16. Juni 2023 –

Julia Willie Hamburg

Niedersachsens Kultusministerin Hamburg: Künstliche Intelligenz ist Chance und Herausforderung zugleich

Die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg sieht Künstliche Intelligenz (KI) im Kontext Schule als "riesige Bereicherung", sieht aber auch neue Betrugs-Möglichkeiten. Entsprechend dazu soll es in Niedersachsen im August einen großen Fachtag mit Schulleiterinnen und Schulleitern geben.

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17.08.2016: Eine Lehrerin schreibt im Mathematikunterricht einer achten Klasse an eine Schultafel. , Foto: picture alliance/dpa

Die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg sieht Künstliche Intelligenz im Kontext Schule als "riesige Bereicherung" - sie sieht aber auch neue Betrugs-Möglichkeiten dadurch. Lehrer müssten laufend in diesem Bereich fortgebildet werden. Im August soll es in Niedersachsen einen großen Fachtag zu dem Thema geben.

Schummeln als solches gehöre seit jeher zur Schule, sagte Hamburg zum Radiosender Antenne Niedersachsen - sei es mit Spickzetteln, Smartphones - oder nun mit neuen technischen Möglichkeiten. Im niedersächsischen Kultusministerium habe man von Täuschungsversuchen etwa mit ChatGPT hier im Land aber noch nichts gehört. Generell könne Künstliche Intelligenz auch im Bildungsbereich eine "riesige Bereicherung" sein - auch wenn es mehr "Mogel-Möglichkeiten" eröffnen würde.

Schon seit Beginn dieses Schuljahres gebe es für niedersächsische Lehrkräfte spezielle Fortbildungsmöglichkeiten. Wir würden aber eine Sache nicht verhindern können, nämlich, dass Kinder als Digital Natives vielen Lehrkräften gegenüber immer einen Schritt voraus sein würden.

Entscheidend für die Schulentwicklung sei immer die Schulleitung - deshalb gebe es im August einen großen Fachtag mit Schulleiterinnen und Schulleitern, um dort - auch aus der Wissenschaft heraus - einerseits die Frage zu diskutieren "Wie geht man mit Künstlicher Intelligenz in Bildung um?", andererseits aber auch Praxistipps mit an die Hand zu geben, wie man künstliche Intelligenz jetzt in die Schulen hineinträgt.

Als Beispiel spricht Hamburg im Antenne Niedersachsen-Interview Prüfungen in Zeiten von KI an - so könnten Aufgaben umgedreht werden: Anstatt einen Text abzufordern, könnte der Entwicklungsprozess des Textes dargestellt werden müssen - man würde KI transparent mit einbeziehen, ähnlich wie man auch Zitieren lernen müsse. Es gehe nicht mehr um die Frage "Habe ich das Wissen und schreibe ich es auf?" - das könne auch künstliche Intelligenz, sagt Hamburg: Es gehe vor allem darum, das Wissen bewerten und auch anwenden zu können.

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