02. Oktober 2020 –

Mit Fundstücken von vor über 3.000 Jahren

Goldhort-Museum in Syke öffnet seine Tore

Es war eine Sensation als 2011 bei Grabungsarbeiten im Syker Ortsteil Gessel Schmuckstücke aus Gold entdeckt wurden. Tausende Jahre sind sie alt. Jetzt wird dem Goldschatz ein eigener Museumsanbau gewidmet - das Forum Gesseler Goldhort.

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Foto: picture alliance/dpa

Rund 3300 Jahre alt, fast zwei Kilogramm schwer, 117 Einzelstücke: Der Gesseler Goldhort, benannt nach seinem Fundort im gleichnamigen Ortsteil der Stadt Syke im Landkreis Diepholz, gilt als einer der größten mitteleuropäischen Goldfunde der Bronzezeit. Rund elf Jahre nach dem Fund wird die Geschichte des Schatzes in dem pyramidenförmigen Neubau am Kreismuseum Syke erzählt. Am Freitag ist die Eröffnung (ab 10.00 Uhr).

Gezeigt werden einige Originalteile und viele Nachbildungen aus dem Schatz. Der größte Teil des Fundes mit 1,7 Kilogramm Gold liegt im Landesmuseum Hannover. Mit dem Wort «Hort» bezeichnen Archäologen Gegenstände, die bewusst vergraben oder versenkt wurden. Das Gold stammt wahrscheinlich aus Zentralasien.

In dem Forum werden auch Erkenntnisse zur Bronzezeit, zu modernen Ausgrabungstechniken und den weltweiten Wirtschaftswegen lange vor der Globalisierung thematisiert. Zentrales Element ist neben dem Goldschatz selbst ein Mitmach-Labor im Erdgeschoss des Museumsneubaus.

Die Goldobjekte wurden bei Grabungsarbeiten für Gaspipelines entdeckt. Um die Versorgung von West- und Mitteleuropa mit Erdgas zu gewährleisten, wurde 2011/2012 die Nordeuropäische Erdgasleitung (NEL) verlegt. 2017 folgte die Nord-West-Anbindungsleitung (NOWAL). Diese Bauprojekte hätten Archäologen eine einmalige Möglichkeit geboten, auf fast 470 Kilometer Länge in das Bodenarchiv Norddeutschlands zu blicken, so das Museum. Allein im Landkreis Diepholz seien mehr als 120 Fundstellen untersucht worden, deren wichtigste Funde im Forum Gesseler Goldhort zu sehen seien.

(dpa)

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