13. September 2019 – Sidney Thorn (deaktiviert)

Packen wir's an!

Plastik-ABC

Plastik ist in aller Munde - und das leider nicht nur sprichwörtlich. Vielen Produkten sieht man aber auch gar nicht an, dass sie Plastik enthalten. Wir haben einige dieser Produkte zusammengetragen und auch gleich eine plastikfreie Alternative gefunden. Schaut doch mal, ob auch was für euch dabei ist!

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A Antihaft-Beschichtung

(Mikro-) Plastik befindet sich zum Beispiel in der Antihaft-Beschichtung von Pfannen. Die löst sich mit der Zeit ab und gelangt so ins Essen und Grundwasser.

Alternativ könnt ihr zu einer Pfanne aus Gusseisen greifen, die sind zwar meistens etwas teurer, halten dafür aber auch gleich viel länger!

B Bio-Müll

Im Gegensatz zum Plastikmüll kann Bio-Müll restlos kompostiert werden - wenn sich darin wirklich nur vergängliche Dinge wie Gemüseabfall oder Eierschalen befinden. Oft ist er jedoch durch Plastikteile verunreinigt, die dann wiederum z.B. auf den Feldern landen.

Vermeiden könnt ihr das durch konsequente Mülltrennung. Wenn ihr euch mal nicht sicher seid, was in welche Tonne gehört, findet ihr hier einen Überblick.

C Coffee-to-go-Becher

Hä? Sind die praktischen Dinger nicht aus Pappe, wenn man den Deckel weglässt? Fühlt sich zumindest so an... Tatsächlich sind To-go-Becher aber innen mit einer Kunststoffschicht beschichtet, damit sie nicht aufweichen. Übrigens genauso wie bei den dünnen Blättern zwischen Käse- oder Wurstscheiben.

Die Lösung lautet: Mehrweg-Kaffeebecher. Die gibt's in vielen coolen Designs und unterschiedlichen Materialien. Und es wird noch besser: bei einigen Bäckerei-Ketten bekommt ihr euren Kaffee sogar günstiger, wenn ihr einen eigenen Becher mitbringt.

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Foto: lithiumphoto - stock.adobe.com

D Deo

Gerade nach diesem heißen Sommer türmen sich zu Hause die leeren Deos. Die machen mit ihren Alu- und Plastikverpackungen aber nicht nur viel Müll, sondern gehen mit der Zeit auch ganz schön ins Geld.

Günstiger wird's da mit einem selbstgemachten Deo aus Natron, Kokosöl und ätherischem Öl. Das geht super fix, hält lange frisch und ist darüber hinaus auch noch aluminiumfrei.

E Einweg

Schnell auf dem Weg zur Arbeit einen Kaffee "to go" geholt und in der Mittagspause dann die Pommes mit der Plastik-Gabel aufpiksen? Einweg ist super praktisch, produziert aber auch jede Menge Müll. Das ist super ärgerlich, denn Becher, Gabel und Co. werden oft nur für wenige Minuten genutzt.

Statt Einweg-Geschirr zu benutzen, könnt ihr einfach euer eigenes Besteck und Geschirr mitzunehmen. Auch Strohhalme gibt's mittlerweile in der Mehrweg-Version, ihr müsst sie also nicht wegwerfen, sondern könnt sie immer wieder benutzen.

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Foto: tenkende - stock.adobe.com

F Feuchttücher

Ist euch schon mal aufgefallen, dass diese speziellen Feuchttücher für Babys oder zum Abschminken viel seltener reißen als z.B. angefeuchtete Küchenrolle? Das liegt daran, dass sie oft nicht nur aus Zellulose, sondern auch aus Polyester und Viskose bestehen. Außerdem sind die Dinger ein klassischer Einweg-Artikel und sind zusätzlich in Plastik verpackt.

Um nicht immer wieder welche nachkaufen zu müssen, könnt ihr wiederverwendbare Feuchttücher ganz einfach selbst herstellen. Die enthalten dann auch keine hautreizenden Inhaltsstoffe mehr. Bei vielen Drogerien kann man auch waschbare Abschminktücher kaufen.

G Geschenkpapier und -bänder

Wenn es Geschenke gibt, steigt die Vorfreude umso mehr, je schöner sie eingepackt sind. Trotzdem hält die Freude nicht lange an, denn gerade bei Kindern ist das Päckchen schnell aufgerissen und die aufwendige Verpackung ist dahin. Schade eigentlich, denn Geschenkpapier enthält oft Plastikteile, damit es reißfest ist und glitzert.

