Privatinsolvenzen steigen

Gegen den Trend: Mehr Privatinsolvenzen in Niedersachsen und Bremen

Entgegen dem Bundestrend haben im ersten Halbjahr 2019 deutlich mehr Menschen in Niedersachsen und Bremen Privatinsolvenz anmelden müssen.

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Foto: picture alliance/dpa

In beiden Ländern stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um jeweils 7,2 Prozent, wie die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel am Freitag in Hamburg mitteilte. Bremen ist den Angaben zufolge bundesweit die Insolvenzhochburg: Auf 100 000 Bürger gerechnet seien dort 83 zahlungsunfähig geworden. Auf den Zwei-Städte-Staat folgen Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit jeweils 74 Insolvenzen je 100 000 Bürger. Die wenigsten Privatinsolvenzen wurden dem "Schuldenbarometer" zufolge in Bayern angemeldet (32 Fälle je 100 000 Bürger).

Deutschlandweit gab es in den ersten sechs Monaten 1,4 Prozent Privatinsolvenzen weniger. Mit 42 235 Verbrauchern gingen der Studie zufolge so wenige vors Insolvenzgericht wie seit 2004 nicht mehr. Für 2020 erwartet Crifbürgel-Geschäftsführer Christian Bock allerdings eine Trendumkehr und mehr Privatinsolvenzen.

Als Gründe für eine Privatinsolvenz sieht Crifbürgel unter anderem Arbeitslosigkeit, Einkommensarmut, gescheiterte Selbstständigkeit, unwirtschaftliche Haushaltsführung, Veränderungen in der familiären Situation und Krankheit. Schulden fielen vor allem bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen, Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften an.

(dpa)

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