28. November 2019 – Tamara Beck (deaktiviert)

ARBEITEN IN DER BLOGOSPHÄRE

Bloggen als Business? Vom angesagten Hobby zum (Traum-)Job

Wer cool ist, bloggt: Schon seit Jahren liegt das Betreiben eines eigenen Blogs im Trend. Immer mehr Blogger schreiben Texte, machen Fotos und teilen ihre Rezepte, Modetipps, Reiseideen und Gedanken mit der Welt.

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Während das Bloggen für manche nur ein Hobby oder Zeitvertreib ist, ist es für andere ein wahrer Traumjob: Mit ihrer Leidenschaft möchten sie nicht nur Trends setzen, sondern auch ihren Lebensunterhalt verdienen. Doch wer sein Hobby Bloggen zum Beruf machen möchte, muss auf dem Weg zum eigenen Business einige Hürden meistern.

Die Welt der Blogs: Die beliebtesten Themen und bekanntesten Blogger

Die Blogosphäre und Abgrenzung zum Journalismus

Die Digitalisierung hat einige neue Medienformen mit sich gebracht, darunter Internetauftritte von großen Tageszeitungen, die sich durch ihre Multimodalität auszeichnen, sowie Präsenzen der Zeitungen in den sozialen Netzwerken wie Facebook und Co. Doch mit der zunehmenden Digitalisierung ist auch ein anderes Phänomen entstanden: Die Blogosphäre. Viele Journalisten stehen den Bloggern kritisch gegenüber. „Journalist“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung – grundsätzlich kann jeder, der schreibt und seine Texte mit der Öffentlichkeit teilt, sich als Journalist bezeichnen, also auch Blogger. Ausgebildete Journalisten halten Blogger jedoch oft für unprofessionell und besserwisserisch: Ihre Texte würden sie nur schreiben, um sich zu profilieren, jedoch nicht, um etwas Sinnvolles zum öffentlichen Diskurs beizutragen, so die Meinung der Journalisten.

Tatsächlich gibt es viele Blogs ohne journalistischen Anspruch, deren Besitzer hauptsächlich Interesse daran haben, ihre Ideen, Erlebnisse und Gedanken über die Welt mit ihren Lesern zu teilen.


Beauty, Fashion und Co.: Das sind die beliebtesten Blog-Themen

Diese Blogs befassen sich häufig mit Lifestyle-Themen. Besonders beliebt sind beispielsweise Blogs zu Themen wie Beauty, Fashion, Food und Reisen.

  • Beauty-Blogs beispielsweise befassen sich mit Themen wie Make-up-Trends, neuen Haar-Produkten und Pflege-Tipps. Hier können sich Beauty-Interessierte Inspiration holen und bekommen Einblicke über verschiedene Schmink-Looks und Produkttests über Haarsprays,Lippenstifte und Bodylotions.
  • Fashion-Blogs stellen dagegen Kleidung, Schuhe, Taschen und andere Accessoires in den Mittelpunkt: Was sind die neuesten Trends? Wie lässt sich eine gelbe Strumpfhose besonders gut kombinieren? Und wie kann auch ein ganz einfaches T-Shirt gekonnt in Szene gesetzt werden?
    Auch unsere Kollegin Vanessa aus der Online-Redaktion bloggt nebenbei auf ihrem eigenen Plus Size Fashion-Blog, in dem es um Mode für große Größen geht. Hier könnt ihr auf dem Fashion-Blog vorbei schauen.
  • Food-Blogs befassen sich mit Ernährung: Restaurants und Cafés werden bewertet, eigene Rezeptideen und Ernährungstrends wie Veganismus oder Paleo werden vorgestellt. Es gibt auch beispielsweise spezielle Grill-Blogs.
  • Reise-Blogs sprechen besonders die Leute an, die das Fernweh gepackt hat: Hier können sie sich Fotos anschauen und für ihre eigene Reise Tipps zur Anreise finden, bekommen aber auch Geheimtipps für Sehenswürdigkeiten, die sich abseits der Touristenpfade befinden.

