18. August 2022 –

Schieflage

Moleturm in Bremerhaven eingesackt - Weserfähre eingestellt

Die Nordmole, die als eines der Wahrzeichen von Bremerhaven gilt, ist teilweise abgesackt. Jetzt droht der denkmalgeschützte Leuchtturm umzustürzen.

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18.08.2022Der schief stehenden Moleturm. Teile der Nordmole in Bremerhaven sind in der Nacht zum Donnerstag eingesackt. Die Einfahrt zur Geeste ist gesperrt. Auch der Fährbetrieb der Weserfähre musste eingestellt werden. (Foto: Antenne Niedersachsen)

Nachdem Teile der Nordmole in Bremerhaven in der Nacht zum Donnerstag abgesackt sind, ist der Moleturm an der Spitze der Kaje in gefährliche Schieflage geraten. Er droht nun umzustürzen. Das Niedrigwasser zur Mittagszeit, das Druck von dem Bauwerk nahm, überstand der Turm, aber ohne sich weiter zu neigen, wie eine Senatssprecherin am Donnerstagmittag sagte.

Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) hat sich angesichts des Absackens der Nordmole am Hafen der Stadt entsetzt gezeigt und scharfe Kritik geübt. "Wenn man zynisch sein wollte, könnte man sagen, das war ein Desaster mit Ansage. Ich habe seit Jahren die Verantwortlichen im Senat und bei Bremenports dringlich auf die Notwendigkeit der Sanierung der Nordmole hingewiesen, aber leider ist nichts Sichtbares passiert", sagte der Rathaus-Chef in einer Mitteilung am Donnerstag. "Was nun geschehen ist, schadet der Stadt Bremerhaven."

Die Wasserschutzpolizei ist seit dem Morgen rund um den schiefen Turm im Einsatz, wie ein Sprecher sagte. Bei der Hafengesellschaft Bremenports, die für das Bauwerk zuständig ist, war zunächst niemand zu erreichen.

Die Polizei sperrte die Einfahrt zur Geeste ab. Auch der Fährbetrieb der Weserfähre musste eingestellt werden. Wie die Reederei mitteilte, ist Ersatzverkehr geplant. Die nötige Dauer der Sperrung blieb zunächst unklar. Der betroffene Bereich war offenbar bereits seit Jahren baufällig. Zunächst hatte die "Nordsee-Zeitung" berichtet.

Am Donnerstagnachmittag wollte Bremens Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD) sich über die Lage vor Ort und den Umgang mit der abgesackten Nordmole informieren.

(mit Material der dpa)

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