Im Rennen um den SPD-Parteivorsitz haben jetzt die Parteimitglieder das Wort. Mitbewerber und Innenminister Pistorius warnt nach einem von ihm als fair empfundenen Wettbewerb vor einer Polarisierung.
Zum Start der Mitgliederbefragung über den SPD-Vorsitz hat Niedersachsens Innenminister und Mitbewerber Boris Pistorius vor einer Polarisierung in der Partei gewarnt. "Es ist mit einer Stichwahl zu rechnen und es wäre gut, wenn es nicht zu einer ausgeprägten, womöglich konfliktbelasteten Polarisierung käme", sagte Pistorius der dpa in Hannover. "Flügel in der Partei sind in Ordnung, man braucht verschiedene Strömungen, aber diese müssen dann immer wieder in eine Richtung zusammengeführt werden."
Die Kandidatentour mit 23 Regionalkonferenzen war am Samstagabend in München zu Ende gegangen. Als Favoriten sieht auch Pistorius Vizekanzler Olaf Scholz mit seiner Brandenburger Partnerin Klara Geywitz, alleine schon aufgrund des Bekanntheitsgrades von Scholz. Mit seiner eigenen Duo-Partnerin, Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping, rechnet Pistorius sich aber auch gute Chancen aus.
Vorsichtig äußerte Pistorius sich zu der auf den Regionalkonferenzen immer wieder thematisierten Frage des Verbleibs der SPD in der Berliner GroKo. "Wir haben ein Verfahren festgelegt: die Regierung macht eine Bilanz und die Partei bewertet und schaut genau, was noch geht in der Koalition. Wenn man dann wegen eines Jahres mehr oder weniger aussteigen will, was man ja kann, dann muss man dafür, wie wir finden, inhaltliche Gründe haben und keine emotionalen oder taktischen."
(dpa)