06. Februar 2020 – Lea Biskup
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hatten die Basketballer von RASTA Vechta am Mittwoch (05.02.2020) die Chance, ins Achtelfinale der Basketball Champions League (BCL) einzuziehen. Es hat zwar nicht zum Einzug ins Achtelfinale gereicht, unsere niedersächsischen Basketballer haben sich trotzdem teuer verkauft! Antenne Niedersachsen-Sportmann Oliver Seidler war live für euch in Burgos.
Die Stierkampf-Arena wurde zum Hexenkessel, fast 10.000 feiernde, singende, teils eskalierende Fans sorgten für eine Gänsehaut-Atmosphäre. Burgos war besser, aber da, wo im Juni wieder die Stiere sterben, hat sich Rasta nicht in den Ring-Staub treten lassen und sich teuer verkauft. RESPEKT!
Dennoch: Unser Basketball-Bundesligist hat den Einzug in das Achtelfinale der Champions League verpasst. Rasta verlor am Mittwochabend beim spanischen Top-Club San Pablo Burgos mit 71:87.
Ich hatte die große Freude, unser Team in die autonome Gemeinschaft Kastilien-Leon begleiten zu dürfen. Burgos liegt rund 250 km nördlich von Madrid, hat aktuell rund 175.000 Einwohner und die wunderschöne, gotische Kathedrale der Stadt gehört zum Weltkultur-Erbe.
Los ging es am Dienstag mit dem Flieger von Düsseldorf nach Madrid, dann mit dem Bus ab nach Burgos. Für die baumlangen Basketball-Spieler ist so ein Trip, gerade mit einem Linien-Flieger nicht so einfach. Die langen Beine über gut zwei Stunden in eine Sitzreihe zu quetschen, ist eine anstrengende Kunst. Dafür erwartete uns in der spanischen Hauptstadt eine strahlende Sonne und 19 Grad.
Am Mittwochvormittag ging es zur Erwärmung in das Coliseum Burgos. San Pablo war lange in der zweiten spanischen Liga auf Korbjagd gegangen, weil man ohne eine echte Spielstätte keine Lizenz für das Oberhaus bekommen hatte. Dann kamen die Macher der Stadt auf die geniale Idee, die örtliche Stierkampf-Arena zu überdachen und daraus quasi ein Multifunktions-Stadion zu fertigen. Seitdem entwickelt sich San Pablo Burgos zu einem echten Faktor im spanischen Basketball.
Von außen erscheint die Arena wie ein gelb-grauer Kochtopf, die Stahlkonstruktion als Dach wirkt wie ein Deckel. Insofern ist die Spielstätte dort im wahrsten Sinne des Wortes ein Hexenkessel.
Am frühen Nachmittag ging es dann in die Arena. Eine Basketball-Arena als Rotunde, das ist schon außergewöhnlich. Normalerweise sind Stadien ja rechteckig, aber ein "rund", das hat schon einen ganz besonderen Charme. Dass dann fast 10.000 Fans kamen, um sich ein Spiel gegen Vechta anzuschauen, ist absolut bemerkenswert.
Der inbrünstige Gesang der Vereinshymne, ohne unterstützende Musik aus dem Lautsprecher, aus 10.000 Kehlen geschmettert, hat uns gleich erkennen lassen, was an diesem Abend "Tango" sein würde. Diese heißblütigen, sangesfreudigen Menschen, haben das Spiel zu einem echten Ereignis gemacht. Unsere RASTA-Jungs erwischten dennoch einen starken Start, nach 10 Minuten stand ein 22:22 auf dem Scoreboard. Es war das beste 1. Viertel von Vechta seit Wochen!
Aber von den eigenen Fans nach vorne gepeitscht und mit viel Qualität im eigenen Spiel, fand San Pablo immer besser ins Spiel. Die Spanier waren auch in der Lage Vechta mit physischer Robustheit zu beeindrucken. Nach einem bockstarken 2. Viertel hatten die Bullen von Burgos den Grundstein für den Sieg gelegt.
Auch wenn mir nach dem Spiel die Ohren gebrummt haben und die spanischen Fans außergewöhnlich sind, die Fans im RASTA-Dome bleiben die besten der Welt. Außerdem muss sich niemand grämen! Das international noch unerfahrene, junge Team aus Vechta hat eine super Champions League-Gruppenphase absolviert, 6 Spiele gewonnen und bis zum letzten Spieltag die Chancen auf das Weiterkommen gehabt. WAHNSINN! Für die kommenden Aufgaben in der easycredit BBL wird das eine Menge Luft unter die Flügel von Rasta geben. Es war ein tolles Erlebnis so nah an dieser fantastischen Mannschaft zu sein.