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Bekannte Gesichter: Diese Blogger haben sich einen Namen gemacht

Bereits einige Blogger haben sich zu einer Identifikationsfigur für ihre Leser entwickelt und haben sich mit ihrem Blog einen Namen gemacht. Gerade im Bereich der Mode-Blogs gibt es einige bekannte Gesichter.

  • Chiara Ferragni ist eine der erfolgreichsten Fashionbloggerinnen überhaupt. Die Italienerin verdient mit ihren Fashion-Tipps rund acht Millionen im Jahr und sitzt auf den Fashionshows der berühmtesten Designer in der ersten Reihe. Ihr Blog „The Blonde Salad“ und ihre eigene Schuhkollektion kommen super an.
  • Julia Dalia betreibt seit über zwei Jahren ihren Blog „MUSASMUSAS“ und hat sich damit in der deutschen Fashion-Blogger-Szene einen Namen gemacht. Auf dem Blog stellt sie unter anderem ihren abwechslungsreichen Look vor. Bekannt ist sie aber auch als Model und Werbegesicht: So spielte sie beispielsweise den weiblichen Part in der EOS Lip Balm Werbung.
  • Jessica Weiß ist mit ihrem Blog „Journelles“ die bekannteste deutsche Modebloggerin und macht damit bereits den klassischen Modemagazinen Konkurrenz. 2015 gründete sie zudem ihr eigenes Label JOUUR, mit dem sie schöne Basics wie T-Shirts und Seidenblusen anbietet.

Doch auch im Bereich der Reise-Blogs haben sich einige Blogger bereits einen Namen gemacht. Sie jetten um die Welt, machen Fotos und berichten von ihren Erlebnissen – und verdienen damit sogar Geld.

  • Patrick Hundt betreibt mit 101places.de einen der bekanntesten Reise-Blogs. Mit seinen Tipps zum Thema Backpacking erreicht er über 150.000 Seitenaufrufe im Monat und verdient durchschnittlich 4.000 Euro monatlich. Der Blogger hat auch bereits mehrere eBooks und Bücher mit Reisetipps veröffentlicht.
  • Conni Biesalski berichtet auf planetbackpack.de von ihren Reisen rund um die Welt und gibt Tipps für die Planung und Umsetzung von Backpacker-Reisen. Mit einem Verdienst von rund 5.000 Euro und über 230.000 Seitenaufrufen im Monat gehört sie zu den beliebtesten Reise-Bloggern überhaupt. Zudem betreibt sie einen Blog-Camp-Online-Kurs, in dem sie angehende Blogger berät.

Die ersten Schritte: Bloggen für Anfänger

Doch wie gelingt der Wer zum eigenen Blog? Anbei eine Anleitung für die ersten Schritte als Blogger.

Die technischen Details: Hostingdienst und Domain

Wurde erst einmal ein interessanter Blogname gefunden, müssen sich die Blogger mit einigen technischen Details befassen. Dazu gehört vor allem die Wahl des Hosting-Dienstes. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Blogger können ihren Blog selbst hosten und dafür ein technisches System herunterladen. Hier können sie eine eigene Domain kaufen, bei der auf eine Endung verzichtet wird, die die Seite als Blog auszeichnet. Zwar ist das eigenständige Hosten des Blogs aufwendig, dafür stehen dem Blogger jedoch mehr Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung.
  • Mit einem kostenlosen Hostingdienst kann schnell und kostenlos ein Blog aufgesetzt werden. Besonders beliebte Bloghosting-Dienste sind beispielsweise blogger.com, wordpress.com oder blogspot.de. Auch Joomla und Drupal sind sehr bekannt. Der Nachteil dieser Bloghosting-Dienste ist, dass die Domain auf den Dienst verweist (zum Beispiel aufgrund der Endung wordpress.com). Auch bei den Designs und Plugins gibt es Einschränkungen.

