08. April 2021 – Johannes Barthold (deaktiviert)
Ihr habt bestimmt schon einmal mitbekommen, dass nach dem Tod eines Musikers ein Album mit unbekannten Songs veröffentlicht wird. Das Projekt "Lost Tapes Of The 27 Club" hat mithilfe einer künstlicher Intelligenz gänzlich neue Songs verstorbener Musik-Ikonen produziert, von denen die Künstler nicht einmal selber wussten.
Was haben Amy Winehouse, Kurt Cobain, Jim Morrison und Jimi Hendrix gemeinsam? Sie alle sind mit bereits mit 27 Jahren gestorben und haben die Musikwelt nachhaltig geprägt. Nun hat die Organisation "Over The Bridge" neue Songs der Legenden veröffentlicht - ohne, dass diese von den Musikern jemals geschrieben oder gesungen worden wären.
Um Songs im Stile der Musiker zu produzieren, wurden Lieder der Künstler zunächst analysiert. Ausgehend von den untersuchten Texten und Melodien haben zwei künstliche neuronale Netzwerke neue Texte und Melodien erschaffen, die wie Originale der Künstler klingen sollen. Diese künstlichen neuen Songs wurden von richtigen Musikern aufgenommen und eingesungen. Damit der Gesang auch dem der Idole ähnelt, wurden Sängerinnen und Sänger aus Tribute-Bands herangezogen, die bekannte Songs von Amy Winehouse, Nirvana und Co. normalerweise live performen.
Welche Idee steckt hinter diesen Songs?
Am 5. April 2021 jährte sich der Suizid von Kurt Cobain zum 27. Mal. Der Sänger von Nirvana hatte ähnlich wie auch Amy Winehouse, Jimi Hendrix und Jim Morrison mit einer psychischen Erkrankung und Drogenkonsum zu kämpfen. Das Projekt "Lost Tapes Of The 27 Club" möchte mithilfe dieser neuen Songs auf psychische Erkrankungen bei Musikern aufmerksam machen und kritisieren, dass in der Musikindustrie Depression und Drogenkonsum normalisiert würden.
Die Organisation hinter dem Projekt, "Over The Bridge", bietet Workshops zur mentalen Gesundheit für Menschen aus der Musikindustrie an. Die neuen Tracks werden nicht verkauft, sollen aber die Aufmerksamkeit auf die Prävention psychischer Erkrankungen lenken.