27. Mai 2025 – Sascha Funke

Schneller Stromanbieterwechsel, Geld zurück und ein Tag der Anerkennung

Änderungen und Neues im Juni

In diesem Monat steht für Millionen Deutsche eine richtungsweisende Entscheidung an, evtl. bekommt ihr unerwartet Geld zurück, die Verbraucherrechte werden gestärkt und das Leben wird in einem bestimmten Bereich wieder mal teurer.

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Foto: Zerbor - stock.adobe.com

Stromanbieterwechsel jetzt innerhalb von 24 Stunden möglich

Ab dem 6. Juni könnt ihr euren Stromanbieter werktags innerhalb von 24 Stunden wechseln. Das beschleunigt den Prozess erheblich, der bisher bis zu drei Wochen dauern konnte. Die Änderung soll uns Verbrauchern mehr Flexibilität geben und so den Wettbewerb stärken.

Wichtig: Die Kündigungsfristen bei alten Vertrag gelten weiterhin. Außerdem ist ein rückwirkender Anbieterwechsel, etwa bei Umzügen, künftig nicht mehr möglich. Wer es vergisst, landet automatisch im (teureren) Grundversorgungstarif.

Neue Gas-Check-Pflicht für Wohnwagen und Wohnmobile

Wenn ihr einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil mit Flüssiggasanlage habt, müsst ihr die Anlage bis zum 19. Juni von einem Sachverständigen überprüfen lassen. Die Prüfung ist nicht Teil der HU und muss dann regelmäßig alle zwei Jahre erfolgen. Ein Check dauert ca. 30 Minuten und kostet laut ADAC zwischen 40 und 80 Euro. Ungeprüfte Anlagen werden abhängig von der Fristüberschreitung als Ordnungswidrigkeit geahndet, mit Bußgeldern zwischen 15 und 60 Euro.

Erweiterter Mutterschutz nach Fehlgeburten

Ab dem 1. Juni 2025 erhalten Frauen bereits nach einer Fehlgeburt ab der 13. Schwangerschaftswoche Mutterschutz. Bisher galt dies nur für Geburten nach der 24. Woche. Die neue Regelung soll den betroffenen Frauen Zeit für die Erholung geben und sie sozial absichern. Der Mutterschutz beinhaltet einen Anspruch auf Mutterschaftsgeld. Die Dauer der Schutzfrist beträgt, abhängig vom Zeitpunkt der Fehlgeburt, zwei bis acht Wochen.

Bessere Barrierefreiheit im Netz

Am 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Bisher war Barrierefreiheit nur für öffentliche Einrichtungen verpflichtend, nun ist auch die Privatwirtschaft in der Pflicht, sich um die gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu kümmern, ansonsten drohen Abmahnungen und Bußgelder bis zu 100.000 Euro.

Mit dem BFSG wird eine europäische Richtlinie nationales Gesetz. Es zielt sowohl auf Produkte (Smartphones, Geld- und Fahrscheinautomaten, Router …) als auch auf Dienstleistungen (Onlinebanking, Apps für den überregionalen Personenverkehr, Telekommunikationsdienste …).

Rentenerhöhung für manche schon im Juni

Die Renten in Deutschland steigen um 3,74 %. Viele Rentner unter euch erhalten die höhere Zahlung bereits Ende Juni - insbesondere jene mit Rentenbeginn vor März 2004. Für spätere Jahrgänge gibt es dann Ende Juli mehr Geld.

Smartphones werden nachhaltiger

Am 20. Juni tritt eine EU-Verordnung in Kraft, die den Lebenszyklus von Smartphones und Tablets verlängern und Elektroschrott reduzieren soll. So müssen Ersatzteile für die Geräte sieben Jahre lang erhältlich sein. Außerdem sind Sicherheits- und Software-Updates mindestens fünf Jahre lang verpflichtend. Es gibt auch einen neuen Reparierbarkeits-Index von A bis E, der zeigt, wie gut oder wie schlecht sich die Geräte reparieren lassen.

Geld zurück von der Rentenkasse?

Vielleicht wundert ihr euch, warum euch die Rentenkasse Geld zurückzahlen will. Das liegt daran, dass seit dem 01.01.2023 Eltern mit Kindern unter 25 Jahren einen geringeren Pflegebeitrag zahlen als Eltern älterer Kinder oder auch kinderlose Paare. Soweit die Theorie. Praktisch fehlte der Rentenversicherung aber noch die notwendigen Daten, um zu bestimmen, wer was bezahlen muss. Diese Daten liegen jetzt vor und die zu viel gezahlten Beiträge sollen bis Ende des Monats zurückgezahlt werden.

Erster Nationaler Veteranentag am 15. Juni

Vor gut einem Jahr hat der Deutsche Bundestag die Einführung des Nationalen Veteranentags am 15. Juni beschlossen. In diesem Monat werden erstmals aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr öffentlich gewürdigt, auch um in der Gesellschaft sichtbarer zu werden. Das Datum wurde gewählt, weil am 15. Juni 2019 erstmals das Veteranenabzeichen verliehen wurde.

Höhere Anwalts- und Gerichtskosten

Ab dem 1. Juni 2025 steigen die gesetzlichen Gebühren für Anwälte, Gerichte und Gerichtsvollzieher. Die Anpassung im Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) beträgt sechs bis neun Prozent - je nach Art der Gebühr. Mehr Geld bekommen unter anderem auch Betreuer, Vormünder, Verfahrensbeistände oder Sachverständige.

Mindestlohn-Kommission entscheidet über Erhöhung

Im Juni 2025 berät die Mindestlohnkommission über die Anpassung des Mindestlohns ab 2026. Die Kommission muss bis Ende des Monats ein Ergebnis präsentieren und der Bundesregierung als Empfehlung vorlegen, die in der Regel dann auch umgesetzt wird und das Leben von Millionen Arbeitnehmern und Arbeitgebern unmittelbar betrifft. Der aktuelle gesetzliche Mindestlohn beträgt seit dem 1. Januar 2025 12,82 Euro brutto pro Stunde. Mit einer Erhöhung des Mindestlohns steigt automatisch auch die Verdienstgrenze für Minijobs, da diese an den Mindestlohn gekoppelt ist.

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Ein Pärchen im Urlaub am Swimming-Pool.

Brückentage 2025 für euren Urlaub

Wie ihr eure Urlaubstage in 2025 optimal nutzen könnt, haben wir hier für euch in unserem Brückentags-Kalender aufgelistet. Perfekt für die Urlaubs-Vorplanung!

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