15. Juli 2025 – Sascha Funke

Ärztlicher Bereitschaftsdienst in Niedersachsen

Was neu ist, wenn ihr jetzt die 116 117 anruft

Wer in Niedersachsen außerhalb der Sprechzeiten ärztliche Hilfe braucht, bekommt unter der Nummer 116 117 jetzt oft zuerst ärztliche Hilfe per Telefon oder Videocall. Hier erfahrt ihr, wie das funktioniert und ankommt.

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Die Reform der 116 117 senkt laut KVN die Belastung für die Ärztinnen und Ärzte., Foto: Sina Schuldt/dpa

Erste Bilanz: Weniger Wartezeit, weniger Belastung

Die Umstellung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Niedersachsen wird von Ärzten wie Patientinnen und Patienten überwiegend positiv aufgenommen. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) konnten in den ersten Wochen bereits 75 Prozent der Anliegen direkt per Telemedizin gelöst werden – also per Anruf oder Videocall. Beschwerden gab es bislang keine. Für die Ärztinnen und Ärzte bedeutet das spürbare Entlastung, da sie nicht mehr automatisch Fahrdienste übernehmen müssen. Auch Wartezeiten auf Hausbesuche haben sich durch das neue System verkürzt.

Das passiert, wenn ihr die 116 117 wählt

Alle Anrufe bei der 116 117 durchlaufen weiterhin eine strukturierte Ersteinschätzung (SmED), die die Dringlichkeit bewertet. Neu ist: Wer eine zeitnahe ärztliche Behandlung braucht, wird künftig in jedem Fall zunächst telemedizinisch betreut – telefonisch oder per Video, und zwar innerhalb von 30 Minuten. Die Tele-Ärztinnen und -Ärzte können Rezepte oder Krankschreibungen digital ausstellen. So sollen unnötige Wege vermieden und gleichzeitig Anrufe bei der Notrufnummer 112 reduziert werden.

Hausbesuch? Nur noch, wenn die Teleärzte es für nötig halten

Wenn sich während der Teleberatung zeigt, dass ein Besuch vor Ort notwendig ist, wird ein ärztlich angeordneter Fahrdienst losgeschickt – nicht automatisch, sondern gezielt. Die Johanniter übernehmen dabei die Einsätze mit medizinisch geschultem Personal. Für die neue Struktur wurde Niedersachsen in acht Versorgungssektoren mit 15 Dienststellen aufgeteilt. Die Dispositionszentrale der 116 117 bleibt das Herzstück der Organisation und leitet Anfragen direkt an die richtige Stelle weiter – ob Telemedizin, Fahrdienst oder reguläre Versorgung.

Quellen: KVN.de mit Material der dpa

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