Die Domain ist das Aushängeschild des Blogs und sollte daher mit Bedacht gewählt werden. Grundsätzlich sollte die Domain mit dem Blognamen übereinstimmen. Gleichzeitig sollte sie das Thema des Blogs transportieren. Doch es sollten nicht mehr als drei Begriffe verwendet werden, um die Lesbarkeit und Merkbarkeit sicherzustellen.


Themen, Schreibstil und Redaktionsplan: Das macht einen guten Blog aus

Wer einen Blog starten und mit diesem erfolgreich sein will, muss jedoch auch dafür sorgen, dass dieser qualitativ hochwertig ist. Besonders wertvoll ist es, eine Nische und gute Themen zu finden. Themen, die vielen Lesern wichtig sind, haben Mehrwert und sind spannend. Natürlich kommt es auch darauf an, dass es sich um guten Content handelt, also dass die Beiträge gut geschrieben sind. Zunächst einmal müssen sich die Blogger fragen, welche Themen sie selbst brennend interessieren und ob sie bereit sind, mehrere Artikel über diese Themen zu verfassen. Die Themen sollten die Blogger begeistern. Ein gutes Zeichen ist es, wenn man bereits Bücher über das Blog-Thema liest, ein Seminar dazu geben würde und Lust hat, sich jeden Tag mit dem Thema auseinander zu setzen. Blogger sollten auch versuchen, sich über die Themen auf dem Laufenden zu halten, über die sie berichten.

Viele namhafte Blogger haben ihren ganz eigenen Schreibstil, für den sie bekannt sind. Aber auch die Abwechslung bringt Würze in den Blog: So können die Blogger verschiedene Formate für ihre Beiträge verwenden, etwa Analysen, Checklisten und Tutorials. Darüber hinaus sind ein schönes Layout, spannende Überschriften und tolle Bilder das A und O. Übrigens geht es nicht darum, die Texte einfach runterzuschreiben. Gute Blogger erstellen sich einen konkreten Redaktionsplan und planen die Blogartikel über einen längeren Zeitraum: Sie fertigen erste Entwürfe an und überlegen sich bereits konkrete Themen.

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Damit der Blog wirklich Erfolg hat, ist es wichtig, diesen sorgfältig zu pflegen. Dazu gehört vor allem, diesen regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen: So sollten konsequent in regelmäßigen Abständen neue Artikel eingestellt werden. Aber auch das Webdesign und die Optik können aktualisiert werden, wenn es zum Beispiel neue Trends bei der Gestaltung gibt. Überhaupt ist es wichtig, darauf zu achten, welche Trends sich in der Blogosphäre durchsetzen. Denn diese unterliegt einem ständigen Wandel. 2015 beispielsweise kam das Slow Blogging Movement auf. Blogger versuchten bewusst, weniger zu bloggen – ganz nach dem Motto „Weniger ist mehr“. Es geht darum, dass das Bloggen Spaß machen soll, statt den Blogger unter Druck zu setzen, weil er das Gefühl hat, öfter bloggen zu müssen. Seit 2015 gibt es jedoch auch noch andere Blog-Trends:

  • Mobile: Das Internet wird immer häufiger auch über das Smartphone genutzt. Daher ist es wichtig, dass der Blog über ein responsive Design verfügt. Das bedeutet, dass das Blogdesign auch für kleinere Screens angepasst sein muss.
  • Flat Design und Material Design: Durch die zunehmende mobile Nutzung verändert sich auch die Optik der Blogs. Seit 2015 ist ein stärkerer Fokus auf minimalistische Designs zu erkennen („Flat Design“). Der Minimalismus-Trend ist auch 2017 noch aktuell, um Interaktionen zu kennzeichnen, werden jedoch verstärkt Schatten und Verläufe gesetzt („Material Design“).

