18. Oktober 2021 – Nicklas Just (deaktiviert)

Das Gaming-Highlight des Jahres?

Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle

Am 19. November erscheinen zwei neue Pokémon-Spiele für Nintendo Switch. Das ist bisher über die beiden Editionen bekannt.

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Auf der Speersäule erwartet den Hauptcharakter eine besonders mysteriöse Begegnung, Bild: The Pokémon Company

"Pokémon Strahlender Diamant" und "Pokémon Leuchtende Perle" für die Switch könnten das Gaming-Highlight 2021 werden. Beide Spiele unterscheiden sich am Ende nur in Kleinigkeiten - zum Beispiel in speziellen Taschenmonstern, die nur in jeweils einer Version gefangen werden können. Alles, was bereits über die neuen Spiele bekannt ist, haben wir euch hier zusammengefasst.

1. Neuauflage mit Nostalgie-Effekt

"Pokémon Strahlender Diamant" und "Pokémon Leuchtende Perle" sind Neuauflagen der 2006 erschienenen Pokémon-Editionen "Diamant" und "Perl". Diese konnten auf dem Nintendo DS gespielt werden. Die Zielgruppe der Spiele sind damit nicht nur Neu-Fans der Serie, sondern vor allem die, die sich bereits 2006 für Pokémon begeistert haben. Damit wird die Reise in die Sinnoh-Region eine Rückreise mit einer Extraportion Nostalgie, die sich Kernfans schon lange Zeit gewünscht haben.

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Auf dem Game Boy machten auch die Pokémon ihre ersten Schritte in die Videospielewelt, Foto: picture alliance/dpa


Kurzgefasst: Pokémon gehört mit über 200 Millionen verkauften Videospielen zu Nintendos erfolgreichsten Franchises. Das erste Pokémon-Spiel für den Game Boy kam in Japan bereits 1996 auf den Markt. Neben den regelmäßig veröffentlichten Videospielen (seit 1998 auch in Europa) gehört zu Pokémon eine ständig weiterentwickelte Anime-Serie, in der die Hauptfigur seit über 20 Jahren 10 Jahre alt bleibt und das Sammelkarten-Spiel. Eine besonders seltene Pokémon-Karte wurde bei einer Online-Auktion für circa 360.000 Euro versteigert.


2. Der umstrittene Chibi-Stil

Die Spielentwicklung stand vor der großen Herausforderung, die Pixelgrafik des Nintendo DS auf die moderne Nintendo Switch zu bringen. Die Grundstruktur der rechteckig-orientierten Welt wurde dabei beibehalten - auch für den Wiedererkennungswert der Spielwelt. Die Objekte wurden aber deutlich aufgehübscht: Vor allem bei den Charakteren fällt ins Auge, dass man sich von den menschlichen Proportionen, die es in aktuellen Pokémon-Spielen durchaus gibt, verabschiedet hat.

Stattdessen setzt das Entwicklungsteam auf den sogenannten Chibi-Stil, eine verniedlichende Darstellung, in der Kopf und Körper jeweils ungefähr gleich groß dargestellt werden. Das hat unter Fans gemischte Gefühle und auch Kritik ausgelöst. Während sich die einen ein Charakterdesign analog zu neueren Spielen gewünscht hätten, finden die anderen den Chibi-Stil besonders gut, weil er das pixelige Etwas des Nintendo DS-Bildschirms super nachbildet. Am Ende bleibt es Geschmackssache.

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Der Chibi-Stil der Charaktere sorgte in der Community für so manche Diskussion, Bild: The Pokémon Company

3. Jetzt in 3D!

Eine große Neuerung, die sofort ins Auge fällt, sind die 3D-Charaktermodelle. Während auf dem Nintendo DS noch Pixel aneinandergereiht wurden, um entsprechende Bilder zu schaffen, setzt die Neuauflage gemäß modernerer Pokémon-Spiele auf dreidimensionale Menschen und Pokémon. Und weil die Modelle den Entwicklern scheinbar sehr gut gefallen, haben sie die Taschenmonster - im Gegensatz zu den alten Versionen - nicht ausschließlich in die Kampfszenen verbannt. Einzelne Pokémon bewegen sich nicht mehr nur versteckt im hohen Gras, sondern sichtbar auf der Karte. Besonders fällt das in den neu geschaffenen Untergrundbereichen auf, in denen sich alle Pokémon gut sichtbar tummeln. Darüber hinaus kommt ein beliebtes Feature vergangener Spiele zurück: Das Pokémon, das in unserem Team an erster Stelle steht, folgt unserer Spielfigur auf Schritt und Tritt.

