Wenn Taube tanzen

Die Bühne des Ballhofs Zwei in Hannover. Hörgeschädigte Schüler der Hartwig-Claußen-Schule üben für ihren großen Auftritt: Schwerhörige, taube und gut hörende Jugendliche erarbeiten gemeinsam ein Tanztheaterstück. Es ist die Generalprobe. Ole Driever beobachtet jede einzelne Bewegung seiner Tanzschüler. Sein Körper ist durchtrainiert und sehnig – optisch entspricht der 31-Jährige dem Bild eines Profi-Tänzers. Mit einer Besonderheit: Ole Driever ist auf ein Hörimplantat angewiesen. Ohne diese Sinneshilfe wäre er fast taub.

Im Alter von zwei Jahren verliert der junge Ole nach einer Gehirnhautentzündung die Fähigkeit zu hören fast vollständig – Sprechen lernt er mithilfe eines Hörgerätes. Mit 16 Jahren dann der große Schritt: Ole entdeckt für sich das Ballett. "Ich habe mit immer Musikvideos auf MTV angeschaut und war immer begeistert davon, wie zum Beispiel Michael Jackson tanzen konnte. Dann habe ich versucht die Moves nachzuahmen". Ein paar Jahre später lernt Ole eine Ballettlehrerin kennen und startet im Übungsraum seine Tanzkarriere – seitdem trägt er im rechten Ohr ein Hörimplantat von Cochlear aus Hannover. Das Implantat wandelt Schall in elektrische Signale um und leitet diese direkt an den Hörnerv weiter. Ohne das Implantat wäre sein Lebenstraum nicht Erfüllung gegangen, sagt er.

Wir tanzen zusammen

Die Firma Cochlear mit ihrem Hauptsitz in Hannover unterstützt seit einigen Jahren solche Tanzprojekte. "Auch im neuen Stück geht es um elementare Erfahrungen, die alle jungen Menschen bewegen; ganz unabhängig davon, ob sie hören können oder nicht", so Frederec Lau, Marketing Manager von Cochlear Deutschland. Tanzlehrer Drievers möchte auch jungen gehörgeschädigten Menschen Mut machen: "Es geht mir darum zu vermitteln, dass man hart für eine Sache arbeiten muss. Klar geht es auch um das Erfüllen von Träumen, aber ich versuche den jungen Leuten auch klar zumachen, dass es dafür viel Durchhaltevermögen braucht."