12. November 2019 – Tamara Beck (deaktiviert)
Hochzeit-Spezial
Hochzeitsbräuche und ihre Bedeutungen
Warum trägt die Braut einen Schleier? Warum gibt's den Polterabend? Es gibt wirklich unzählige Bräuche auf einer Hochzeit. Doch was haben die Hochzeitstraditionen für eine Bedeutung?
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Polterabend: Böse Geister vertreiben
Der Polterabend findet meist ein oder zwei Tage vor der Hochzeit statt. An diesem Abend erwartet das Brautpaar ein riesengroßen Scherbenhaufen. Denn wie sagt man so schön: "Scherben bringen Glück!". Vor allem wollte man aber mit dem Zerschlagen des alten Geschirrs die böse Geister vertreiben.
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Blumenkinder: Die Hoffnung auf Nachwuchs
Die Kinder geben immer ein besonders romantisches Bild mit dem Brautpaar ab. Sie ebnen sozusagen den Weg des Paares mit Blütenblättern. Diese sollen die "Fruchtbarkeitsgötter" anlocken und dem Paar reichlich Nachwuchs bescheren. Genau das Gleiche gilt auch beim Reiswerfen. Dabei steht jedes Reiskorn im Haar der Braut für die Anzahl der zu erwartenden Kinder.
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"Hahn holen": Reste futtern bei den Brauteltern
Das "Hahn holen" ist ein im Münster- und Emsland verbreiteter Hochzeitsbrauch: am Tag nach der Hochzeit treffen sich die Hochzeitsgäste und die Helfer der Hochzeit bei den Eltern der Braut zum "Hahn holen". An diesem Tag gibt es dann das große Reste-Essen.
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Brautjungfern und Brautführer: Um die Geister zu verwirren
Mit diesem Brauch möchte man die Geister in die Irre führen. Denn die Geister sollen im Hochzeitszug nicht erkennen, wer von den Paaren, das eigentliche Brautpaar ist. Früher war es sogar so, dass die Kleider der Brautjungfern und die Anzüge der Brautführer fast gleich aussahen.
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Brautschleier: Niemals der Freundin aufsetzen
Der weiße Schleier steht für die Jungfräulichkeit der Braut. Und in der Regel versteckt sich die Braut bis zum Jawort hinter dem Schleier. Damit will man verhindern, dass die Geister nicht vor der Hochzeit noch auf böse Gedanken kommen. Und niemals eine Freundin vor der Hochzeit den Schleier zur Anprobe geben, denn diese Frau wird den Bräutigam verführen.
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Kranzbinden: Eine Bremer Urtradition
Das Kranzbinden war ursprünglich eine bestimmte Form der Hochzeitsvorfeier, die es nur in Bremen gegeben hat. Wenige Tage vor der Hochzeit lud die beste Freundin die Braut und deren Freundinnen sowie den Bräutigam mit seinen Freunden ein. Zunächst kamen die jungen Frauen zusammen und banden den Brautkranz, der der Braut direkt aufgesetzt wurde, sowie einen kleineren Myrtenkranz. Danach kamen die jungen Männer hinzu und es wurde ausgelost, wer von den noch ledigen Kranzflechterinnen als nächste heiraten würde. Heute sind die "Kranzbinder" diejenigen Freunde und Nachbarn, die dem Brautpaar einen Kranz an die Haustür anbringen. Meist auch eine feucht-fröhliche Angelegenheit...
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"Brautschuh füllen": Bitte bleiben Sie gesund
Mit diesem Ritual soll die Gesundheit des Paares erhalten bleiben. Das Ganze läuft wie folgt ab: Der Schuh der Braut wird geklaut - am besten nachdem sie eine heiße Sohle auf's Parkett gelegt hat und dann ihre Schuhe auszieht, um ihre Füße zu schonen. Wenn man den Brautschuh hat, füllt man ihn mit Blumen und stellt daneben ein volles Glas Wein. Die Gäste der Braut müssen das Glas austrinken, bevor die Braut den Schuh wieder bekommt.
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Der Trauring: Der Garant des Glücks
Der darf in der Regel auf keiner Hochzeit fehlen. Der Ring steht als Symbol der Ewigkeit und als Garant des Eheglücks. Früher musste der Bräutigam eine Art Handgeld an den Vater der Braut zahlen und deswegen ist der Trauring auch meist aus Gold.
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Autokorso: Wegezoll kostet Schnaps
Häufig wird auf den Fahrten nach der Hochzeit das Brautpaar von einem Autokorso begleitet. Dabei wird kräftig gehupt, um Aufmerksamkeit für das Brautpaar zu erlangen. Hin uns wieder werden auch dem Auto, in dem das Brautpaar sitzt, Blechdosen angebunden, die beim Fahren laut scheppern.In manchen Gegenden ist es auch üblich, den Autokorso auf dem Weg von der Trauung zur Feier anzuhalten und Wegzoll zu verlangen. Dieser Zoll wird üblicherweise mit Schnaps beglichen, die an die am Weg Stehenden ausgegeben und mit den Brautleuten gemeinsam getrunken werden muss, bevor sie die Fahrt fortsetzen können.
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Das Brautkleid: Niemals selber nähen
Wer abergläubisch ist, sollte sein Kleid niemals selbst nähen. Denn jeder Stich bringt Tränen und Unglück. Früher musste der Bräutigam das Kleid der Braut bezahlen. War der Bräutigam ein "armer Schlucker" und hatte kein Geld, so musste die Frau ihr Kleid selbst nähen. Und diese Ehe stand unter dem Licht der Armut des Bräutigams.
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