Krügerrand

Deutschlands bekannteste Goldmünze wird 50 Jahre

Der Krügerrand, die bekannteste Goldmünze weltweit und erste Gold-Anlagemünze überhaupt, feiert in diesem Jahr sein 50. Jubiläum. Die Hälfte der Münzen wird dabei im deutschsprachigem Raum gehandelt.

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Die Krügerrand-Goldmünze wechselte öfter die Ladentheke als alle anderen Goldmünzen zusammen.

Seit 1967 ging der Krügerrand bereits über 60 Millionen Mal über die Ladentheke. Die erste Prägung der erfolgreichen Münze zeigte den Präsidenten der Südafrikanischen Republik und Gründer des Krüger-Nationalparks, Paul Kruger. Auch wenn die Münze daher mancherorts Krugerrand heißt, ist sie hierzulande unter dem Namen „Krügerrand“ geläufig.

Der Krügerrand als Zahlungsmittel

Während sich auf der Vorderseite das Portrait von Paul Kruger abzeichnet, befindet sich auf der Rückseite Nationaltier von Südafrika, der Springbock-Antilope.

Ein aufgeprägter Nennwert ist auf dem Krügerrand nicht vorhanden. Dennoch gilt die Münze nach der südafrikanischen Notenbankverordnung als offizielles Zahlungsmittel. Allerdings macht die fehlende Nennwert-Prägung deutlich, dass der Einsatz der Münze von Anfang an nicht als Bargeld eingeplant war. Vielmehr war die Münze als eine Art steuerfreie Geldanlage vorgesehen. Dazu erfolgen jedes Jahr neue Prägungen, immer mit denselben Motiven, jedoch in unterschiedlichen Münzgrößen.

Der Krügerrand als steuerfreie Geldanlage

Der Wert der jeweiligen Goldmünze richtet sich dabei jeweils nach dem aktuellen Goldpreis. Je nach Prägejahr und Durchmesser unterscheidet sich der Krügerrand in seinem Feingewicht. Üblich sind Münzgrößen zwischen einer Unze und einer zehntel Unze.

Somit ist die Goldmenge nicht in jeder Münze gleich und der jeweilige Wert der Münze von Prägung zu Prägung unterschiedlich. Bei der aktuellen Prägung in 2017 wurden bisher zwei Münzen geprägt. Eine mit 8 mm und eine mit 12 mm Durchmesser.

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Der Wert des Krügerrands orientiert sich immer am aktuellen Goldpreis.
Der aktuelle Wert der Krügerrand-Münze variiert mehrmals täglich, liegt aber momentan etwa bei 1.150 Euro. Dabei spielt nicht allein der Goldpreis eine Rolle beim Wert der Münze. Auch die Prägungskosten werden in den Preis mit eingerechnet. Je kleiner eine Münze ist, desto höher ist der prozentuale Anteil daran. Im Verhältnis sind somit kleinere Münzen teurer als größere Münzen.

Dennoch ist es vorteilhaft für den Käufer die Wahl zu haben, in welchem Maße er investieren möchte. Je nach Portemonnaie können so Münzgrößen von 1/10 oz (16 mm Durchmesser), ¼ oz (22 mm Durchmesser), ½ oz (27 mm Durchmesser) und 1 oz (33 mm Durchmesser) erworben werden.

Aktionen zum Jubiläum

Zum 50jährigen Jubiläum sind allerdings noch einige besondere Aktionen geplant. Südafrikas Prägeanstalt plant eine limitierte Auflage an Krügermünzen in XXL. So soll es insgesamt 50 Münzen geben, die ein Gewicht von 50 Unzen aufweisen. Dies sind umgerechnet stolze 1,69 Kilogramm pro Münze. Der Preis ist entsprechend hoch und nicht für jedermanns Portemonnaie gedacht: auf 100.000 Euro wird der Wert einer solchen Münze geschätzt!

Eine ähnliche Aktion gab es bereits zum 40. Jubiläum. Damals wurden 40 Münzen mit einem Stückgewicht von einem Kilogramm geprägt. Der damalige Wert betrug pro Münze etwa 30.000 Euro.