Darüber hinaus gibt es einige Plugins, die in keinem Blog fehlen sollten. Denn diese ermöglichen einige zusätzliche Funktionen auf dem Blog, zum Beispiel das Verwalten von Bannerplätzen, zur Suchmaschinenoptimierung oder für das Schalten von Google AdSense Anzeigen. Wichtig ist es allerdings auch, dass die Plugins regelmäßig upgedatet werden.

Natürlich gehört auch das Networking zur Blogpflege dazu. Wird der eigene Artikel kommentiert, sollte der Blogger auf den Kommentar antworten. Es ist wichtig, mit seinen Lesern in Kontakt zu treten. Gleichzeitig sollten sich die Blogger generell an der Blogosphäre beteiligen und auch andere Blogs kommentieren und diese in ihren eigenen Blogs verlinken.

Traffic, Reichweite und Sichtbarkeit: So bekommt der Blog mehr Besucher

Gerade kurz nach dem Start des Blogs ist es nicht so einfach, die Motivation aufrecht zu erhalten, wenn sich am Anfang nur wenige Leser auf dem Blog verirren. Doch mit ein paar Tipps können Traffic, Reichweite und Sichtbarkeit des Blogs gesteigert werden.

  • Guter Content: Qualitativ hochwertige Blogbeiträge mit einem individuellen Schreibstil sind das A und O eines guten Blogs. Einzigartige Artikel erregen mehr Aufmerksamkeit und können dem Blogger mehr Stammleser garantieren. Hier spielt auch die Regelmäßigkeit eine wichtige Rolle: Je regelmäßiger neue Inhalte veröffentlicht werden, umso besser.
  • Backlinks: Eine wichtige Rolle für die Blogbesucher stellt Google dar. Backlinks sind einer der wichtigsten Faktoren für das Ranking bei Google. Es ist also wichtig, dass der eigene Blog so oft wie möglich auf anderen, gut besuchten Websites verlinkt wird. Erreicht werden kann das unter anderem durch das Networking. Je mehr Kontakte der Blogger hat und andere Blogs kommentiert und verlinkt, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass sein Blog verlinkt wird.
  • Social Media Kanäle: Die eigenen Beiträge können in den eigenen Social Media Kanälen wie Facebook, Twitter und Google+ geteilt werden, um die Reichweite und Sichtbarkeit des eigenen Blogs zu steigern.
  • Networking: Neue Blogger sollten viel auf anderen Blogs kommentieren und damit auf sich aufmerksam machen. Darüber hinaus sollten sie andere Blogs verlinken: Über den Trackback gelangt so auch der ein oder andere Leser des anderen Blogs auf den eigenen Blog

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Bloggen und Recht: Welche Gesetze und Vorschriften müssen Blogger beachten?

Eine große Stolperfalle beim Starten eines Blogs: Das Missachten bestimmter Gesetze und Vorschriften. Denn beim Bloggen ist längst nicht alles erlaubt. Blogger müssen aus rechtlicher Perspektive einige Dinge beachten.

Grundsätzlich haben sie gemäß Artikel 5 des Grundgesetzes zwar das Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit, dennoch dürfen sie mit ihren Artikeln nicht die Grundrechte anderer verletzen und diese etwa beleidigen. Werden doch Personen beleidigt, müssen die Blogger ganz allein die Haftung für ihre eigenen Beiträge übernehmen und die daraus entstehenden juristischen Konsequenzen in Kauf nehmen. Damit einher geht auch die Impressumspflicht nach § 5 TMG und § 54 ff. RStV. Das Impressum sollte mindestens den Namen, die Anschrift und Kontaktmöglichkeiten enthalten.

