23. Juni 2022 –

Obduktionsergebnis

Tod von 15-jährigem Mädchen: Jugendliche Verdächtige schweigen

Der gewaltsam Tod eines Mädchens in Salzgitter wirft weiter viele Fragen auf. Wie konnte die Situation zwischen drei Mitschülern so eskalieren? Erste Details liegen nun vor.

Salzgitter_Mord.jpg
22.06.2022: Kerzen, Blumen und Figuren zum Gedenken an eine getötete 15-jährige liegen an einem Tatort an einer Grünfläche am Hans-Böckler-Ring. Nach dem Fund einer toten 15-Jährigen in Salzgitter gelten zwei Jugendliche als dringend tatverdächtig. Es handele sich um einen 13-Jährigen und einen 14-Jährigen, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Mittwoch mit., Foto: picture alliance/dpa

Im Fall der getöteten 15-Jährigen in Salzgitter schweigen die jugendlichen Tatverdächtigen. "Die beiden mutmaßlichen Täter haben keine Angaben gemacht", sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Die Ermittlungen zu der Tat in der niedersächsischen Stadt wurden am Donnerstag (23.06.) fortgesetzt und werden Wolters zufolge noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Beamte hatten den Leichnam der 15-Jährigen am Dienstag (21.06.) in einer Grünanlage in Salzgitter-Fredenberg entdeckt.

Dem Obduktionsergebnis vom Mittwochnachmittag zufolge sei das Mädchen erstickt, sagte Wolters. Als Todesursache nannte er Sauerstoffmangel. Ein 14 Jahre alter Tatverdächtiger sitzt mittlerweile wegen des Mordverdachts in Untersuchungshaft. Neben ihm gilt ein 13 Jahre alter Junge als dringend tatverdächtig. Er könne für die Tat nicht strafrechtlich verfolgt werden, da er noch nicht strafmündig sei. Die Rolle des 13-jährigen bei der Tat werde aber weiter untersucht, allerdings nur mittelbar im Zuge der Ermittlungen gegen den 14-jährigen Beschuldigten.

Der jüngere der beiden Verdächtigen wird von einem Psychiater begutachtet. Das teilte der Jugenddezernent der niedersächsischen Stadt, Dirk Härdrich, am Donnerstag (23.06.) mit. Das Jugendamt hatte nach Verwaltungsangaben noch am Mittwoch beim Familiengericht Salzgitter einen Eilantrag für eine freiheitsentziehende Unterbringung des 13-Jährigen in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie gestellt. Es werde zügig eine Entscheidung erwartet, hieß es.

Täter und Opfer seien aus demselben Viertel gekommen und hätten auch Kontakt miteinander gehabt, sagte Wolters. Genaueres zu der Beziehung zwischen Opfer und mutmaßlichen Tätern müsse noch ermittelt werden. Die Staatsanwaltschaft gehe von einem Mord aus und sehe niedrige Beweggründe. Die Tat sei ersten Erkenntnissen zufolge heimtückisch erfolgt, weil die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers ausgenutzt worden sei. "Es passierte nicht spontan", sagte Wolters.

(dpa)

undefined
Antenne Niedersachsen
Audiothek