03. Juni 2024 –

18 Filme für den Hauptpreis im Rennen

Geschichten vom Meer und Kino aus Kanada - 34. Emder Filmfest startet

Mehr als 80 Filme sind in den kommenden Tagen beim Filmfest Emden-Norderney zu sehen. Zur 34. Ausgabe des beliebten Festivals weiten die Macher ihren Blick für neue Kinofilme über den Atlantik.

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07.06.2022: Flaggen mit der Aufschrift "Internationales Filmfest Emden-Norderney"., Foto: picture alliance/dpa

Ein hochklassiges Arthouse-Kino, ein neuer Fokus auf kanadische Filme und ein großes Rahmenprogramm für Stammbesucher und angehende Kinofans verspricht die 34. Ausgabe des Internationalen Filmfestes Emden-Norderney. «Wir haben kaum Filme, die wir haben wollten, nicht ins Programm bekommen», sagte Festivalleiter Edzard Wagenaar der Deutschen Presse-Agentur. Längst habe das in Ostfriesland beliebte Filmfest einen wichtigen Stellenwert in der gesamtdeutschen Festivallandschaft erreicht. Von den insgesamt 51 Lang- und 34 Kurzfilmen im Programm, die in der Seehafenstadt und auf der Nordseeinsel zu sehen sein werden, sind rund 40 Prozent Uraufführungen, Europapremieren oder deutsche Erstaufführungen.

18 Filme gehen in diesem Jahr ins Rennen um den mit 15 000 Euro dotierten Hauptpreis, den Score Bernhard Wicki-Preis. Insgesamt wird in acht Wettbewerben ein Preisgeld von 65 500 Euro ausgelobt. Als prominente Gäste werden unter anderem die Schauspieler Nina Petri, Oliver Mommsen und Lars Eidinger erwartet. Eidinger wird mit dem Emder Schauspielpreis ausgezeichnet. Der 48-jährige erhält die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung bei der Filmpreis-Gala am 9. Juni im neuen Emder Festspielhaus.

«Wir haben in diesem Jahr erstmals einen Fokus auf Kanada, damit strecken wir unseren eigentlichen Fokus von Nordwesteuropa einmal über den Atlantik», sagte Wagenaar. Bei einem Berlinale-Besuch der Festivalmacher sei ein Kontakt und eine neue Kooperation etwa zum Atlantic International Film Festival in Halifax entstanden. Daher sollen künftig mehr Filme aus den kanadischen Atlantikprovinzen beim Festival zu sehen sein.

Passend dazu wird das Fest am kommenden Mittwoch (5. Juni) mit der Europapremiere des kanadischen Films «Sweetland» eröffnet. Er erzählt die Geschichte eines Einwohners einer abgelegenen Fischersiedlung in Neufundland, der sich dagegen wehrt, dass die Siedlung aufgelöst werden soll. In der kanadischen Filmkultur gebe es viele Parallelen zu Nordwestdeutschland zu entdecken - landschaftlich wie gesellschaftlich, sagte Wagenaar. «Die Story von dem Eröffnungsfilm "Sweetland", die könnte genauso gut auf einer ostfriesischen Insel spielen.»

Als «Festival am Meer» wollen die Veranstalter künftig auch «Geschichten vom Meer» stärker als Alleinstellungsmerkmal präsentieren. Knapp ein Dutzend Filme gebe es rund um das Leben am und mit dem Meer schon bei der aktuellen Ausgabe zu sehen, sagte Wagenaar. Dazu zählten auch Fernsehproduktionen aus Norddeutschland, wie etwa ein neuer «Ostfrieslandkrimi» nach der Romanvorlage von Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf.

Zum Filmfest gehört zudem ein Rahmenprogramm: Dazu zählen etwa ein Open-Air-Kino zur Fußball-EM, ein Kurzfilmprogramm für Kinder im Emder Ökowerk und erstmals auch ein Campus Kino an der Hochschule Emden/Leer. «Wir machen niedrigschwellig Angebote für Leute in Emden, die sonst vielleicht nicht ins Festival gehen würden», sagte der Festivalchef.

Das Internationale Filmfest Emden-Norderney wurde einst 1990 als Initiative des örtlichen Filmclubs an der Volkshochschule gegründet. Heute zählt es zu den größten Publikumsfestivals in Niedersachsen. Wie im Jahr zuvor erwarten die Veranstalter zu dem einwöchigen Festival wieder mehr als 20 000 Besucher.

(dpa)

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