Ein Loch im Gartenzaun, naturnahe Gärten, Wasserstellen und ein heimeliger Igelunterschlupf aus Laub oder selbst gebaut - so könnt ihr euren Garten Igel-fit machen und den süßen Tieren mit der spitzen Nase in eurem Garten helfen.
Igel bereiten sich im Herbst auf den bevorstehenden Winterschlaf vor und sind bereits fleißig dabei, sich ihren Winterspeck anzufuttern. Bevor sich die Tiere in den Winterschlaf verabschieden, sollten junge Igel ein Gewicht von etwa 600 Gramm haben, ausgewachsene Exemplare sollten rund 1.000 Gramm wiegen.
In diesem Sommer war die Nahrungssuche für die Igel durch die langen Dürreperioden etwas schwierig. Zwar hat sich die Lage wieder deutlich entspannt, dennoch haben sich die Lebensbedingungen für Igel in Niedersachsen verschlechtert. Nahrungsangebot und Lebensraum sind knapper geworden, wie die Tierärztin des Igelzentrums Niedersachsen in Laatzen, Karolin Schütte, mitteilte. Als Gründe nannte sie den Insektenschwund und die naturferne Gestaltung von Gärten - beides mache den stacheligen Säugetieren zu schaffen.
Diese Gärten finden Igel toll
Igel fühlen sich in der Natur wohl, bedeutet: Naturnahe Gärten machen bei den kleinen Vierbeinern das Rennen. Gärten mit hohen Grasflächen bieten ausreichend Nahrung, denn hier tummeln sich viele Insekten. Einheimische Gewächse wie zum Beispiel Buchsbäume, Rittersporn, Salbei oder Thymian ziehen ebenfalls Insekten an und sind den Igeln eine große Hilfe bei der Nahrungssuche.
Tipp 1: Den Igeln einen Weg bereiten
Damit die Igel bei euch im Garten einen Winterunterschlupf finden können oder vielleicht sogar zu euren dauerhaften Gartenbewohnern werden, müssen sie zunächst einen Weg in euren Garten finden. Schaut nach, ob ihr im unteren Bereich eures Zauns einen kleinen Zugang für die Igel schaffen könnt. Dichte Zäune verwehren ihnen den Zugang, grober Maschendraht kann die Tiere sogar verletzen.
Tipp 2: Das schmeckt!
In hohen Gräsern und mit den richtigen Pflanzen, wie einheimischen Gewächsen, in eurem Garten finden Igel genug Insekten. Sobald die die Tage im Herbst kühler werden, könnt ihr die Igel bei der Nahrungsaufnahme unterstützen.
Gut geeignet sind:
- Katzenfutter
- ungewürztes gekochtes Ei
- gebratenes und ungewürztes Hackfleisch
- gekochtes Hühnerfleisch
- Für die benötigten Ballaststoffe mischt Weizenkleie und Haferflocken unter das Essen.
Mit folgenden Nahrungsmitteln dürft ihr Igel niemals füttern:
- Essensreste
- Süßigkeiten
- Gewürztes Essen
- Milch
- Obst, wie zum Beispiel Äpfel
- Gemüse
Sorgt für zugängige Wasserstellen in eurem Garten. Das könnt ihr bspw. mit einer Tränke. Wichtig: Haltet die Tränken und Wasserstellen immer sauber und füllt täglich frisches Wasser nach. Wenn ihr größere Wasserstellen oder sogar einen Teich habt, solltet ihr für Igel und andere Kleintiere unbedingt eine Ausstiegsmöglichkeit anbieten. Das können z.B. Steine sein oder ein Brett, das ins Wasser ragt.
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