14. August 2025 – Carola Heyn
Aus Osnabrück am besten in die ganze Welt! Das "TwinWin"-Tattoo soll für mehr Sichtbarkeit von Stammzellenspenden sorgen. Die Geschichte dahinter gibt's hier.
Stammzellspende-Tattoo
Hilflosigkeit und Verzweiflung – das sind wohl die vorherrschenden Gefühle, wenn wir plötzlich einer schweren Erkrankung gegenüberstehen. So ging es auch Tattoo-Künstler Jimmy Dean Laubinger, besser bekannt als „Jers Mob“, und seiner Frau Gina, als Ärzte bei ihrer damals einjährigen Tochter Hailey eine lebensbedrohliche Stoffwechselerkrankung diagnostizierten.
Im Gespräch mit Antenne-Niedersachsen-Reporterin Sarah Buletta berichtet Jers von bangen Monaten der Ungewissheit. Haileys einzige Chance war eine Stammzelltransplantation. Doch dafür musste zunächst ein geeigneter Spender, ein sogenannter genetischer Zwilling, gefunden werden. Jers und Gina wollten jedoch nicht nur abwarten und hoffen – sie wollten aktiv etwas tun. So entstand die Idee, mit einem speziellen Tattoo Aufmerksamkeit auf das Thema Stammzellspende zu lenken. Das „TwinWin“-Tattoo war geboren.
Jeder kann helfen
Nach Angaben der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) findet jeder zehnte Patient in Deutschland, der eine Stammzellspende benötigt, kein passendes Match. Auch der 45-jährige Familienvater Volker aus Wartjenstedt bei Baddeckenstedt sucht derzeit dringend einen genetischen Zwilling.
Helfen soll dabei eine Typisierungsaktion: Am Samstag, den 23. August, kann sich jeder gesunde Menschen zwischen 17 und 55 Jahren in der Sporthalle Wartjenstedt (Hildesheimer Straße 20a) registrieren lassen. Dafür ist lediglich ein Abstrich von der Wange erforderlich. Wer keine Zeit hat, kann über die Registrierungsseite dkms.de/volker auch online ein Wattestäbchen-Set bestellen und den Abstrich zu Hause durchführen. Da eine Typisierung etwa 50 Euro kostet, sind auch Geldspenden jederzeit willkommen.
Bundesweiter Stichtag
Hailey geht es heute dank einer erfolgreichen Stammzelltransplantation besser. Doch das Engagement ihrer Eltern ist ungebrochen. Beide sind im noch jungen Verein „Stammzellhelden“ mit Sitz in Sittensen im Landkreis Rotenburg (Wümme) aktiv. Von Osnabrück aus soll das TwinWin-Tattoo nun bundesweit für Aufmerksamkeit sorgen.
Am 20. September, dem Weltkindertag, wollen möglichst viele Tattoo-Studios das TwinWin-Tattoo kostenlos stechen. Auch darüber sprach Antenne-Niedersachsen-Reporterin Sarah mit Jers in ihrem Stadtpodcast für Osnabrück.
Die Aktion zieht immer größere Kreise: Neben Tattoo-Studios aus niedersächsischen Orten wie Braunschweig, Uelzen oder Lathen sowie Großstädten wie Hamburg, Berlin und München beteiligen sich Tätowierer aus nahezu ganz Deutschland. Gut einen Monat vor dem Stichtag sind bereits über 50 Studios dabei – Tendenz steigend.
Wer sich für die Aktion interessiert, findet hier alle Infos direkt von Jers aus erster Hand: