13. Februar 2023 –

Fünfte Jahreszeit

Der Straßenkarneval ist in Niedersachsen zurück

Zum ersten Mal seit 2020 dürfen die Jecken in Niedersachsen wieder auf die Straße und Karneval feiern. Corona hatte Straßenumzüge zwei Jahre lang verhindert. Der Nachholbedarf ist groß.

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13.02.2023: Teilnehmer des Dammer Carnevals haben sich beim Straßenkarnevalsumzug durch den Ort als Knallfrösche verkleidet. Pandemiebedingt musste der traditionelle Straßenkarnevalsumzug in den vergangenen zwei Jahren aussetzen. Die Organisatoren erwarten rund 9000 Teilnehmer in der Stadt., Foto: picture alliance/dpa

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause ist der Straßenkarneval nach Niedersachsen zurückgekommen. In Damme im Landkreis Vechta drängten sich am Sonntag die Menschen, um dem traditionellen bunten Umzug zuzujubeln. «Die Innenstadt ist voll», sagte ein Polizeisprecher.

Der rund fünf Kilometer lange Umzug wurde von etwa 9000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestaltet, sagte Moritz Enneking, Präsident der Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614. Wegen der hohen Teilnehmerzahl behaupten die Dammer stolz, dass sie den größten Karnevalsumzug in Norddeutschland haben.

Schon am Montag sind die Narren wieder in Damme los. Dann wird in der 17 000-Einwohner-Stadt der «Dammer Rosenmontag» gefeiert. Traditionell veranstalten die Karnevalisten in der Stadt ihren Rosenmontagsumzugs eine Woche vor den Fastnachtsmetropolen im Rheinland. Die Ursache für diese Besonderheit liegt fast 130 Jahre zurück.

Im Jahr 1892 setzte die Kirche für die Fastnachtstage ein vierzigstündiges Gebet an, um so das bunte Treiben zu unterbinden. Weil die Dammer Narren aber unter keinen Umständen auf ihre fünfte Jahreszeit verzichten wollten, zeigten sie sich kreativ und feierten einfach eine Woche früher.

In den anderen Karnevalshochburgen Niedersachsens gehen die Närrinnen und Narren in den nächsten Tagen auf die Straße. In Braunschweig - Niedersachsens größter Karnevalshochburg - hoffen die Veranstalter auf bis zu 250 000 Zuschauer auf den Straßen, wenn am 19. Februar wieder der traditionsreiche Umzug «Schoduvel» durch die Straßen der zweitgrößten Stadt Niedersachsens schlängelt.

Nach Angaben der Organisatoren sind in Braunschweig rund 4500 Aktive auf den Beinen, die den rund fünf Kilometer langen Umzug mitgestalten. 24 Musikzüge mit knapp 800 Spielleuten sind angemeldet. Auch Ministerpräsident Stephan Weil und Kulturminister Falko Mohrs sollen neben Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (alle SPD) mitfahren. Auch die Braunschweiger sind stolz auf ihren für Norddeutschland ungewöhnlich großen Karnevalsumzug.

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In Osnabrück hat sich seit einigen Jahren auch ein Traditionsumzug etabliert. Hier heißt es "Osna Helau", wenn sich am 18. Februar der Umzug zum Ossensamstag um 14.00 Uhr in Bewegung setzt. Hier machen rund 60 Teilnehmergruppen mit, die auf Wagen, zu Fuß oder als Tanzgruppen durch die Stadt ziehen. Mehr als 1000 Menschen ziehen als Aktive in diesem Umzug mit, berichtet Pressesprecherin Karin Haufs. Zum bislang letzten Ossensamstag im Jahr 2020 hatte die Polizei rund 20 000 Zuschauerinnen und Zuschauer in der Stadt gezählt. Auch in der Landeshauptstadt Hannover soll am 18. Februar ein Umzug stattfinden.

(dpa)

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