24. Februar 2023 –

Mehr als 16 500 Anmeldungen

Tausende zu Friedenskette zwischen Münster und Osnabrück erwartet

Am Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine wollen Tausende eine Menschenkette zwischen Münster und Osnabrück bilden. Beide Städte stehen für den Westfälischen Frieden, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete.

Ukraine.jpg
05.03.2023: Der Schriftzug "Stand with Ukraine" ist auf dem Plakat einer Demonstrantin zu lesen. Am Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine wollen Tausende eine Menschenkette zwischen Münster und Osnabrück bilden., Foto: picture alliance/dpa

Es soll ein starkes Zeichen für den Frieden und gegen den Krieg nicht nur in der Ukraine sein: Am Freitag wollen mehrere Tausend Menschen zwischen den beiden Städten Münster in Nordrhein-Westfalen und Osnabrück in Niedersachsen eine Menschenkette bilden. In beiden Universitätsstädten startet jeweils ein Abschnitt der Menschenkette an den historischen Rathäusern. Die Menschenkette soll am Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine gebildet werden. Laut den Organisatoren gab es bis Donnerstag mehr als 16 500 Anmeldungen.

Der Zusammenschluss beider Teile der Menschenkette soll kurz vor dem Ortseingang am münsterländischen Ladbergen auf einer Landstraße erfolgen. Gegen 16.00 Uhr wollen die Osnabrücker Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU), die Osnabrücker Landrätin Anna Kebschull (Grüne) und Bürgermeister Klaus Rosenau (Grüne) aus münster sich die Hand reichen.

Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) wird sich nicht an der Aktion beteiligen und schickt daher einen Vertreter. Er ist an dem Tag auf Einladung des Bundespräsidenten bei einer Gedenkfeier in Berlin. Zu den Unterstützern der Friedenskette gehören unter anderem auch kirchliche und gewerkschaftliche Gruppen sowie viele Schulen in der Region.

Zeichen für den weltweiten Friedenswunsch

Wenn die Kette gegen 16.00 Uhr in Ladbergen im Kreis Steinfurt geschlossen wird, soll es eine Schweigeminute als Zeichen für den weltweiten Friedenswunsch geben. Gemeinsam sollen die Teilnehmer das Lied "Give Peace a Chance" von John Lennon und Yoko Ono singen. In Münster und Osnabrück sollen Kirchenglocken läuten.

Bis Donnerstagmittag hatten sich 16 536 Menschen für die Menschenkette angemeldet, sagte Johannes Bartelt von der Osnabrücker Friedensinitiative. Es sei auch damit zu rechnen, dass nicht angemeldete Menschen teilnehmen. «Wir werden auf jeden Fall die Kette zusammenbringen, wir haben genügend Menschen», sagte er. Zu große Lücken sollen mit bunten Tüchern geschlossen werden.

Für die Streckenabschnitte in Münster und Osnabrück waren schnell genügend Teilnehmer gefunden worden. Das sah für die ländlichen Abschnitte der rund 50 Kilometer langen Menschenkette allerdings anders aus. Daher wurde versucht, einige Gruppen auf andere Streckenabschnitte zu verlegen, sagte eine Sprecherin der Friedensinitiative in Münster. Anmeldungen seien auch bis kurz vor Beginn der Aktion noch möglich, betonte sie.

Im Kreis Steinfurt organisiert das Forum für Menschenrechte und Nachhaltigkeit Busse, die Teilnehmer etwa von Steinfurt und Rheine aus zu wenig besetzten Streckenabschnitten bringen sollen.

In den beiden Städten Münster und Osnabrück wurde 1648 nach langjährigen Verhandlungen der Westfälische Friede geschlossen, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. Die Menschenkette sei ein Symbol und Denkanstoß für die Forderung nach Friedensverträgen unter Wahrung der territorialen Souveränität bei allen kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Welt, hieß es von den Organisatoren. Bereits vor rund 20 Jahren gab es eine Friedenskette zwischen beiden Städten - der damalige Anlass war der im März 2003 von den USA begonnene Irakkrieg.

(dpa)

undefined
Antenne Niedersachsen
Audiothek