/Invision/AP

Erst vor fünf Monaten hat Taylor Swift mit "Fearless (Taylor's Version)" ihr erstes neu aufgenommenes Album veröffentlicht, das auf Platz 1 der Billboard 200 Charts landete. Jetzt legt sie "Red (Taylor's Version)" nach - die Neuaufnahme ihres Blockbuster-Albums aus dem Jahr 2012. Um die Rechte an ihren eigenen Songs zurückzubekommen, nimmt Taylor Swift ihre ersten sechs Alben neu auf - dazu aber später mehr.

Neben zahlreichen "Taylor's Versions" ihrer Red-Tracklist dürfen sich Fans auch auf neun noch nicht veröffentlichte Songs des Superstars freuen, die sogenannten "From the Vault Tracks". "Hey, einer davon ist sogar zehn Minuten lang", freut sich die Singer-Songwriterin und Producerin. Für den Song "Everything Has Changed (Taylor's Version)" konnte sie, wie auch schon 2012, den vierfachen Grammy-Gewinner Ed Sheeran als Feature gewinnen. Neben Features mit hochkarätigen Musikstars gibt es auf dem Album auch Neuaufnahmen von bekannten Hits wie "I Knew You Were Trouble" und "We Are Never Ever Getting Back Together" zu hören.

"Red" klingt nach Herbst und 2012

Mitten im trüben Herbst liefert Taylor Swift mit ihren Neuaufnahmen das passende Lebensgefühl dazu: "Musikalisch und lyrisch spiegelt 'Red' eine Person mit gebrochenem Herzen wieder. Es war überall: Ein Mosaik aus Gefühlen, das am Ende irgendwie zusammenpasst", schreibt sie über ihr Album.

Obwohl die Erstveröffentlichung von "Red" bereits neun Jahre her ist, treffen Gesang und Produktion den Klang des Originals ausgesprochen gut. Lediglich die basslastigere Abmischung und Taylors mittlerweile leicht tiefere Stimme lösen bei Fans regelmäßige "DA KLINGT ETWAS ANDERS!"-Momente aus. Die zusätzlichen neun Songs, die die heute 31-Jährige bereits für die erste Auflage von "Red" geschrieben hat, klingen hörbar anders. Sie sind weniger aufgeregt gesungen und produziert worden. Hier erinnert Taylor weniger an die 2012er Originale, sondern vielmehr an ihren neueren, ruhigeren Stil aus den Alben "Folklore" und "Evermore".

Aber warum überhaupt Neuaufnahmen?

"Red gehört bald wieder mir, aber es hat immer uns gehört", schreibt Taylor an ihre Fans bei Twitter. Dabei liegt der Grund für die Neuveröffentlichung, mit der sie "Red" wieder zu ihrem Album machen möchte, in einer Rechtsstreitigkeit mit ihrem alten Label. Zwar ist die Singer-Songwriterin die Urheberin (manchmal auch nur Miturheberin) ihrer Songtexte und Kompositionen. Die Rechte für die Uraufnahmen, die sogenannten Masters, ihrer alten Alben lagen bei ihrem alten Label "Big Machine Records". Bis 2018 stand sie dort unter Vertrag. Ohne ihr Wissen hat das Label die Rechte weiterverkauft: an den Musikmanager Scooter Braun, der die Master-Tonträger inzwischen selbst veräußert hat, ohne Taylor Swift ein Angebot zu machen.

Dabei hätte die Pop-Ikone die Ur-Aufnahmen gern erworben, um selbst die Gewinne ihrer Produkte einfahren zu können. Zu ihrem heutigen Bedauern hatte sie es zum Beginn ihres Vertrages mit "Big Machine Records" versäumt, sich ein Vorkaufsrecht einräumen zu lassen.

Fans machen's möglich

Jetzt spielt ihr der alte Vertrag allerdings in die Hände: Demnach war es ihr bis zwei Jahre nach Kündigung untersagt, die Alben neu einzusingen. Seit November 2020 ist sie damit rechtlich wieder in der Lage, Neuaufnahmen anzufertigen. Für das Label war das eine sinnvolle Frist: Wer hat schließlich schon Interesse daran, Songs von vorgestern auf einer neuen CD zu kaufen?

Swifties! Taylor Swifts Fangemeinde ist nicht nur riesig, sondern auch noch außergewöhnlich loyal und leidenschaftlich. Mit diesen Voraussetzungen ist es ein cleverer Schachzug von Taylor, ihre Alben, die bei "Big Machine Records" erschienen sind, neu zu veröffentlichen. Mit einem neuen Hype um die neuen alten Alben schafft sie es, die Master-Tonträger im Besitz von Scooter Braun wirtschaftlich nahezu wertlos zu machen. Nach "Fearless" und jetzt "Red", die als Taylor's Version bei "Universal Music" erschienen sind, folgen noch die Alben "Taylor Swift", "Speak Now", "1989" und "Reputation".

Auf die nächste Neuerscheinung müssen Swifties allerdings nicht lange warten. In der Nacht zum Samstag (13.11.) veröffentlicht Taylor einen 15-minütigen Kurzfilm zu ihrem Hit "All Too Well", der bereits 12 Stunden VOR der Veröffentlichung über 150.000 Likes erzielt hat. Die Premiere findet auf YouTube um 1:00 unserer Zeit statt:

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