03. Juni 2025 – dpa
Der berühmte Tausendjährige Rosenstock am Hildesheimer Dom steht wieder in voller, zartrosa Blüte. Aber ist er wirklich 1000 Jahre? Und welche Geschichten ranken sich um ihn?
Ein blühendes Wunder?
Der Name „Tausendjähriger Rosenstock“ leitet sich aus der Gründungslegende des Bistums Hildesheim ab, die ins Jahr 815 zurückreicht. Damals soll Kaiser Ludwig der Fromme an der Stelle, wo heute der Dom steht, ein Marienreliquiar in einen wilden Rosenstrauch gehängt haben. Als er es später nicht mehr abnehmen konnte, deutete er dies als göttliches Zeichen und ließ eine Kapelle errichten – der Beginn von Dom und Stadt
Botanisch ist das tatsächliche Alter des Rosenstocks umstritten. Schriftliche Belege gibt es seit etwa 400 Jahren, Experten halten es aber für möglich, dass die Pflanze bis zu 700 Jahre alt ist. Die Bezeichnung „tausendjährig“ ist also eher symbolisch zu verstehen.
Die Legenden
Mehrere Varianten der Gründungslegende sind überliefert: Mal ist es ein vergessenes Reliquiar, das mit der Rose verwächst, mal blüht der Strauch mitten im Winter, als Zeichen göttlicher Gnade. Allen Geschichten gemeinsam ist, dass sie den Rosenstock als göttliches Zeichen und Ursprung des Bistums deuten.
Eine weitere „moderne“ Legende entstand nach dem Zweiten Weltkrieg: Obwohl der Rosenstock 1945 bei einem Bombenangriff verbrannte und unter Trümmern lag, trieb er nur acht Wochen später wieder aus – ein „Rosenwunder“, das den Menschen Hoffnung in dunkler Zeit gab. Fakt ist: Für viele Menschen ist er ein Symbol der Hoffnung, der Beständigkeit und der Erneuerung
Hildesheimer Rosenstock kostenlos bestaunen
Der Tausendjährige Rosenstock wächst an der Apsis des Hildesheimer Doms und ist tagsüber über das Domfoyer zugänglich, dem zentralen Zugang zum Dom und dem Dommuseum.
Das Domfoyer ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Zugang zum Rosenstock ist für alle Besucher frei. Nur am Montag den 30.06.25 sowie immer am 24. Und 31.12, ist das Domfoyer geschlossen.