Genauso schön, aber deutlich günstiger und nachhaltiger als mit bunten Plastikbändern, kann man Geschenke auch in selbstgebasteltes Papier oder schöne Stoffreste verpacken. Oder ihr legt die Präsente in Gläser, Schachteln oder Dosen, die anschließend weiter verwendet werden können.

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Foto: WindyNight - stock.adobe.com

H Hygiene

Spülmaschinen-Tabs, Glasreiniger, Waschmittel, ... damit zu Hause alles sauber bleibt, sammelt sich ganz schön was an! In vielen Haushalten findet man sogar kistenweise Reiniger für allerlei Flecken und Schmutz. Dass bei der Herstellung von diesen Reinigungsmitteln oft Mikroplastik eingesetzt wird, wissen viele aber nicht.

Dabei können sämtliche Reinigungsmittel blitzschnell durch einfache Hausmittel wie Alkohol, Essig, Natron und Zitronensäure ersetzt werden. Funktioniert genauso gut, ist aber deutlich günstiger und erzeugt weder Schadstoffe noch Müll. "Rezepte" gibt's zum Beispiel hier.

I Illustrierte

Zeitungen, Zeitschriften und Kataloge können gut zu Recycling-Papier verarbeitet werden. Was beim Wegwerfen aber oft vergessen wird, sind die kleinen Pröbchen von diversen Kosmetikprodukten, wie man sie meist in Frauenzeitschriften findet. Kommt so etwas zwischen den Papier-Müll, kann das problematisch werden.

Deshalb vor dem Wegwerfen immer noch mal durch die Zeitschrift blättern und alles entfernen, das kein Papier ist. Zusätzlich lässt sich Müll in diesem Bereich reduzieren, indem man sich Zeitungen und Bücher teilt, untereinander tauscht oder auf E-Paper umsteigt. Sinnvoll kann auch ein "Keine Werbung"-Aufkleber am Briefkasten sein.

J Junk-Food

Ein leckerer Burger der Fast-Food-Kette eures Vertrauens und dazu noch 'ne Cola? Machen wir alle hin und wieder sehr gerne, doch durch Plastik-Becher, -Besteck, -Strohhalm und -Deckel häuft sich da bei einer einzigen Mahlzeit ganz schön was an.

In vielen kleinen Restaurants gibt es auch leckere Burger und Getränke in Glasflaschen und Gläsern, ihr müsst also nicht verzichten ;) Natürlich kann man sich stattdessen auch selbst was kochen, das spart neben Müll auch noch Geld und Kalorien.

K Kaugummi

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Foto: eqroy - stock.adobe.com

Was viele nicht wissen: Die "Kaumasse", der Hauptbestandteil von Kaugummis, besteht ebenfalls aus Kunststoff. Deshalb vergehen ausgespuckte Kaugummis auf den Straßen auch kaum.

Aber keine Sorge, ihr müsst deshalb nicht darauf verzichten, denn mittlerweile gibt es auch biologisch abbaubare Kaugummis. Die bestehen zum Beispiel aus der naturbelassenen Gummibasis "Chicle", die aus dem mexikanischen Chicozapote- Baum gewonnen wird.

L Luftballons

Zu vielen Events gehören Luftballons einfach dazu. Es sieht ja auch toll aus, wenn sie mit Helium gefüllt in den Himmel steigen. Doch irgendwann kommen sie auch wieder runter - und werden vor allem für Tiere zum Problem. Denn die Gummi- oder Plastikhülle sowie weitere Bestandteile zerfallen kaum bis gar nicht.

Zwar gibt es auch Luftballons aus Naturkautschuk, die biologisch abbaubar sind, das dauert aber immer noch mehrere Monate bis Jahre. Besser ist hier tatsächlich ein Verzicht. Steigt doch lieber um auf Seifenblasen, wiederverwendbare Wimpel oder Drachen - die sehen genauso toll aus, aber man hat mehr davon und produziert keinen Müll.

M Menstruation

Wusstet ihr, dass eine Frau in ihrem Leben bis zu 17.000 Tampons bzw. Binden verbraucht? Wenn man das auf die Hälfte der Weltbevölkerung rechnet, kommt da ganz schön was zusammen, denn wegen der Plastikbestandteile brauchen diese Hygieneartikel fast 500 Jahre zum Verrotten.

Statt euch immer wieder Binden und Tampons zu kaufen, könnt ihr auch in eine Menstruationstasse investieren. Die kosten zwar 10-15 Euro, können bei guter Pflege aber bis zu 15 Jahre lang verwendet werden. Außerdem bestehen sie aus medizinischem Silikon und enthalten so im Gegensatz zu Tampons kaum Schadstoffe. Wer keine Menstruationstassen mag, kann auch auf waschbare Stoffbinden umsteigen.

