10. Februar 2021 –

Des Deutschen liebstes Getränk geht den Abfluss runter

Mehrere Brauereien müssen unzählige Liter Fassbier im Millionenwert wegschütten

Deutschlandweit müssen Brauereien Bier wegschütten, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum etlicher Bierfässer überschritten wird. Niedersachsens Brauereien haben frühzeitig reagiert und stehen aktuell nicht vor diesem Problem.

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Foto: Rido - stock.adobe.com

Durch den derzeitigen Lockdown sind die Kneipen geschlossen und es finden keine Festivitäten statt. Nach Informationen von "n-tv" sind daher vor allem Brauereien betroffen, die auf den Ausschank und auf Feste ausgerichtet sind und für ihr Bier keine Abnehmer finden. Insbesondere Fassbier muss in riesigen Mengen entsorgt werden, da es nach wenigen Monaten seine Mindesthaltbarkeit überschreitet. Flaschenbier ist hingegen nicht von diesem Problem betroffen. Es kann ganz normal im Einzelhandel gekauft werden.

Da niemand weiß, wie die Unmengen an Altbier anderweitig genutzt werden können, beginnen sogar manche Großhändler, die Getränke zur Vernichtung in die Brauereien zurückzubringen. So erhalten die Brauer immerhin die Biersteuer vom Bundesland zurück, da das Bier ordnungsgemäß entsorgt wird. Ein Verschenken der Biere kommt daher eher nicht in Frage.

Gute Nachrichten aus Niedersachsens Brauereien

Eine gute Nachricht für Niedersachsen: Nicht alle Brauereien sind in dieser misslichen Lage. Das Brauhaus Wolters hat sich zum Beispiel rechtzeitig darauf eingestellt, einem zweiten Lockdown zu begegnen. Deshalb wurde schon vor einigen Wochen weitestgehend die Produktion von Fassbier ausgesetzt und bestehendes Fassbier konnte noch der Produktion zurückgeführt werden.

Ähnliches berichtet auch die Privatbrauerei Herrenhausen, die ergänzt: "Aufgrund kurzer Lieferwege findet für unser regionales Bier ein viel schneller Warenaustausch statt." Dem schließt sich das Einbecker Brauhaus an, mahnt aber: "Sollte es bis zum Sommer zu weiteren Einschränkungen kommen, ist es vermutlich unausweichlich, dass Bier weggekippt werden muss. Trotzdem sind wir zuversichtlich."

In diesen drei Brauereien fand also kein Bier sein frühzeitiges Ende im Abfluss.

Mitteilungen von weiteren Brauereien aus Niedersachsen sind bereits angefragt und werden in Kürze ergänzt.

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