14. Juli 2020 –
Die zweite Hälfte des Schuljahres 2019/2020 dürfte wohl als Corona- Halbjahr in die Annalen eingehen. Es war geprägt von Ausfällen, Online-Unterricht und Unterricht zu Hause. Noten und Zeugnisse gibt's trotzdem.
Trotz des wochenlangen Schul-Lockdowns sind die jüngsten Zeugnisnoten für die niedersächsischen Gymnasiasten nach Ansicht des Philologenverbandes als Leistungsbewertung aussagekräftig. Zwar hätten die Lehrer bei der Notenvergabe sicherlich die Rücksichtnahme auf die Sondersituation im Kopf gehabt, sagte Verbandsvorsitzender Horst Audritz der Deutschen Presse-Agentur, der dadurch eine leichte Verbesserung des Notendurchschnitts erwartet. «Aber anderseits sind natürlich Leistungen ein Dreivierteljahr vor Corona erbracht worden, so dass die Noten immer noch aussagekräftig genug sein müssten.»
Das Motto: «Im Zweifel für den Schüler.»
Die Noten des zweiten Halbjahres sind Ganzjahres-Noten. Das heißt, auch das 1. Halbjahr des Schuljahres 2019/2020 fließt in die Bewertung mit ein. Grundsätzlich verfahre man beim Thema Versetzungen etwas großzügiger, nach dem Motto: «Im Zweifel für den Schüler.» Das findet aber aus Sicht von Audritz dort seine Grenzen, wo man einem Schüler oder eine Schülerin mit sehr schlechten Leistungen mit einer Versetzung keinen Gefallen tue. «Es ist nicht unbedingt gut, wenn der Schüler dann im nächsten Schuljahr mit noch mehr Fünfen auf der Strecke bleibt.»
Es gebe aber in Corona-Zeiten keinen Automatismus bei Versetzungen. Auch dieses Jahr gebe es Schüler, die sitzen blieben. Allerdings sei die Quote an Gymnasien in Niedersachsen ohnedies mit zwei Prozent Nicht-Versetzungen relativ gering. «Insoweit ist man auch vorher schon großzügig gewesen. Jetzt ist man noch etwas großzügiger.»
(dpa)