12. Oktober 2021 –

Umgang mit Bienenvölkern

Koalition will Imkerschein für Hobbyimker auf Bundesebene

Tausende Menschen halten in Niedersachsen Bienen. Einige davon sind aber nicht in einem Verein organisiert. Das kann problematisch werden.

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Ein Imker zieht eine Bienenwabe aus einer Bienenbeute auf dem Balkon seiner Stadtwohnung. Hobbyimker sollen grundlegende Sachkunde im Umgang mit Bienenvölker künftig auf Bundesebene nachweisen müssen., Foto: picture alliance/dpa

Hobbyimker sollen grundlegende Sachkunde im Umgang mit Bienenvölkern künftig bundesweit nachweisen müssen. Das fordert die Koalition in Niedersachsen auf Bundesebene, wie aus einem entsprechenden Antrag hervorgeht, der am Mittwoch im Landtag beraten wird. Demnach soll mit einem entsprechenden Imkerschein grundlegende Sachkunde im Umgang mit Bienenvölkern nachgewiesen werden.

"Die Erfordernisse für diesen Sachkundenachweis möchten wir mit unserem Entschließungsantrag auf Bundesebene einheitlich festlegen. Sollte hier keine Regelung möglich sein, wollen wir in Niedersachsen eine eigene Lösung schaffen", sagte der für das Thema zuständige Sprecher der SPD-Fraktion, Philipp Raulfs, auf dpa-Anfrage. Mit diesem Imkerschein solle das Tierwohl sichergestellt werden und die Verbreitung von möglichen Krankheiten vermieden werden. Ein Sprecher der CDU-Fraktion sagte, dass ein niedersächsischer Alleingang nicht geplant sei.

Nach Angaben des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gibt es landesweit rund 14 000 Imker mit etwa 100 000 Bienenvölkern, die in Vereinen organisiert sind. Hinzu kommen demnach schätzungsweise weitere 10 bis 20 Prozent an Imkern, die sich keinem Verein angeschlossen haben. Jedes Jahr kämen rund 1000 neue Imker hinzu. Neue Imker würden zunehmenden die Mitgliedschaft in einem Verein ablehnen, Bienenhaltung sei jedoch nicht einfach. Gute Praxis erfordere einiges an Wissen und Erfahrung.

Bienenerkrankungen vermeiden

Honigbienen bleiben laut Landesamt nicht auf dem Grundstück, wo ihr Bienenstock steht. So sei jeder Imker quasi mit anderen verbunden und die Gesundheit seiner Tiere könne die der anderen beeinflussen. Die Vorbeugung und Bekämpfungen von Bienenerkrankungen, wie etwa der Befall mit Varroamilben, sei somit nicht nur für die eigenen Bienenvölker von enormer Bedeutung.

Trotz dieser enorm wichtigen Bedeutung sei die Imkerei aber kaum geregelt und nur durch wenige Gesetze bestimmt, heißt es in dem Antrag der beiden Regierungsfraktionen. Jeder könne sich ein Bienenvolk kaufen und in den Garten stellen. Der Hobbyimker benötige keinerlei Genehmigung, um Bienenstöcke auf seinem Grund aufzustellen, egal ob im Garten, auf der Garage, auf dem Dach eines Hochhauses oder auf dem Balkon. Er müsse die Imkerei nur anmelden.

(dpa)

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