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Foto: Gregory Lee - stock.adobe.com

N Nagellack

Dass Nagellack nicht unbedingt das Naturprodukt schlechthin ist, habt ihr euch wahrscheinlich schon wegen des Geruchs gedacht. Aber habt ihr gewusst, dass sich darin auch Kunststoff versteckt? Der sorgt nämlich dafür, dass sich der Lack besser verteilen lässt und nicht so schnell abplatzt.

Schlechte Nachrichten für alle Nagellack-Fans unter euch, denn eine wirklich umweltfreundliche Alternative gibt es leider noch nicht. Vielleicht erfindet ja jemand was? Bis dahin trösten wir uns damit, dass schöne Naturnägel immerhin zu jedem Outfit passen.

O Online-Shopping

Bequem von zu Hause aus nach den neusten Schnäppchen suchen, statt sich durch das überfüllte Einkaufszentrum zu drängen? Das machen wir alle mal gerne. Leider werden die neu erworbenen Schätze für den Versand in jede Menge Plastikfolie und -verpackung gehüllt, damit nichts kaputt geht. Darüber hinaus sorgt jedes dieser Päckchen durch Versand und ggfs. Rückversand auch für ganz schön viel klimaschädliches CO2.

Kauft lieber regional ein, damit könnt ihr kleine Unternehmen aus eurer Gegend unterstützen. Eine schöne Alternative zum Online-Shopping können auch Second-Hand-Läden sein, in denen ihr richtig auf Schatzsuche gehen könnt. Oft gibt's da nämlich Markenklamotten für wenig Geld. Oder ihr organisiert Tausch-Partys mit euren Freunden.

P Peeling

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Foto: New Africa - stock.adobe.com

Bei regelmäßiger Anwendung sorgt ein Peeling für weiche und reine Haut, indem es die abgestorbenen Hautschüppchen entfernt, die den Teint schnell fahl erscheinen lassen. Die "Schleifpartikel" in herkömmlichen Peelings bestehen jedoch oft aus mini-kleinen Plastikteilchen, die nicht vergehen.

Trotzdem müsst ihr nicht auf einen strahlenden Teint verzichten, wenn ihr die Umwelt schützen wollt. Peelings für's Gesicht und auch für den Körper kann man aus Zucker, Kaffeesatz und sogar Mohnkörnern ganz leicht selber machen. Etwas pflegendes Olivenöl dazu - fertig!

Q Quetschies

Wer Kinder hat, kennt sie: Diese wabbeligen kleinen Tütchen mit Fruchtpüree, die durch ihren speziellen Saugaufsatz auch schon für die Kleinsten ein praktischer Snack für unterwegs sind. Abgesehen davon, dass in ihnen aber oft sehr viel Zucker steckt, kauft man sich damit auch eine Menge unnötigen Müll.

Den könnt ihr ganz einfach vermeiden, indem ihr für eure Kids etwas Obst- oder Gemüse zum Mitnehmen schneidet. Das dauert nicht lange und lässt sich vorbereiten. Außerdem wisst ihr dann auch ganz genau, was drin ist.

R Rasierer

Damit man sich nicht schneidet und alles hygienisch bleibt, müssen die Klingen eines herkömmlichen Rasierers regelmäßig gewechselt werden. Von Einweg-Rasierern, die komplett aus Plastik bestehen, mal ganz abgesehen. Dabei entsteht viel Abfall, der nur sehr schlecht recycelt werden kann.

Rasierhobel bestehen dagegen ganz aus Metall oder haben einen Holzgriff. Hier muss nur die Klinge ab und an ausgetauscht werden - und auch an der befindet sich kein Plastik. Zudem sind Rasierhobel-Klingen deutlich günstiger als die herkömmlicher Marken.

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Foto: Evlakhov Valeriy - stock.adobe.com

S Spülschwamm und -bürste

Auch diese kratzigen Dinger bestehen aus Kunststofffasern, die sich ablösen und ins Wasser gelangen können. Außerdem kann man sie nur wenige Male benutzen, bevor sie in den Müll wandern, damit es nicht unhygienisch wird.

Spülschwämme können ganz leicht durch selbstgenähte Lappen aus alten Handtüchern oder Paketschnur genäht werden. Die sind dann immer noch rau genug, um selbst das härteste Eingebrannte zu lösen und man spart Geld, weil man sie einfach waschen und wiederverwenden kann. Spülbürsten, die nur aus Kokosfasern und einem Metallstück bestehen, könnt ihr günstig in der Drogerie erwerben.

