23. Februar 2025 –

Bundestagswahl

Wahlbeteiligung im Nordwesten deutlich gestiegen

Gestiegene Wahlbeteiligung, wählende Dinos und ein Ministerpräsident, der sich im Wahllokal irrt: So läuft die Bundestagswahl in Niedersachsen und Bremen ab.

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23.02.2025: Ein Frau wirft in einem Wahllokal in der Region Hannover ihren Stimmzettel für die Bundestagswahl 2025 in eine Urne. Am Sonntag findet die vorgezogene Wahl zum 21. Deutschen Bundestag statt., Foto: picture alliance/dpa

Bis zum Nachmittag haben in Niedersachsen deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgegeben als bei der Bundestagswahl 2021. Landesweit besuchten bis 16.30 Uhr etwa 76,2 Prozent der Wahlberechtigten die Wahllokale und stimmten ab, wie die Landeswahlleitung in Hannover mitteilte. Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung zur selben Zeit bei 63,3 Prozent.

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Live-Ticker zur Bundestagswahl 2025

Am 23. Februar 2025 findet die vorgezogene Bundestagswahl statt. Unser dpa-Liveticker hält euch am Wahltag auf dem Laufenden.

In Bremen hatten um 16.00 Uhr 65,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben – 2021 lag die Wahlbeteiligung zur selben Zeit bei 51,8 Prozent. Nicht einbezogen sind Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Briefwahl entschieden haben.

Noch bis 18.00 Uhr können insgesamt 6,5 Millionen Menschen in Niedersachsen und Bremen über die Zusammensetzung des neuen Bundestages mitbestimmen. Rund 85.000 Wahlhelferinnen und -helfer unterstützen heute in beiden Bundesländern die Abläufe in den Wahllokalen ehrenamtlich. Hinweise auf mögliche Pannen gab es zunächst nicht – trotzdem war einiges los. Ein Überblick:

Stimmabgabe im Strandkorb

Wer auf der Norderney seine Stimme abgab, konnte in seiner Wahlkabine noch ein paar Sandkörner vom Nordseestrand entdecken. Denn für die Stimmabgabe setzt die Stadt seit Jahrzehnten auf ihre weiß-blauen Strandkörbe als Wahlkabinen. «Ich denke, viele Insulaner kennen gar keine normalen Wahlkabinen, weil sie immer hier auf Norderney in Strandkörben wählen», sagte Inselbürgermeister Frank Ulrichs der Deutschen Presse-Agentur.

Ministerpräsident irrt sich im Wahllokal

Für Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (66) gab es einen Moment der Irritation. Der SPD-Politiker ging in Hannover zunächst zum falschen Ort, um seine Stimme abzugeben. Offenbar sei das Wahllokal, zu dem der Ministerpräsident und seine Frau seit Jahren hingingen, geändert worden, sagte eine Regierungssprecherin. «Er ist dann aber noch in das richtige Wahllokal gegangen und hat gewählt.»

Politische Botschaften vor Wahllokale gesprüht

Unbekannte sprühten politische Botschaften vor zehn Wahllokale in Leer. Die Inhalte richteten sich gegen mehrere Parteien. Mitarbeitern der Stadt seien die Graffitis bereits am frühen Morgen vor der Öffnung der Lokale aufgefallen, sagte ein Sprecher der Stadt. Sie seien zunächst abgedeckt und später entfernt worden. Die Stadt hat Strafanzeige erstattet.

Dinosaurier und Co. wählen vor dem Karneval

Die Bürgerinnen und Bürger in Damme (Landkreis Vechta) hatten heute gleich zwei wichtige Termine im Kalender: die Bundestagswahl – und den Karnevalsumzug. Beides ließen sich die Dammer nicht entgehen und gingen als Dinosaurier, Elvis oder Verkehrshütchen zur Wahl. Im Wahllokal sorgte das für einige Lacher.

Wahlbeteiligung 2021 unter bundesweitem Schnitt

In Niedersachsen lag die Gesamt-Wahlbeteiligung bei der Wahl 2021 bei 74,7 Prozent und damit unter dem bundesweiten Schnitt. In Bremen gibt es rund 450.000 Wahlberechtigte. Dort lag die Wahlbeteiligung 2021 bei 71,9 Prozent.

Bei der Bundestagswahl 2021 wurde in Niedersachsen die SPD mit 33,1 Prozent die stärkste Kraft. Es folgten die CDU (24,2 Prozent), Grüne (16,1 Prozent), FDP (10,5 Prozent), AfD (7,4 Prozent) und Linke (3,3 Prozent).

Auch in Bremen lag die SPD damals mit 31,5 Prozent vorn, gefolgt von den Grünen (20,9 Prozent), CDU (17,2 Prozent), FDP (9,3 Prozent), Linke (7,7 Prozent) und AfD (6,9 Prozent).

(dpa)

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