25. Juni 2020 –
Erst hatten Abiturienten wegen der verschobenen Prüfungen länger Stress mitten in der Corona-Krise. Nun bleiben ihnen teils nur wenige Tage für die Wahl des Studienfaches. Die Universitäten raten den jungen Leuten, sich rechtzeitig zu informieren.
Nach den wegen der Corona-Epidemie verschobenen Prüfungen bleibt vielen Abiturienten in Niedersachsen kaum Zeit für die Bewerbung an der Universität. Ihre Zeugnisse erhalten die Abiturienten nach Angaben des Kultusministeriums in Hannover zwischen dem 10. und 12. Juli. Die Bewerbungsfrist für örtlich zulassungsbeschränkte Fächer endet unterdessen an vielen Universitäten am 15. Juli. Niedersachsen hatte die Abi-Prüfungen wegen der Infektionswelle um drei Wochen verschoben. Ihre Noten, die oftmals den Ausschlag über die Wahlmöglichkeit eines Studienfaches geben, erfahren die Abiturienten Ende Juni, ebenfalls später als sonst üblich.
Angesichts der für etliche Abiturienten verkürzten Bewerbungsfrist riet der Sprecher des Informationsportals «Studieren in Niedersachsen», Malte Hübner, jungen Leuten, sich umgehend zu informieren. Denn in den wenigen Tagen nach der Zeugnisausgabe könnten die Ansprechpartner überlastet sein.
Auch die Universitäten selber sind angesichts der Corona-Epidemie auf verstärkte telefonische Anfragen von Studieninteressenten eingestellt. Dabei tun die Hochschulen vieles, um auch digital zu informieren. Die Göttinger Universität etwa bietet Podcasts zum Studienangebot ebenso an wie die Möglichkeit, per Live-Schalte Fragen zu stellen. Auch die Universität Hannover bietet Videos zu verschiedenen Studiengängen auf ihrer Website an.
Zeitnot betrifft nicht alle angehenden Studenten
Die Zeitnot betrifft aber nicht alle angehenden Studenten. Für bundesweit zulassungsbeschränkte Fächer ist eine Bewerbung über das zentrale Portal «Hochschulstart» bis zum 20. August möglich. Für Fächer ohne Zugangsbeschränkungen endet die Einschreibefrist vielfach am 30. September. Der Landesschülerrat hatte das niedersächsische Festhalten an Abschlussprüfungen kritisiert, weil die Corona-Epidemie die Schüler auch psychisch unter Druck setzt. Wer nicht freiwillig an den Prüfungen teilnehmen wolle, solle eine Durchschnittsnote erhalten, hatte der Schülerrat gefordert.
(dpa)