22. Februar 2021 –
In der Diepholzer Moorniederung sind derzeit wieder vermehrt Kranich-Formationen am Himmel zu sehen. Zu den Vögeln, die gar nicht erst weitergezogen sind, gesellen sich bereits viele aus den Überwinterungsgebieten.
In der Diepholzer Moorniederung sind derzeit wieder vermehrt Kranich-Formationen am Himmel zu sehen. Zu den Vögeln, die gar nicht erst weitergezogen sind, gesellen sich bereits viele aus den Überwinterungsgebieten im Süden, die auf ihrem Weg gen Norden oder Nordosten Rast in Niedersachsen machen. Sie hätten sich frühzeitig auf den Weg gemacht, um sich Plätze in den besten Brutgebieten zu sichern, wie der Vorsitzende des Nabu-Kreisverbandes Vechta, Ludger Frye, die Lage beschrieb.
Dass die Kraniche erst gar nicht weiterziehen, ist erst seit einigen Jahre so. Hintergrund sind der Klimawandel und die milderen Winter. Der diesjährige Wintereinbruch habe einen kleineren Teil der Kraniche dann aber doch weiterziehen lassen, etwa in wärmere Gebiete in Frankreich. Ein paar Tage Winterwetter mit Schnee und Eis hielten die Tieren aber aus, so Frye. "Erfrieren können sie nicht, aber sie können verhungern, wenn sie keine Nahrung finden."
Sichere Schlafplätze im Flachwasser
In der Diepholzer Moorniederung fühlt sich der Kranich wohl. "Er braucht sichere Schlafplätze, und die liegen in den wiedervernässten Mooren, etwa in großen Flachwasserbereichen. Kraniche lieben es, in einer Wassertiefe von einem halben Meter zu stehen", sagte Frye.
Die Kraniche überqueren zweimal im Jahr Norddeutschland: Im Frühjahr fliegen sie aus ihren Überwinterungsgebieten in Spanien, Frankreich und Nordafrika in ihre Brutgebiete in Skandinavien und Nordosteuropa. Im Herbst kehren sie in die Mittelmeerregion zurück. Auch in der Diepholzer Moorniederung brüten mehrere Dutzend Kranichpaare.
(dpa)