T Textilien

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Foto: didecs - stock.adobe.com

Was gibt es bei einer steifen Brise besseres, als sich in einen warmen Fleece-Pulli zu kuscheln? Leider sind Klamotten aus Fleece und anderen Kunstfasern wie Polyacryl, Polyamid oder Polyester echte Mikroplastik-Schleudern, da sich bei jedem Waschgang winzige Fasern des synthetischen Stoffs lösen. Man geht davon aus, dass 35% des Mikroplastiks in den Meeren aus synthetischer Kleidung stammen.

Natürlich müsst ihr euren geliebten Fleece-Pulli jetzt nicht wegwerfen! Es gibt speziele Waschbeutel, in die ihr eure synthetischen Klamotten beim Waschen packen könnt. Wenn sich Fasern aus der Kleidung lösen, werden sie vom Beutel aufgefangen, sodass sie nicht ins Wasser gelangen. Eine umweltfreundliche Alternative sind außerdem Klamotten aus natürlichen Materialien wie Baum- oder Tierwolle.

U UV-Schutz

In den Sonnenschutzmitteln führender Marken steckt oft unbemerkt Kunststoff wie zum Beispiel "Acrylate Crosspolymer". Dieser sorgt dafür, dass die Sonnecreme wasserfest ist und geschmeidig bleibt - und ist leider nicht biologisch abbaubar.

Steigt deshalb lieber auf biologische Sonnenschutzmittel mit einem mineralischen UV-Filter um, die auch allgemein weniger bedenkliche Inhaltsstoffe haben. Zusätzlich könnt ihr euch durch entsprechende Kleidung vor schädlicher UV-Strahlung schützen.

V Verbundverpackungen

Klingt erstmal kryptisch, kennen aber alle: gemeint sind z.B. Getränke-Kartons, die aus verschiedenen Materialien wie Aluminium, Pappe und Kunststoff bestehen. Oft werden sie in die falsche Tonne geworfen und können deshalb nicht recycelt werden.

Wenn ihr euch bei etwas unsicher seid, schaut mal, ob der "Grüne Punkt" drauf ist. Dann gehört es auf jeden Fall in den Gelben Sack. Ansonsten könnt ihr auch auf Mehrweg-Produkte umsteigen. Milch gibt's statt im Karton z.B. auch in der Glasflasche - vielleicht sogar vom Bauern nebenan?

W Wasserkocher

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Foto: showcake - stock.adobe.com

Den hätte auf den ersten Blick wohl niemand im Verdacht gehabt. Doch durch das häufige Erhitzen und wieder Abkühlen können sich bei Wasserkochern mit Kunststoffbehältern einzelne Partikel aus den Innenwänden lösen.

Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, könnt ihr euch einen Wasserkocher aus Edelstahl oder Glas zulegen. Hier gilt wie oben bei der Antihaft-Beschichtung: Sie sind etwas teurer als Plastik-Wasserkocher, halten dafür aber tendenziell auch länger.

X X-mal verpackt

Viele Produkte, z.B. Bonbons, sind nicht nur einfach, sondern gleich mehrfach verpackt. Das dient nicht dem Schutz des Produkts und seiner Qualität, sondern meistens nur der Darstellung und dem Marketing.

Versucht doch mal bewusst auf Verpackungen zu verzichten, zum Beispiel wenn ihr euch was beim Bäcker holt und direkt essen wollt. In vielen Städten gibt es mittlerweile auch Unverpackt-Läden, bei denen ihr Lebensmittel, Kosmetik und Haushaltsmittel komplett ohne Verpackung kaufen könnt. Nach Hause transportiert bekommt man die dann z.B. in der stylischen Edda-Bag.

Y Yes we can!

Ob beim Spaziergang am Strand, durch den Wald oder in der Stadt, schnell fällt auf - überall liegt Müll. Das sieht nicht nur hässlich aus, sondern wird zum richtigen Problem für Tiere und Umwelt.

Anlass genug also, um selbst aktiv zu werden: Nehmt doch mal an einem Coastal Cleanup Day oder einer anderen Müllsammel-Aktion in eurer Nähe teil. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr sogar selbst eine organisieren!

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Foto: Aleksej - stock.adobe.com

Z Zigarettenfilter

Ein Großteil der Zigarette löst sich während des Rauchens auf - nur der Zigarettenfilter nicht. Und der besteht aus dem Kunststoff Celluloseacetat. Von täglich 18 Milliarden übrig gebliebenen Filtern landet aber nur ein Drittel im Müll, alle anderen werden in die Umwelt geschnippt. Dabei gelangen auch Schwermetalle, Nikotin und Chemikalien in die Natur.

Wenn ihr raucht, achtet also bitte darauf, Zigaretten immer im Müll zu entsorgen. Für diejenigen, die sich ihre Zigaretten selbst drehen, bieten einige Marken auch biologisch abbaubare Filter an.

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