Beim Erstellen der Beiträge sind gleich mehrere Aspekte wichtig:

  • Medien- und Urheberrecht: Der Blogger ist Urheber seiner eigenen Texte und kann diese unter eine Creative-Commons-Lizenz stellen. Damit wird klar geregelt, welche Inhalte genutzt und verbreitet werden dürfen.
  • Nutzungsrechte: Mit der Verwendung von Fotos, Videos und Musik in den Artikeln ist es kompliziert. Beispiel Bildrechte: Blogger dürfen nicht einfach so irgendwelche Bilder verwenden. Nur, wer in einen Presseverteiler aufgenommen wird oder eine Pressemappe mit Bildern bekommt, darf diese auch nutzen. Ansonsten muss stets der Urheber als Quelle angegeben und um Erlaubnis gefragt werden. Am einfachsten ist es, einfach eigene Bilder zu machen oder kommerzielle Fotodienste wie Fotolia zu nutzen und dann den Copyright-Hinweis anzugeben. Wichtig: Auch die Rechte der auf dem Foto abgebildeten Personen müssen berücksichtigt werden. Das gleiche gilt für Videos, wobei es bei diesen besonders schwierig ist, die Zustimmung aller Beteiligten einzuholen. Auch das Teilen von Musik ist kompliziert und riskant: Hier muss eine Anfrage bei der Gema gestellt werden. Doch selbst danach können sich die Künstler oder Tonträgerhersteller noch auf den Leistungs- und Urheberschutz berufen. Achtung auch beim Zitieren: Das Zitatrecht schreibt vor, dass Textstellen nur unter Nennung des Urhebers wortwörtlich übernommen werden dürfen. Allerdings dürfen diese die eigenen Ausführungen nur ergänzen und belegen.
  • Wettbewerbsrecht: Kooperationen mit Firmen müssen immer gekennzeichnet werden, sponsored Posts oder Advertorials müssen hervorgehoben werden. Denn versteckte Online-Werbung ist nicht zulässig.

Bei verlinkten Inhalten ist darauf zu achten, dass keine rechtswidrigen Inhalte verlinkt werden. Blogger haben darüber hinaus eine gewisse Sorgfaltspflicht, was ihren Blog und die Blog-Moderation angeht: So müssen sie unangemessene Kommentare löschen oder den entsprechenden Nutzer ganz sperren. Achtung: Wer allerdings zu viel sperrt oder löscht, könnte der Zensur oder der Unterbindung von Meinungsfreiheit verdächtigt werden.

Unter bestimmten Voraussetzungen ist zudem eine gewerberechtliche Firmenanmeldung Pflicht. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Blogger mit einer Gewinnerzielungsabsicht bloggt und etwa einen Gewinn von 300 bis 400 Euro im Monat macht. Auch wenn er Werbung in seinem Blog platziert, muss er ein Gewerbe anmelden. In dem Fall ist übrigens auch eine Umsatzsteuer-ID-Nummer im Impressum anzugeben. Und wie sieht es mit dem Steuerrecht aus? Aufgrund der Freibeträge ist es am Anfang eher unwahrscheinlich, dass der Blogger Steuern zahlen muss.

Vom Hobby zum Beruf: Mit dem Bloggen Geld verdienen

Was für viele als Hobby beginnt, entpuppt sich für manche als Traumjob. Wer jedoch mit seinem Blog ein Business aufziehen möchte, steht vor einigen Herausforderungen.

Bloggen: Mehr als nur schreiben

Bislang gibt es noch keine staatlich anerkannte Ausbildung oder einen Studiengang zum Blogger, dafür aber einige Seminare, Workshops und Weiterbildungen. Eine erste wichtige Erkenntnis: Bloggen ist mehr als nur schreiben und viel mehr Arbeit, als es sich viele vorstellen. Zu den Aufgaben von professionellen Bloggern gehört beispielsweise:

  • Themenfindung, Recherche
  • Erstellung von Redaktionsplänen
  • Kundenakquise
  • Networking
  • Verfassen und Bebildern von Beiträgen
  • Blogpflege
  • Marketing

Blogger müssen also zahlreiche Fähigkeiten aufweisen und viel Arbeit in die Professionalisierung ihres Blogs stecken.