4. Die Story bleibt überwiegend gleich

Die Handlung ist typisch Pokémon: Am Anfang haben wir die Wahl aus drei Taschenmonstern. Die Aufgabe des Spiels liegt darin, ein Pokémon jeder Art zu fangen und nebenbei noch die Pokémon-Liga zu besiegen. Dazu kommen die mystische Legende um die Cover-Pokémon Dialga und Palkia (je nach Edition), eine fiese Verbrecherorganisation und fertig ist die Story, die auch schon 2006 in dieser Form stand.

Wie Nintendo mitteilte, soll die Story in der Neuauflage unverändert bleiben. Das hält Fans aber nicht davon ab, zu spekulieren, ob und wie der bekannte Verlauf der Geschichte erweitert werden könnte. Besonders heiß werden mögliche Spezialformen der legendären Cover-Pokémon diskutiert. Es würde zwar in das Muster bisheriger Remakes passen, zusätzliche Storyinhalte zu bieten. Bis zur Veröffentlichung wird es aber wohl reine Spekulation bleiben.

Was definitiv im Spiel sein wird, zeigt der offizielle Trailer:

5. Dem einarmigen Banditen wurden Beine gemacht

Während hauptsächlich Gameplay-Elemente hinzugefügt wurden, wurde eines gestrichen: die virtuelle Spielhalle. In der gab es 2006 noch Pokémon zu gewinnen - vorausgesetzt man hatte genug Glück am einarmigen Banditen. Innerhalb der letzten 15 Jahren hat Nintendo aber eingesehen, dass Videospiele für Kinder nicht der ideale Platz für simulierte Glücksspiele sind. Stattdessen steht an gleicher Stelle im neu aufgelegten Spiel eine Boutique zur Charakter-Individualisierung. Dort lässt sich aber sicherlich eine ähnliche Summe des virtuellen Geldes ausgeben, das zur Beruhigung vieler Eltern nicht durch In-App-Käufe, sondern durch Pokémon-Kämpfe verdient wird.

6. Fokus auf die Sinnoh-Region

Vor allem setzt Nintendo auf Nostalgie und präsentiert bekannte Elemente in neuem Licht. Die Veröffentlichung von "Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" ist dabei zeitlich clever gesetzt. Beide frischen die langsam verblassende Erinnerung an die Originalspiele für den Nintendo DS auf und feiern die Sinnoh-Region. Schließlich steht das nächste Videospiel der Pokémon-Reihe schon bevor: "Pokémon Legenden: Arceus" nimmt uns Anfang 2022 ebenfalls mit in die Vergangenheit der Sinnoh-Region. Ob der Plan aufgeht, und "Pokémon Strahlender Diamant" und "Leuchtende Perle" einen (neuen) Hype um die Region entfachen, der sich auf Nintendos Verkaufszahlen niederschlägt, bleibt abzuwarten.

"Pokémon Strahlender Diamant" und "Pokémon Leuchtende Perle" erscheinen am 19. November 2021 exklusiv für Nintendo Switch. Beide Spiele werden voraussichtlich 59,99 Euro kosten. In-App-Käufe wird es nach jetzigem Stand nicht geben. Es sind die ersten Spiele der Hauptreihe, die nicht von "Game Freak", sondern "ILCA" entwickelt werden, die vorher bereits an "Pokémon HOME" mitgewirkt haben.

Am Ende bleibt eine Frage:

Pokémon lieber an einem Tag durchspielen oder doch mal eine Pause einlegen? Gerade für kleinere Kinder kann das eine durchaus konfliktträchtige Frage sein. Darüber, wie viel Computerspielen für unsere Kinder gut bzw. nicht schlecht ist, talken Sabrina und Verena in dieser Episode vom Mama-Talk.

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