Für Anleger mit einem kleineren Geldbeutel gibt es jedoch auch Gelegenheit zum Zugreifen. Die Münzprägungen von 2017 weisen alle eine besondere Marke auf, die den 50. Jahrestag der Münzserie würdigen. Die Prägungen sollen als 1/50 Unze auf den Markt kommen und für etwa 2450 Euro zu haben sein.

Was Käufer beachten müssen

Auch wenn der Krügerrand als die bekannteste und beliebteste Goldmünze gehandelt wird, sollten Käufer nicht blind zuschlagen. Insider liefern immer wieder Geheimtipps, in welcher Form die Münzen als bestes als Geldanlage dienen.

Eine wissenswerte Tatsache ist, dass prägefrische Goldmünzen immer etwas teurer sind als ältere Jahrgänge. Wer längerfristig anlegen möchte, kann sich somit auch an älteren Münzen orientieren. Deren Werteverlust ist über die Jahre gesehen geringer als in den ersten Monaten.

Dabei ist die Materialbeschaffenheit so gut, dass auch ältere Münzen bei pfleglicher Behandlung noch kratzfrei bleiben und wie neu aussehen.

Wird sich dennoch für eine neue Münze entschieden, ist auf die richtige Verwahrung zu achten. Außerdem wird empfohlen die Münzen direkt in Tubesize zu erwerben. Das heißt direkt mehrere Münzen auf einmal zu kaufen. Diese sind dann in einer platzsparenden, stabilen Münzröhre (tube) verpackt, womit die Münzen platzsparend und ohne zu verkratzen aufbewahrt werden können.

Zu berücksichtigen ist auch, dass größere Münzen aufgrund der eingerechneten Prägekosten oft mehr Gold für das eingesetzte Geld ergeben. Experten empfehlen daher Käufe von Münzen mit dem Gewicht von einer Unze.

Fälschungen auf dem Markt

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Mit geübtem Blick, Schieblehre und Feinwaage lassen sich Fälschungen leicht erkennen.
Neben der echten Krügerrand-Prägung finden sich auch einige Fälschungen auf dem Markt. Wer eine Krügerrandmünze aus Silber angeboten bekommt, sollte davon schon mal Abstand nehmen. Denn bei den silbernen Varianten handelt es sich nicht um offizielle Nachdrucke. Krügerrandmünzen sind immer aus echtem Gold.

Der Goldanteil beträgt dabei 91,6 Prozent. Bei den restlichen 8,4 Prozent handelt es sich um ein Kupfergemisch, das der Münze einen rötlichen Touch verleiht.

Um bei den goldenen Münzen echte von Fälschungen zu unterscheiden, sollten zunächst die physikalischen Eigenschaften überprüft werden.

So hat eine Krügerrand-Münze mit einem Gewicht einer Unze ein Bruttogewicht von 33,93 Gramm, einen Durchmesser von 32,7 mm und einer Dicke von 2,48 mm. Der Münzenrand muss 180 Kerben aufweisen. Einige Sammlereditions können jedoch auch 188 oder 200 Randkerben aufweisen. Eine Feinwaage und eine Schieblehre sind somit notwendig, um auf Nummer sicher zu gehen. Wer online über Privatpersonen Münzen kauft, kann so leicht feststellen, ob es sich vielleicht doch nur um vergoldete Münzen und nicht um echtes Gold handelt.

Münzkenner erkennen echte Münzen allerdings schon an der Farbe, da das enthaltene Kupfergemisch den erwähnten Rotschimmer hervorruft.

Allerdings gab es auf dem Markt auch schon augenscheinlichere Fälschungen. Bekannt wurde eine Münzfälschung aus Malawi. Hier wurde die selbe Prägung bei der Fälschung verwendet. Allerdings galoppierte der springende Springbock in der Malawi-Münze von rechts nach links. Im Original galoppiert der Springbock jedoch von links nach rechts.

Das Problem Fälschungen aufzuliegen kann aber auch umgangen werden, indem die Münzen direkt bei seriösen Edelmetallhändlern erworben werden.

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