28. Oktober 2024 – Lea Biskup

Steigende Schäden trotz mehr Regen

Wetterextreme setzen Niedersachsens Wäldern weiter heftig zu

Der ausdauernde Regen in den vergangenen Monaten hat den Wäldern in Niedersachsen nur ein bisschen Entlastung gebracht. Ihr Zustand macht Forstexperten nach wie vor Sorgen.

Wald_in_Niedersachsen.jpg
22.10.2024: Die Sonne scheint auf herbstlich verfärbte Bäume im Landkreis Schaumburg., Foto: picture alliance/dpa

Der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt weiterhin die Nachwirkungen der Wetterextreme auf die Wälder in Niedersachsen. Das letzte Jahr brachte die höchsten Temperaturen und Niederschlagsmengen seit 40 Jahren. Die zusätzlichen Niederschläge haben den Wäldern zwar etwas Erholung gebracht, dennoch bleibt das Schadniveau hoch. Die Ausfallrate und der Anteil starker Schäden sind immer noch doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt.

"Der Wald leidet verzögert an den Folgen des Extremwetters der Jahre 2018 bis 2023. Unser Wald kann etwas aufatmen, je nach Baumart sind die Reaktionen allerdings sehr unterschiedlich. Die Klimakrise setzt den Wäldern weiterhin zu", so die niedersächsische Forstministerin Miriam Staudte (Grüne) anlässlich des am Montag (28.10.) veröffentlichten Waldzustandsberichts der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) für das laufende Jahr 2024.

So bleibe die sogenannte Kronenverlichtung, die den sicht- und messbaren Nadel- oder Blattverlust der Baumkrone beschreibt, mit 21 Prozent auf dem hohen Niveau der Vorjahre, hieß es. Der Anteil stark geschädigter Bäume sank dem Bericht zufolge um 0,7 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Das sei immer noch doppelt so hoch wie im langjährigen Mittel.

Harzhelfer.jpg

Werdet Harz Helfer

Werdet für 5,00 Euro Harz Helfer oder Harz Helferin und schenkt dem Harz, Niedersachsen und unserer Zukunft einen Baum.

Obwohl der viele Regen die Waldbäume dieses Jahr ausreichend mit Wasser versorgt habe, sei der Vitalitätszustand einiger Baumarten weiterhin schlecht. Um den Wald fit für den Klimawandel zu machen, sei es umso wichtiger, den Waldumbau vor allem von einschichtigen Reinbeständen zu fördern, so Dr. Ulrike Talkner, Leiterin der Abteilung Umweltkontrolle der NW-FVA. Ziel sei es, zügig vielfältige und mehrschichtige Bestände entstehen zu lassen, die aus Baumarten zusammengesetzt sind, die gut an trockene Bedingungen angepasst sind.

Die Absterberate ist laut Waldzustandsbericht in diesem Jahr im Vorjahresvergleich leicht gestiegen. Mit 0,4 Prozent liege sie zwar deutlich unter dem Niveau der Dürrejahre 2019 bis 2022, sei aber doppelt so hoch wie das langjährige Mittel. Schließlich habe die feuchtwarme Witterung in der ersten Jahreshälfte 2024 die Ausbreitung von Pilzen begünstigt, die zu Erkrankungen verschiedener Baumarten führen können. Sorgen mache auch die Zunahme der Schädigung von Eichen durch den Eichenprachtkäfer, teils zusammen mit weiteren Pilzerkrankungen.

(mit Material der dpa)

undefined
Antenne Niedersachsen
Audiothek