15. April 2020 –
Abstandsgebote, verschärfte Hygienestandards und harte Auflagen für Hotellerie und Gastronomie werden im Kampf gegen die Corona-Pandemie sicher bleiben. Aber Bund und Länder beraten auch über Lockerungen.
Die Landesregierungen in Niedersachsen sowie in Bremen wollen am Mittwoch nach den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise informieren. Es wird erwartet, dass Bürgermeister Andreas Bovenschulte in Bremen und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (beide SPD) Hannover am Abend in Pressekonferenzen über das Ergebnis der Gespräche und die Auswirkungen auf ihre Bundesländer informieren.
Beide Politiker warnten vor überzogenen Erwartungen an die Beratungen. "Eine kurzfristige Rückkehr zum normalen Zustand kann es nicht geben", so Bovenschulte. Je nach Bereich könne dies Wochen und Monate dauern. Wegen der immensen gesellschaftlichen Bedeutung stünden zunächst die Bereiche Schulen und Kitas sowie Einzelhandel im Zentrum der Diskussion. Bei den Beratungen gehe es darum, bundesweit eine möglichst einheitliche Linie zu finden.
Warnungen vor vorschnellen Hoffnungen
Auch Weil warnte vor vorschnellen Hoffnungen auf umfassende Lockerung der geltenden Einschränkungen. "Niemand von uns sollte die Illusion haben, dass wir ab nächster Woche unser altes Leben zurückbekommen", sagte der SPD-Politiker in Hannover. "Auf der Grundlage der aktuellen Erkenntnisse über die Ausbreitung des Virus und die Auslastung unserer Krankenhäuser werden wir allenfalls über erste, vorsichtige Schritte zur Lockerung der geltenden Einschränkungen reden können."
Im Nachbarbundesland Nordrhein-Westfalen sollen die Schulen nach den Osterferien schrittweise wieder öffnen. Das hatte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Dienstag als ihr "festes Ziel" angekündigt, um vor allem die Durchführung von Prüfungen und die Vergabe von Abschlüssen zu ermöglichen. Merkel will die Lage mit den Länderregierungschefs in einer Schaltkonferenz bewerten. Zuvor tagt erneut das Corona-Krisenkabinett.
(dpa)