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Geld verdienen mit dem Blog: Werbeformen und mögliche Arbeitsverhältnisse

Mit dem Bloggen Geld zu verdienen ist alles andere als einfach. Der Weg dahin ist oft lang und steinig. Grundsätzlich gibt es die folgenden Möglichkeiten, mit dem Hobby Bloggen Geld zu verdienen:

  • Affiliate Marketing: Die Zusammenarbeit mit bestimmten Partnerprogrammen wie Zanox kann sich lohnen. Häufig handelt es sich um eine dauerhafte Vergütung in Form von Lifetime Provisionen. Diese kann bis zu 50 Prozent betragen und erfolgt nicht auf Klickbasis (Cost-per-Click), sondern auf Cost-per-Order-Basis: Bewirbt der Blogger ein Produkt und kauft sein Leser dieses, wird der Blogger am Umsatz beteiligt.
  • Advertorials: Hierbei handelt es sich um bezahlte Inhalte, die am Ende der Posts gekennzeichnet werden.
  • Pay per Click Werbung: Bei dieser Werbeform wird Werbung in den Beitrag integriert. Der Blogger verdient dann jedes Mal Geld, wenn ein Besucher auf die Werbung klickt. Am bekanntesten hierfür ist die Verwendung von Google AdSense. Damit diese Werbeform erfolgreich ist, braucht der Blog allerdings viel Traffic.
  • Kooperationen: Blogger Relations können sehr lukrativ sein. Es gibt dabei unterschiedliche Möglichkeiten der Kooperation. Beim Backlinkverkauf verdient der Blogger Geld damit, dass er Links seiner Partner in den Text integriert. Auch Sponsoren zahlen, wenn ein entsprechender Link eingebunden wird. Eine andere Möglichkeit ist der Produkttest: Hier testet der Blogger ein bestimmtes Produkt und berichtet anschließend darüber. Beim Shoutout erhalten Influencer Geld, wenn sie sich mit einem bestimmten Produkt fotografieren.
  • Direktvermarktung/Bannerwerbung: Hier werden die eigenen Werbeflächen auf dem Blog zum Kauf oder zur Miete für Werbebanner angeboten. Finanziell bringt die Bannerwerbung zwar viel, allerdings wird auch hier viel Traffic benötigt. Zudem stört Bannerwerbung viele Leser.
  • Andere Produkte und Dienstleistungen: Erfolgreiche Blogger können zu ihrem Blogthema auch eBooks und Webinare anbieten und damit Geld verdienen.

Übrigens gibt es auch für Blogger unterschiedliche Arbeitsverhältnisse, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.

  • Bloggen im Angestelltenverhältnis: Angestellte Blogger arbeiten meistens in den Bereichen Online-Journalismus, Content Marketing oder Werbung und schreiben beispielsweise einen Unternehmensblog. Da sie einen Chef haben, haben sie allerdings nicht so viele Freiheiten.
  • Semi-professionelles Bloggen: Ein Mittelweg ist das Bloggen als Nebenjob. Der semi-professionelle Blogger hat einen festen Voll- oder Teilzeitjob und behält damit seine finanzielle Sicherheit. Nebenbei kann er dann auf selbstständiger Basis bloggen. Wichtig: Hierfür muss ein Gewerbe angemeldet werden, damit die Aufträge mit einer Rechnung abgewickelt werden können. Zudem wird auch die Erlaubnis des Arbeitgebers benötigt. Oftmals ist das semi-professionelle Bloggen ein Mittelweg vor der Selbstständigkeit als Blogger.
  • Selbstständiges Bloggen: Wer Vollzeit bloggt, ist sein eigener Chef, hat aber auch Mehraufwand im Hinblick auf die Buchhaltung und die Zahlung von Gewerbe- und Einkommenssteuer. Es gibt keine klare Regelung, ob selbstständige Blogger Freiberufler oder Gewerbetreibende sind, die meisten melden allerdings ein Gewerbe an. Vorteil: Die Ausrüstung wie etwa der Laptop und die Kamera, aber auch Reisekosten und Geschäftsessen können von der Steuer abgesetzt werden.
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